DER HERR IST WAHRHAFTIG AUFERSTANDEN

Die Auferstehung der Toten ist ein wichtiges, zentrales Thema des biblischen Glaubens und war damals, wie auch heute, ein umstrittenes Thema.

Schon zur Zeit Jeschuas gab es Gruppierungen, die die Auferstehung der Toten ablehnte und nur daran glaubte, dass der in der Bibel erwähnte Segen, ein langes und erfülltes Leben auf dieser Erde sei. Diese Gruppe glaubte, dass man tot sei und tot bleiben würde.

An jenem Tag traten Sadduzäer zu ihm [Jeschua], die sagen, es gebe keine Auferstehung,[…]

Matthäus 22:23, vgl. Markus 12:18, Lukas 20:27

Die Sadduzäer der Zeit Jeschuas waren eine elitäre Gruppe aus den Kohanim – also Priester aus dem Geschlecht der Lewiten – sozusagen die damalige Tempelaristokratie, die sich vermutlich aus dem priesterlichen Geschlecht der Zadokiten in Opposition zu den Hasmonäern entwickelte. Eigentlich gehörte diese Gruppe zu denen, die täglich Zugang zur Bibel hatten und es hätten besser wissen müssen. Auch in der Zeit nach Jeschuas Tod sorgte dies für Streit unter den Juden.

Da aber Paulus wusste, dass der eine Teil aus Sadduzäern, der andere aus Pharisäern bestand, rief er in die Ratsversammlung hinein: Ihr Männer und Brüder, ich bin ein Pharisäer und der Sohn eines Pharisäers; wegen der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten werde ich gerichtet! Als er aber dies sagte, entstand ein Streit zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern, und die Versammlung spaltete sich. Die Sadduzäer sagen nämlich, es gebe keine Auferstehung, auch weder Engel noch Geist; die Pharisäer aber bekennen sich zu beidem. Es entstand aber ein großes Geschrei, und die Schriftgelehrten von der Partei der Pharisäer standen auf, stritten heftig[…]

Apostelgeschichte 23:6-9

Schauen wir in den Tanach, finden wir drei klare Beispiele, wo Menschen von den Toten wieder auferstanden sind:

1.) Der Prophet Elija betete und Gott holte einen kleinen Jungen zurück zum Leben:

Aber nach diesen Ereignissen wurde der Sohn des Weibes, der Hauswirtin, krank, und seine Krankheit wurde so schwer, dass kein Lebensodem mehr in ihm blieb. Und sie sprach zu Elija: Du Mann Gottes, was habe ich mit dir zu tun? Du bist zu mir hergekommen, damit an meine Schuld gedacht werde und mein Sohn sterbe! Er sprach zu ihr: Gib mir deinen Sohn her! Und er nahm ihn von ihrem Schoß und trug ihn hinauf in das Obergemach, wo er wohnte, und legte ihn auf sein Bett. Und er rief JHWH an […] Und JHWH erhörte die Stimme des Elija. Und das Leben des Kindes kam wieder in dasselbe, und es wurde lebendig. Und Elija nahm das Kind und brachte es von dem Obergemach ins Haus hinab und übergab es seiner Mutter und sprach: Siehe, dein Sohn lebt! Da sprach das Weib zu Elija: Nun erkenne ich, dass du ein Mann Gottes bist und dass das Wort JHWHs in deinem Mund Wahrheit ist!

1.Könige 17:17–24

2.) Elischa lies den Sohn der Frau aus Schunem auferstehen; das war genau das Kind, dessen Geburt er kurz vorher erst vorhergesagt hatte:

Und es geschah eines Tages, dass Elischa nach Schunem ging. Dort wohnte ein vornehmes Weib, und die nötigte ihn, bei ihr zu essen. So oft er nun vorbeikam, kehrte er dort ein, um zu essen. Und sie sprach zu ihrem Mann: Siehe doch, ich erkenne, dass dies ein heiliger Mann Gottes ist, der immer bei uns vorbeikommt. […] Und er sprach zu seinem Burschen Gehasi: Rufe diese Schunamitin! Da rief er sie, und sie trat vor ihn hin. Und er sprach zu ihm: Sage ihr doch: Siehe, du hast unsertwegen so viel Sorge gehabt; was kann ich für dich tun? […] Was könnte man für sie tun? Gehasi sprach: Ach, sie hat keinen Sohn, und ihr Mann ist alt! Da sagte er: Rufe sie! Und als er sie rief, trat sie unter die Tür. Und er sprach: Um dieselbe Zeit übers Jahr wirst du einen Sohn ans Herz drücken! Sie sprach: Ach nein, mein Herr, du Mann Gottes, belüge deine Magd nicht! […] Als nun Elisa in das Haus kam, siehe, da lag der Knabe tot auf seinem Bett. Und er ging hinein und schloss die Tür hinter ihnen beiden zu und betete zu JHWH. […] Da nieste der Knabe sieben Mal; danach tat der Knabe die Augen auf. Und er rief Gehasi und sprach: Rufe die Schunamitin! Da rief er sie, und als sie zu ihm hereinkam, sprach er: Da nimm deinen Sohn! Und sie kam und fiel nieder zu seinen Füßen und neigte sich zur Erde, und sie nahm ihren Sohn und ging hinaus.

2.Könige 4:8–37

3.) Der Leichnam eines Toten, der in das Grab des verstorbenen Elischa geworfen wurde, wurde wieder zum Leben erweckt, als er Elischas Gebeine berührt:

Und Elischa starb und wurde begraben. Im folgenden Jahr aber fielen die Streifscharen der Moabiter ins Land. Und es geschah, als man einen Mann begrub, da sahen sie plötzlich die Streifschar kommen; und sie warfen den Mann in das Grab Elischas. Und sobald der Mann hinabkam und die Gebeine Elischas berührte, wurde er lebendig und stellte sich aufrecht auf seine Füße.

2.Könige 13:20-21

Die Grundlegende Problematik ist, dass dies aber alles Verse aus dem Tanach sind, die die Sadduzäer gar nicht als biblisch anerkannten. Sie glaubten laut biblischen und historischen Berichten ausschließlich an die Tora und lehnten weitere Schriften ab. Alle Verse stammen aus geschichtlichen Schriften über die Propheten der Königszeit und waren so für die Sadduzäer kein Beweis einer tatsächlichen Auferstehung. Josephus berichtet an zwei Stellen über die Sadduzäer und konzipierte sie dabei als philosophische Schule. Er kontrastiert sie mit den Pharisäern und gab an, die Sadduzäer leugneten das Schicksal, das Eingreifen Gottes in die menschlichen Angelegenheiten und die Fortdauer des Lebens nach dem Tod. Zudem bezeugte er auch, dass sie nur das „Gesetz“ anerkannten, also Schriften, Propheten und auch mündliche Überlieferung ablehnten.

Auch Samaritaner glauben heute nur einzig und alleine an die Tora – sie haben eine samaritanische Tora mit etwa 6.000 inhaltlichen Änderungen, um ihre Sonderlehre aufrecht zu erhalten – und sie lehnen den Rest des Tanach ab. Doch obwohl die Samaritaner die weiteren Bücher des Tanach ablehnen, glauben sie an eine tatsächliche Auferstehung der Toten im messianischen Zeitalter. Die Samaritaner stützen sich hierbei ausschließlich auf einen Vers im Lied des Mose in der Tora. Dieser Vers ist essentiell und der Beweis, dass schon damals die Sadduzäer absolut falsch lagen und es definitiv hätten besser wissen können.

Seht nun, dass Ich, Ich allein es bin und kein Gott neben mir ist! Ich bin’s, der tötet und lebendig macht, ich zerschlage und ich heile, und niemand kann aus meiner Hand erretten!

5.Mose 32:39

Dieser Vers ist deutlich, dass JHWH tötet und wieder lebendig macht – dass es eine Auferstehung der Toten gibt – und er ist auch der Grund, weshalb bereits damals nicht alle Kohanim zu den Sadduzäern, sondern manche auch zu den Pharisäern gehörten.

Während der Zeit des Zweiten Tempels entwickelte das Judentum verschiedene Glaubensvorstellungen bezüglich der Auferstehung. Das Konzept der Auferstehung des physischen Körpers findet sich in 2.Makkabäer, wonach sie durch die Wiederherstellung des Fleisches geschehen wird. Die Auferstehung der Toten wird auch ausführlich in nichtkanonischen Büchern wie dem Buch Henoch, in der Apokalypse des Baruch und in 2.Esra beschrieben. Das Buch der Jubiläen – dass einen frühen, midraschartigen Charakter hat – bezieht sich nur auf die Auferstehung der Seele bzw. auf eine allgemeinere Vorstellung von einer unsterblichen Seele. Die Tradition des Judentums des Zweiten Tempels in Qumran ging davon aus, dass es eine Auferstehung der Gerechten und Ungerechten geben würde, aber nur der sehr Guten und sehr Bösen und nur der Juden. Es war also im damaligen Judentum auch unter denen, die an eine Auferstehung glaubten, nicht immer Einigkeit über die Art der Auferstehung vorhanden.

Die Auferstehung der Toten ist auch ein zentraler Glaubensgrundsatz der Mischna, die in den ersten Jahrhunderten n.u.Z. zusammengestellt wurde und aus der pharisäischen Tradition hervorging und das erste, schriftliche Bindeglied zur rabbanitischen Tradition ist. Der Glaube an die Auferstehung kommt heute in der rabbanitischen Liturgie bei allen Gelegenheiten zum Ausdruck, z.B. im Morgengebet „Elohai Neschama“ („Mein Gott, meine Seele“), im „Schemone Esre“ bzw. der „Amida“ („Achzehnbittengebet“) und in den Begräbnisriten. Der rabbanitische Gelehrte Maimonides hat seine dreizehn Prinzipien des Glaubens niedergeschrieben, die seitdem in allen rabbanitischen Siddurim (Gebetsbüchern) abgedruckt sind. Die Auferstehung ist der dreizehnte Grundsatz und heißt: „Ich glaube fest daran, dass es zu einer Wiederbelebung der Toten zu einer Zeit geben wird, die dem Schöpfer, gesegnet sei sein Name, gefallen wird.“

Im rabbanitischen Judentum herrscht heute wie im damaligen pharisäischen Judentum also sehr selbstverständlich der Glaube, dass der Gott Israels eines Tages den Gerechten während des messianischen Zeitalters die Auferstehung der Toten bewirken wird und die Gerechten für immer in der kommenden Welt leben werden. Pharisäer damals, wie Rabbaniten heute, stützen diesen Glauben besonders auf den Büchern Jesaja, Hesekiel und Daniel.

In Hesekiel wird es am deutlichsten Beschrieben und zeigt uns, dass die Auferstehung nicht einzig geistlich, sondern auch physisch zu verstehen ist.

JHWHs Hand kam über mich, und er führte mich hinaus im Geist JHWHs und stellte mich mitten auf ein weites Feld; das lag voller Totengebeine. Und er führte mich überall hindurch. Und siehe, es lagen sehr viele Gebeine über das Feld hin, und siehe, sie waren ganz verdorrt. Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, meinst du wohl, dass diese Gebeine wieder lebendig werden? Und ich sprach: JHWH, mein Gott, du weißt es. Und er sprach zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, hört JHWHs Wort! So spricht Gott JHWH zu diesen Gebeinen: Siehe, ich will Odem in euch bringen, dass ihr wieder lebendig werdet. Ich will euch Sehnen geben und lasse Fleisch über euch wachsen und überziehe euch mit Haut und will euch Odem geben, dass ihr wieder lebendig werdet; und ihr sollt erfahren, dass ich JHWH bin. Und ich weissagte, wie mir befohlen war. Und siehe, da rauschte es, als ich weissagte, und siehe, es regte sich und die Gebeine rückten zusammen, Gebein zu Gebein. Und ich sah, und siehe, es wuchsen Sehnen und Fleisch darauf und sie wurden mit Haut überzogen; es war aber noch kein Odem in ihnen. Und er sprach zu mir: Weissage zum Odem; weissage, du Menschenkind, und sprich zum Odem: So spricht Gott JHWH: Odem, komm herzu von den vier Winden und blase diese Getöteten an, dass sie wieder lebendig werden! Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in sie, und sie wurden wieder lebendig und stellten sich auf ihre Füße, ein überaus großes Heer. Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, jetzt sprechen sie: Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren, und es ist aus mit uns. Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will eure Gräber auftun und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf und bringe euch ins Land Israels. Und ihr sollt erfahren, dass ich JHWH bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole. Und ich will meinen Odem in euch geben, dass ihr wieder leben sollt, und will euch in euer Land setzen, und ihr sollt erfahren, dass ich JHWH bin. Ich rede es und tue es auch, spricht JHWH.

Hesekiel 37:1-14

Hesekiel hat hier aufgezeichnet, dass JHWH verspricht, dass alle Toten aus ihren Gräbern herausgeholt werden und ihre Leiber wortwörtlich wieder hergestellt werden sollen – hier spricht Gott nicht von irgendwelchen ungreibaren Geistwesen und Gespenstern, sondern Menschen aus Knochen, Sehnen und Fleisch, denen Odem gegeben wird. 

Während wir bereits gelesen haben, dass Jeschua in Matthäus von Sadduzäern bzgl. der Auferstehung angesprochen wurde, ist spannend, dass Jeschua dabei direkt Nägel mit Köpfen machte und sich zur Auferstehung klar und deutlich positioniert.

Habt ihr denn nicht gelesen von der Auferstehung der Toten, was euch gesagt ist von Gott, der da spricht: Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«? Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.

Matthäus 22:31-32

An dieser Stelle taucht im neuen Testament zum ersten Mal der altgriechische Ausdruck „anastaseos ton necron“ (wörtlich „Auferstehung der Toten“) auf, den Jeschua vor der Menge über „die Auferstehung“ verwendet. Diese Art der Auferstehung bezieht sich auf die Auferweckung der Toten, – also eine allgemeine aller Toten. Nirgendwo erklärt Jeschua, dass nur dieser oder jener auferstehen wird.

Und tatsächlich lehrte Jeschua, dass alle Menschen auferstehen würden – jeder – auch die Sünder, die Ungerechten und Gottlosen.

Verwundert euch nicht darüber! Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, und sie werden hervorgehen: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.

Johannes 5:28-29

Jeschua stellt aber hier, schon fast beiläufig fest, dass es zwei Formen der Auferstehung gibt, deren Qualität entscheidende Unterschiede hat. Die eine Auferstehung dient dem ewigen Leben und die andere Auferstehung dem Gericht, also der anschließenden Vernichtung. Ich möchte mich an dieser Stelle auf die Auferstehung fokussieren, die zum ewigen Leben führt – die Auferstehung, die Jeschua erlebt hat und die auch wir hoffentlich erleben werden.

In den vier kanonischen Evangelien wird die Auferstehung Jeschuas als Auferstehung des Fleisches beschrieben:

1.) Das Grab ist leer in Markus:

Er aber spricht zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jeschua ha Nozri, den Gekreuzigten; er ist auferstanden, er ist nicht hier. Seht den Ort, wo sie ihn hingelegt hatten!

Markus 16:6

2.) Die Weiber, umarmten die Füße des auferstandenen Jeschua in Matthäus:

Und als sie gingen, um es seinen Jüngern zu verkünden, siehe, da begegnete ihnen Jeschua und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber traten herzu und umfassten seine Füße und ehrten ihn.

Matthäus 28:9

3.) Der auferstandene Jeschua sagte in Lukas, dass er „Fleisch und Knochen“ und nicht nur ein „Geist“ sei:

Seht an meinen Händen und meinen Füßen, dass ich es bin! Rührt mich an und schaut, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich es habe!

Lukas 24:39

4.) Der auferstandene Jeschua, ermutigte die Jünger in Johannes, seine Wunden zu berühren:

Dann spricht er zu Teoma: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!

Johannes 20:27

Jeschua selber sagt hier wortwörtlich, dass er aus Fleisch und Knochen besteht und kein Geist ist – die Lehre, dass Jeschua nach der Auferstehung ein Geistwesen geworden ist, ist durch seine eigenen Worte unwiderruflich widerlegt und jede andere Aussage wäre eine Auslegung ohne biblische Grundlage. Jeschuas Worte stehen hier im absoluten Einklang zu den Worten JHWHs, die uns durch Hesekiel mitgeteilt wurden.

In der Apostelgeschichte wurde der Ausdruck der Auferstehung von den Jüngern und Aposteln verwendet, um die Lehre von der biblischen Auferstehung zu verteidigen. Paulus brachte die Auferstehung bspw. in seinem Prozess vor Ananias ben Nedebaios zur Sprache. Der Ausdruck wurde unterschiedlich verwendet:

1.) In Bezug zur Auferstehung am Ende dieser Welt:

Das bekenne ich dir aber, dass ich nach dem Weg, den sie eine Sekte nennen, dem Gott der Väter auf diese Weise diene, dass ich an alles glaube, was im Gesetz und in den Propheten geschrieben steht; und ich habe die Hoffnung zu Gott, auf die auch sie selbst warten, dass es eine künftige Auferstehung der Toten geben wird, sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten.

Apostelgeschichte 24:14-15

2.) In Bezug auf eine allgemeine Auferstehung:

Oder diese selbst sollen sagen, ob sie irgendein Unrecht an mir gefunden haben, als ich vor dem Hohen Rat stand; außer um jenes einzigen Wortes willen, das ich ausrief, als ich unter ihnen stand: Wegen der Auferstehung der Toten werde ich heute von euch gerichtet!

Apostelgeschichte 24:20-21

Auch hier lesen wir übrigens von der Auferstehung von allen Toten – der Gerechten und der Ungerechten. Die Auferstehung ist zunächst erst einmal nichts exklusives für Menschen, die an den richtigen Gott oder so geglaubt haben, sondern betrifft universell die ganze Menschheit.

Im ersten Korintherbrief wird auch die Auferstehung der Toten thematisiert. Paulus zitiert dabei aus Jesaja und Hosea, wo von der Auferstehung und von der Abschaffung des Todes geschrieben steht.

[…]»Der Tod ist verschlungen in Sieg! Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg?«

1.Korinther 15:54-55

Er wird den Tod auf ewig verschlingen. Und JHWH, der Herr, wird die Tränen abwischen von jedem Angesicht und die Schmach seines Volkes hinwegnehmen von der ganzen Erde. Ja, JHWH hat es gesprochen.

Jesaja 25:8

Ich will sie erlösen aus der Gewalt des Totenreichs, vom Tod will ich sie loskaufen. Tod, wo ist dein Verderben? Totenreich, wo ist dein Sieg? Doch der Trost ist vor meinen Augen verborgen.

Hosea 13:14

Paulus schrieb in seinen Briefen, dass diejenigen, die zum ewigen Leben auferstehen werden, mit unvergänglichen, „geistlichen“ Körpern auferstehen werden; das „Fleisch und Blut“ natürlicher, vergänglicher Körper kann das Reich Gottes nicht erben, und ebenso werden die, die vergänglich sind, keine Unvergänglichkeit erhalten. Hier spricht er nicht zwingend über den physischen Leib im Allgemeinen, sondern das sündige Fleisch – das biblisch stets im Gegensatz zum Geist steht.

Aber jemand könnte einwenden: Wie sollen die Toten auferstehen? Und mit was für einem Leib sollen sie kommen? Du Gedankenloser, was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt! Und was du säst, das ist ja nicht der Leib, der werden soll, sondern ein bloßes Korn, etwa vom Weizen, oder von einer anderen Saat. Gott aber gibt ihm einen Leib, wie Er es gewollt hat, und zwar jedem Samen seinen besonderen Leib. Nicht alles Fleisch ist von gleicher Art; sondern anders ist das Fleisch der Menschen, anders das Fleisch des Viehs, anders das der Fische, anders das der Vögel. Und es gibt himmlische Körper und irdische Körper; aber anders ist der Glanz der Himmelskörper, anders der der irdischen; einen anderen Glanz hat die Sonne und einen anderen Glanz der Mond, und einen anderen Glanz haben die Sterne; denn ein Stern unterscheidet sich vom anderen im Glanz. So ist es auch mit der Auferstehung der Toten: Es wird gesät in Verweslichkeit und auferweckt in Unverweslichkeit; es wird gesät in Unehre und wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in Schwachheit und wird auferweckt in Kraft; es wird gesät ein natürlicher Leib, und es wird auferweckt ein geistlicher Leib. Es gibt einen natürlichen Leib, und es gibt einen geistlichen Leib. So steht auch geschrieben: Der erste Mensch, Adam, »wurde zu einer lebendigen Seele«; der letzte Adam zu einem lebendig machenden Geist. Aber nicht das Geistliche ist das Erste, sondern das Natürliche, danach kommt das Geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; der zweite Mensch ist der Herr aus dem Himmel. Wie der Irdische beschaffen ist, so sind auch die Irdischen; und wie der Himmlische beschaffen ist, so sind auch die Himmlischen. Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen. Das aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können; auch erbt das Verwesliche nicht die Unverweslichkeit. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune; denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche muss Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden[…]

1.Korinther 15:35–54

Wer diese Verse im Kontext zu Gottes Worten und den Worten Jeschuas liest, kann gar nicht anders, als anzuerkennen, dass Paulus hier nicht meint, dass wir keine Leiber in der Auferstehung hätten und nur Geister wären. Wenn Paulus davon schreibt, dass wir kein „Fleisch und Blut“ haben, meint er nicht das physische Fleisch und Blut, sondern unsere Vergänglichkeit und Verweslichkeit. Selbstverständlich werden wir Leiber haben, wie JHWH es dem Hesekiel oder Jeschua es den Jüngern bezeugt.

Paulus legt relativ ausdrücklich fest, dass Auferstehung bzw. Unsterblichkeit den physische Körper nicht ausschließt. So wissen wir ja bereits, dass Jeschua aus Fleisch und Knochen und nicht nur ein unfassbarer Geist war. Und Paulus bestätigt, dass so, wie Jeschua zum Vater auffuhr und verherrlicht wurde, auch wir als Himmelsbürger eines Tages verherrlicht werden sollen.

Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jeschua den Gesalbten erwarten als den Retter, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird, sodass er gleichförmig wird seinem Leib der Herrlichkeit, vermöge der Kraft, durch die er sich selbst auch alles unterwerfen kann.

Philipper 3:20-32

Das ist eine enorm wichtige Quintessenz unseres Glaubens: Wir werden gleichförmig wie Jeschua sein – auferstanden von den Toten, wiederhergestellt und verherrlicht – mit Leibern aus Fleisch und Knochen.

Und auch bei Paulus stellen wir fest, dass er diese wichtigen Passagen aus Gründen schrieb. Liest man 1.Korinther 15, wird schnell klar, wer vermutlich die Leserschaft des Abschnitts sein musste.

Wenn aber der Gesalbte verkündigt wird, dass er aus den Toten auferstanden ist, wieso sagen denn etliche unter euch, es gebe keine Auferstehung der Toten? Wenn es wirklich keine Auferstehung der Toten gibt, so ist auch der Gesalbte nicht auferstanden! Wenn aber der Gesalbte nicht auferstanden ist, so ist unsere Verkündigung vergeblich, und vergeblich auch euer Glaube! Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes erfunden, weil wir von Gott bezeugt haben, dass er den Gesalbten auferweckt hat, während er ihn doch nicht auferweckt hat, wenn wirklich Tote nicht auferweckt werden! Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, so ist auch der Gesalbte nicht auferweckt worden. Ist aber der Gesalbte nicht auferweckt worden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; dann sind auch die im Gesalbten Entschlafenen verloren. Wenn wir nur in diesem Leben auf den Gesalbten hoffen, so sind wir die elendesten unter allen Menschen!

1.Korinther 15:12-19

Paulus wandte sich hier ganz offensichtlich an eine Gruppe von korinthischen Brüdern, die nicht an die Auferstehung der Toten glaubten – somit also auch nicht an die Auferstehung Jeschuas glauben konnten – vielleicht waren es auch Sadduzäer oder Griechen einer bestimmten, philosophischen Strömung.

Wir erkennen also einerseits, dass die Auferstehung im physischen – mit einem Leib aus Fleisch und Knochen – stattfindet, doch andererseits dieser Leib unverweslich ist – also geistlich nicht aus FLeisch und Blut ist. Dieser Leib ist sozusagen überirdisch, hat attribute, die unsere Leiber heute nicht haben – die Wiederherstellung aller Dinge bedeutet, dass wir in den paradiesischen, sündfreien und unsterblichen Zustand der ursprünglichen Schöpfung gelangen.

Wir erkennen an diesen Worten aber eben auch die wirklich immense Wichtigkeit der Frage über die Auferstehung überhaupt.

Denn ich habe euch zuallererst das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich dass der Gesalbte für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften, und dass er begraben worden ist und dass er auferstanden ist am dritten Tag, nach den Schriften, und dass er dem Kefa erschienen ist, danach den Zwölfen. Danach ist er mehr als 500 Brüdern auf einmal erschienen, von denen die meisten noch leben, etliche aber auch entschlafen sind. Danach erschien er dem Jaakow, hierauf sämtlichen Aposteln.

1.Korinther 15:3-8

Jeschua erfüllte Pessach, Chag ha Mazzot und Jom ha Bikkurim in jeder Hinsicht. So starb er an Pessach durfte drei Tage und drei Nächte später wieder auferstehen – wie Jeschua selber prophezeit hatte.

Da antworteten etliche der Schriftgelehrten und Pharisäer und sprachen: Meister, wir wollen von dir ein Zeichen sehen! Er aber erwiderte und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht begehrt ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen des Propheten Jona. Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Riesenfisches war, so wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.

Matthäus 12:38-40

Jeschuas Tod an Pessach erwirkte unsere Erlösung, aber erst seine Auferstehung drei Tage und drei Nächte später – um zum Fest der Erstlingsfrucht beim Vater verherrlicht zu werden – ermöglichte unsere zukünftige Auferstehung und Annahme durch JHWH.

Nun aber ist der Gesalbte aus den Toten auferweckt; er ist der Erstling der Entschlafenen geworden. Denn weil der Tod durch einen Menschen kam, so kommt auch die Auferstehung der Toten durch einen Menschen; denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch im Gesalbten alle lebendig gemacht werden.

1.Korinther 15:20-22

Wie schön und wunderbar, dass Jeschuas Tod und Auferstehung von wenigsten 500 Personen bezeugt wurde, wie wir eben lesen konnten. Zentral für unseren Glauben darf nicht nur das Opfer Jeschuas sein – ebenso zentral ist seine Auferstehung, weshalb ich mit den Worten aus dem Bericht des Evangelisten Lukas enden möchte:

[…]Der Herr [Jeschua] ist wahrhaftig auferstanden[…]

Lukas 24:34


Marana tha – unser Herr kommt! Hallelujah – gelobt sei Jah!

4 Gedanken zu “DER HERR IST WAHRHAFTIG AUFERSTANDEN”

  1. „… denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch im Gesalbten alle lebendig gemacht werden.“
    .
    ? Bedeutet das, alle Menschen die je gelebt haben werden dann gleichzeitig auf der Erde leben ?

    1. Davon bin ich überzeugt, da ich selbstverständlich der Bibel glaube. Wissenschaftler haben ausgerechnet, dass es bisher anscheinend um die 108 Milliarden Menschen auf der Erde gab. Gehen wir davon aus, dass der Mensch aber tatsächlich erst vor ca. 6.000 bis 7.000 Jahren erschaffen wurde, dürften es evtl. auch weniger gewesen sein. Große Teile der Erde sind heute unbewohnt und würde man diese von der offiziellen Wissenschaft herangezogene Zahl von 108 Milliarden Menschen auf die gesamte Landmasse von etwa 13,5 Milliarden Hektar auf der Erde verteilen, würden etwa 8 Personen auf einem Hektar leben. Dies erscheint also definitiv als mögliches Szenario.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert