Immer kurz vor Pessach kommt es vermehrt zu der Frage wie man „Pessach“ (Abendmahl) und das anschließende „Chag ha Mazot“ (Fest der ungesäuerten Brote) usw. richtig feiert. Darauf möchte ich in diesem Beitrag gerne eingehen.
WAS IST CHAMEZ UND SEOR?
Eine wichtige Frage war, was eigentlich „Chamez“ und „Seor“, bzw. Gesäuertes und Säuerndes ist und was man nun letztlich zu Pessach aus dem Haushalt entfernen muss. Als erstes möchte ich gerne auf die Bibel verweisen:
Und dieser Tag soll euch zum Gedenken sein, und ihr sollt ihn feiern als ein Fest JHWHs bei euren künftigen Geschlechtern; als ewige Ordnung sollt ihr ihn feiern. Sieben Tage lang sollt ihr ungesäuertes Brot essen; darum sollt ihr am ersten Tag den Sauerteig aus euren Häusern hinwegtun. Denn wer gesäuertes Brot isst vom ersten Tag an bis zum siebten Tag, dessen Seele soll ausgerottet werden aus Israel! Und ihr sollt am ersten Tag eine heilige Versammlung halten, ebenso am siebten Tag eine heilige Versammlung. Keine Arbeit sollt ihr an diesen Tagen tun; nur was jeder zur Speise nötig hat, das allein darf von euch zubereitet werden. Und haltet das Fest der ungesäuerten Brote! Denn eben an diesem Tag habe ich eure Heerscharen aus dem Land Ägypten herausgeführt; darum sollt ihr diesen Tag als ewige Ordnung einhalten bei euren künftigen Geschlechtern. Am vierzehnten Tag des ersten Monats, am Abend, sollt ihr ungesäuertes Brot essen bis zum einundzwanzigsten Tag des Monats, am Abend. Sieben Tage lang darf sich kein Sauerteig in euren Häusern finden. Denn wer gesäuertes Brot isst, dessen Seele soll ausgerottet werden aus der Gemeinde Israels, er sei ein Fremdling oder ein Einheimischer im Land. So esst kein gesäuertes Brot; überall, wo ihr wohnt, sollt ihr ungesäuertes Brot essen!
2.Mose 12:14-20
Da sprach Mosche zu dem Volk: Gedenkt an diesen Tag, an dem ihr aus Ägypten gezogen seid, aus dem Haus der Knechtschaft, dass JHWH euch mit mächtiger Hand von dort herausgeführt hat: Darum sollt ihr nichts Gesäuertes essen! Heute seid ihr ausgezogen, im Monat Abib. Wenn dich nun JHWH in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Hewiter und Jebusiter bringen wird, wie er es deinen Vätern geschworen hat, um dir ein Land zu geben, in dem Milch und Honig fließt, so sollst du diesen Dienst in diesem Monat bewahren. Sieben Tage lang sollst du ungesäuertes Brot essen, und am siebten Tag ist ein Fest JHWHs. Man soll diese sieben Tage lang Ungesäuertes Brot essen, und kein Gesäuertes soll bei dir gesehen werden; und kein Sauerteig soll gesehen werden in deinem ganzen Gebiet. Und du sollst das deinem Sohn an jenem Tag erklären und sagen: Es ist um deswillen, was JHWH an mir getan hat, als ich aus Ägypten zog. Und es soll dir wie ein Zeichen sein in deiner Hand und ein Erinnerungszeichen vor deinen Augen, damit das Gesetz JHWHs in deinem Mund sei, weil JHWH dich mit mächtiger Hand aus Ägypten herausgeführt hat. Darum sollst du diese Ordnung einhalten, zur bestimmten Zeit, Jahr für Jahr.
2.Mose 13:2-10
Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten. Sieben Tage lang sollst du ungesäuertes Brot essen, wie ich dir geboten habe, um die bestimmte Zeit des Monats Abib; denn im Monat Abib bist du aus Ägypten ausgezogen.
2.Mose 34:18
Im ersten Monat, am vierzehnten Tag des Monats, zur Abendzeit, ist das Pessach JHWHs. Und am fünfzehnten Tag desselben Monats ist das Fest der ungesäuerten Brote für JHWH. Da sollt ihr sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen. Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung halten; da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten, und ihr sollt JHWH sieben Tage lang ein Feueropfer darbringen. Am siebten Tag ist eine heilige Versammlung, da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten.
3.Mose 23:5-8
Halte den Monat Abib, und feiere JHWH, deinem Gott, das Pessach; denn im Monat Abib hat dich JHWH, dein Gott, bei Nacht aus Ägypten herausgeführt. Und du sollst JHWH, deinem Gott, als Pessach Schafe und Rinder opfern an dem Ort, den JHWH erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. Du darfst nichts Gesäuertes dazu essen. Du sollst sieben Tage lang ungesäuertes Brot des Elends dazu essen, denn du bist in eiliger Flucht aus dem Land Ägypten gezogen; darum sollst du dein Leben lang an den Tag deines Auszugs aus dem Land Ägypten gedenken! Und es soll sieben Tage lang kein Sauerteig gesehen werden in deinem ganzen Gebiet; und von dem Fleisch, das am Abend des ersten Tages geschlachtet worden ist, soll nichts über Nacht bis zum Morgen übrig bleiben. Du darfst das Pessach nicht in einem deiner Tore schlachten, die JHWH, dein Gott, dir gibt; sondern an dem Ort, den JHWH, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, dort sollst du das Pessach schlachten, am Abend, wenn die Sonne untergeht, zu eben der Zeit, als du aus Ägypten zogst. Und du sollst es braten und an dem Ort essen, den JHWH, dein Gott, erwählen wird; und du sollst am Morgen umkehren und wieder zu deinem Zelt gehen. Sechs Tage lang sollst du Ungesäuertes essen; und am siebten Tag ist eine Festversammlung für JHWH, deinen Gott; da sollst du kein Werk tun.
5.Mose 16:1-8
Laut der Bibel sind der Besitz und Verwendung von „Chamez“ und „Seor“ während Pessach bzw. dem Fest der ungesäuerten Brote verboten. Das Erste – „Chamez“ – ist das Gesäuerte und das Zweite – „Seor“ – ist das Säuernde. Wenn JHWH uns sagt, dass wir beides aus den Häusern entfernen sollen, dann sollen wir auch beides entfernen. Dies betrifft im Hebräischen nicht nur Teig.
Nomadisch lebende Israeliten, hatten gewiss nicht derlei Probleme in ihren Zelten und auch später nicht in ihren Häusern, wie wir sie heute haben, da es damals viele verarbeitete Produkte einfach nicht gab. Nur weil wir aber nun in einer modernen Welt in der Diaspora leben, gibt es uns nicht das Recht, nachlässig zu werden. Man kann darüber anderer Meinung sein, ob Teig in 18 Minuten schon gesäuert ist oder ob man Teigware, wo absolut keine Hefe drin ist auch noch nach einer Stunde verarbeiten darf. Aber Inhaltsstoffe die maßgeblich und zwar auf biblischer Grundlage von jeder jüdischen Strömung einvernehmlich als Chamez und Seor betrachtet werden, sollten wir nun nicht willkürlich als essbar bewerben.
Das Bild der heimlich durchdringenden und verbreitenden Kraft des Sauerteigs, von der Jeschua, aber auch Paulus sprachen (z. B. 1. Korinther 5:6; Galater 5:9) scheint den rabbanitischen Juden damals vertraut gewesen zu sein. Sie verwendeten den Sauerteig sogar als Bild für die dem Menschen innewohnende Verderbnis in ihrer traditionellen Literatur:
Alexander, als er sein Gebet beendet hatte, sagte: Herr des Universums, es ist klar vor dir, dass es unser Wille ist, deinen Willen zu tun; was hindert uns daran, deinen Willen nicht zu tun? Der Sauerteig, der in der Masse ist – das böse Verlangen, das im Herzen ist.
Talmud bavli, Berachot 17:1
Beispiele wie diese ermöglichen uns heute, ein größeres Verständnis der hebräischen Sprache zu erhalten – Gott sei Dank! Also wollen wir nun einmal versuchen, uns sowohl von rabbanitischen, als auch von klerikalen „Sauerteig“ zu befreien.
Als erstes denke ich, ist es sehr schnell und einfach gesagt, dass die rabbanitische Praxis definitiv falsch ist. Sie „verkaufen“ ihr Gesäuertes an einen Nichtjuden und kaufen es nach Pessach zurück. Die Bestimmungen, was als „Gesäuertes“ gilt, wirken willkürlich und bei aschkenasischen Juden wird zudem das „Kitnijot“ verboten, dass biblisch keinem Verbot unterliegt. Tatsächlich gibt es aber dieses Verbot nicht im sefardischen Judentum, und auch nicht bei den Beta Jisrael, zu denen wir gleich noch kommen.
Aber schauen wir uns zuerst die biblische Begrifflichkeiten an. Die Bibel kennt für „Gesäuertes“ eigentlich zwei Begriffe. Der erste ist שְׂאֹר (H7603 = „Seor“). Das Wort „Seor“ kommt in der Bibel nur fünfmal vor, wobei es in vier Fällen (vgl. 2.Mose 12:15, 12:19, 13:7; 3.Mose 2:11) als „Gesäuertes“ und im fünften Fall (vgl. 5.Mose 16:4) als „gesäuertes Brot“ wiedergegeben wird. Grundsätzlich bezeichnet es laut jüdischer Quellen ein spezifisches Treibmittel, dass im den Sauerteig aufbläht – also Hefe. Dieses Treibmittel kann sowohl in festen Stoffen wie Brot, als auch flüssigen Stoffen wie Bier vorhanden sein.
Der zweite Begriff lautet חָמֵץ (H2556 / 2557 = „Chamez“) und wird grundsätzlich erst einmal mit Sauerteig oder eher noch gesäuerten Brot wiedergegeben. Chamez sollte dennoch nicht nur damit wiedergegeben werden, wie wir noch feststellen werden. Dennoch ist es ein spezifischerer Begriff, der biblisch natürlich als erstes das gesäuerte Brot bezeichnet.
In 4.Mose 6:3 wird das verwandte Substantiv als Adjektiv auf Wein angewandt und wird dort richtig mit „Weinessig“ übersetzt. In dieser letzten Bedeutung scheint es dem griechischen ὄξος (G3690 = oxos) zu entsprechen, einer Art von saurem Wein, der damals sehr gebräuchlich war und von den Lateinern „Posca“ oder „Vinum culpatum“ genannt wurde (vgl. Adam, Rom. Antiq. S. 393; Jahn, Bibl. Archeol. § 144). In heißen Ländern geht reiner Wein schnell in den säurehaltigen Zustand über und wird ebenso von rabbanitischen Juden im Talmud erwähnt, die uns mitteilen, dass er Personen, die hingerichtet werden sollten, gemischt mit Drogen gegeben wurde, um sie zu betäuben (vgl. Talmud bavli, Sanhedrin 43:1; vgl. Sprüche 31:6). Dies erklärt auch den Essig, den Jeschua z. B. laut Matthäus 27:34 bekommen sollte.
Von noch einer anderen Wurzel stammt auch מִצָּה (H4682 = mazza), was mit süß, im Sinne von „ohne Sauerteig“ (z.B. 3.Mose 10:11), also ungesäuert wiedergegeben wird. In 2.Mose 13:7 kommen „Seor“ und „Chamez“ zusammen vor und sind offensichtlich unterschiedlich:
Man soll diese sieben Tage lang ungesäuertes (Brot) [„Mazza“] essen, und kein Gesäuertes (Brot) [„Chamez“] soll bei dir gesehen werden; und kein Gesäuertes [„Seor“] soll gesehen werden in deinem ganzen Gebiet.
2.Mose 13:7
Das griechische ζύμη (G2219 = zumé) wird mit genau demselben Bedeutungsumfang verwendet wie das hebräische „Seor“, aber auch für den Sauerteig selber verwendet. Biblisch bezeichnet es gesäuerten, also sauren Teig (z.B. Matthäus 13:33, 16:12; Lukas 13:21). Chemiker definieren den Prozess der Gärung und die Substanz, die ihn auslöst, wie folgt:
Die Gärung ist nichts anderes als die Fäulnis eines Stoffes, der keinen Stickstoff enthält. Ferment oder Hefe ist eine Substanz im Zustand der Fäulnis, deren Atome in ständiger Bewegung sind.
Turner’s Chemistry, von Liebig
Diese Definition steht in strenger Übereinstimmung mit den Ansichten der biblischen Welt und gibt vielen Stellen der Bibel auch Sinn und Kraft (z.B. Psalm 79:13; Matthäus 8:15, 16:6, 16:11-12; Lukas 12:1, 13:21, 1.Korinther 5:5-8; Galater 5:9).
Sauerteig und fermentierte oder sogar leicht fermentierbare Substanzen wie Honig waren nicht nur im Tempel der Israeliten, sondern in vielen der kultischen Einrichtungen der Heiden verboten. Die lateinischen Schriftsteller verwenden das Wort „Corruptus“ im Sinne von gegoren. Tacitus bezieht das Wort auf die Gärung von Wein. Plutarch (vgl. Röm. Quaest. 109:6) nennt als Grund, warum der Priester eines Götzen den Sauerteig nicht anrühren durfte, dass er aus dem Verderben kommt und das verdirbt, womit er vermischt ist (vgl. Aulus Gellius, 8:15). Der Gebrauch von gesäuerten Brot war bei allen Opfergaben, die dem biblischen Gott JHWH mit Feuer dargebracht wurden, streng verboten (vgl. 2.Mose 29:2; 3.Mose 2:11, 7:12, 8:2; 4.Mose 6:15) und vor allem in Bezug auf das Pessach, bei dem es den Israeliten bei Todesstrafe nicht nur verboten war, gesäuertes Brot zu essen, sondern auch kein mit Hefe Gesäuertes in ihren Häusern (vgl. 2.Mose 12:15, 12:19) oder in ihrem Land zu haben (vgl. 2.Mose 13:7; 5.Mose 16:4).
Das Gebot wurde durch den Eifer der Juden in späteren Zeiten rigoros durchgesetzt (vgl. Mischna, Pesach 2:1; Schöttgen, Horae Hebraicoe, 1:598). Die rabbanitische Tradition behauptet auch, dass die Schaubrote ohne Sauerteig waren (vgl. Talmud bavli, Minchoth 5:2-3; Josephus. Ant. 3:6-6). Gesäuerte Brote wurden damals nicht ausschließlich aus Sauerteig hergestellt und Sauerteig wurde nicht ausschließlich zum säuern von Broten verwendet. In manchen Gegenden wurde auch der Weintrester als Hefe eingesetzt (vgl. Kitto, Pictorial Bible, 1:161). Im Talmud wird ein Sauerteig erwähnt, der als „Buchmacherpaste“ bezeichnet wurde (vgl. Talmud bavli, Pesach 3:1).
Auf Grundlage dieser sprachlichen und historischen Analyse, muss man als erstes der Aussage wiedersprechen, dass in der Bibel nur Sauerteig und gesäuertes Brot von Gott verboten werden. Diese Aussage ist leider nicht richtig, wäre es doch außerordentlich schön, es so einfach zu haben.
Vielmehr könnte man tatsächlich davon ausgehen, dass die Annahme, man müsse konsequenterweise jedes gegorene Produkt beseitigen, richtig sein könnte. Genau diesen Gedanken verfolgen auch die jüdischen Karaiten, also Juden, die den Talmud nicht als Gesetz Gottes betrachten und deshalb nicht dem rabbanitischen Judentum angehören. So heißt es in deren Literatur:
Der Verzicht auf vergorene Produkte (Al-Khamir [/ Chamez]) während des Pessachfestes: Im Zweiten Buch (Schemot [2. Mose]), im 12. und 13. Kapitel, sowie im Fünften Buch (Devarim [/ 5. Mose]), im 16. Kapitel, befiehlt uns die Bibel, während der Tage des Pessachfestes vergorene Produkte (Al-Khamir [/ Chamez]) zu beseitigen; und die Schriftgelehrten (Al-Qara’un) beseitigen sie aufrichtig – sowohl privat als auch öffentlich. Die Anhänger der Rabbaniten (Al-Rabbanun) haben sich jedoch ein Schlupfloch erlaubt, um es loszuwerden: sie haben es imaginär verpachtet.
Al-Qara’un wa-al-Rabbanun – Die Karaiten und die Anhänger der Rabbaniten, Teil 5, Kapitel 2
Weiter heißt es bei den Beta Jisrael, also den äthiopischen Juden, die auch nicht dem rabbanitischen Judentum angehörten und die den ägyptischen Karaiten theologisch in vielen Dingen sehr nahe stehen:
Während der Woche des Pasika [Pesach] sind die Mitglieder der Beta Jisrael peinlich genau darauf bedacht, kein Chamez und Seor zu essen, also keine Lebensmittel, die viel Zeit für die Zubereitung benötigen. Abgesehen von den fünf Getreidesorten essen sie keine Dinge, die fermentiert sind („Hehmisu“), zum Beispiel geronnene Milch (Joghurt) und andere Milchprodukte, außer frische Milch.
Die ägyptischen Karaiten gehen tatsächlich soweit, dass sie lehren, dass jedes Ferment verboten sei, weshalb sie an Pessach auch im Gegensatz zu den rabbanitischen Juden keinen Wein trinken. Nun ist es aber so, dass wir sowohl aus der Bibel wissen, dass Jeschua Wein trank („letztes Abendmahl“), als auch, dass an Sukkot Wein getrunken werden sollte, der nur vom letzten Jahr stammen konnte, da frisch geernteter Wein noch nicht vergoren sein kann. Zusätzlich bezeugen außerbiblische Schriften des antiken Judentum den Konsum von Wein an Pessach (vgl. Jubiläen 49:5-8).
Aus diesem Grund müssen wir also feststellen, dass nicht nur die Juden mit willkürlichen Verboten über das Ziel hinausschießen, sondern damals leider auch manche Karaiten aus Angst vor Fermentierten über das Ziel hinausgeschossen sind. Nun könnte man meinen, dass dies doch letztlich ein Beweis sei, dass doch nur Sauerteig und gesäuertes Brot verboten sei. An dieser Stelle möchte ich aber auf obiges Hinweisen, dass die hebräische Sprache dies so nicht hergibt und dies nur auf Grundlage einer missverständlichen Übersetzung korrekt wäre. Die Bibel ist sehr deutlich, dass die Hefe als Triebmittel, somit alle bewusst mit Hefe versetzten oder potentiell mit Hefe gesäuerten Teigwaren biblisch nicht erlaubt sind zu Pessach. Der Pessach-Brief des Elephantine Papyri bezeugt hier tatsächlich, dass die Juden in der persischen Diaspora eben auch Bier und andere mit Hefe versetzten Nahrungsmittel an Pessach mieden.
Tatsächlich können wir es uns manchmal zu schwer machen, wie es bei den rabbanitischen und karaitischen Juden der Fall ist. Doch meine Erfahrung ist, dass es sich viele Christen auch viel zu einfach machen. Natürlich kann man auch nur den Sauerteig und gesäuertes Brot aus dem Haushalt entfernen, ich werde wirklich niemanden hier in seinen Brotkorb, Kühlschrank oder Speiselager schauen – jeder hat seine eigene Verantwortung vor Gott und unsere Erkenntnis ist nur Stückwerk. Die von mir veröffentlichte Liste sollte als ein Leitfaden dienen, aber auch zum prüfen ermutigen. Aber dennoch bitte ich, Dinge dann auch richtig zu prüfen und nicht nur der Einfachheit wegen, halbe Sachen zu machen, weil man den Text und die Worte nicht prüfen will, oder weil man eben gegen die jüdischen Prinzipien oder andere Ratschläge ist. Ich gehe lieber auf Nummer Sicher, vielleicht habe ich ein Produkt zu viel auf der Liste, aber damit komme ich klar – lieber eines zu viel, als eines zu wenig.
Ich möchte jeden ermutigen, sich folgendes zum Motto zu machen:
Die Weissagung verachtet nicht! Prüft alles, das Gute behaltet! Haltet euch fern von dem Bösen in jeglicher Gestalt!
1.Thessalonicher 5:20-22
Wir sollen Säuerndes und Gesäuertes entfernen. Wenn du Pizza im Backofen backst oder Toast im Toaster toastest und die Krümel dort reinfallen, hast du also Gesäuertes im Backofen oder im Toaster. Mit deiner Argumentation, dass dies über Gottes Gebote hinaus geht, könnte man nun auch argumentieren, dass man Pizza und Toast zum Fest der ungesäuerten Brote essen darf. Es macht aber keinen Unterschied, ob es eine ganze Pizza und ein ganzer Toast, oder nur ein paar Krümel von einer Pizza und einem Toast sind. Sowohl das ganze Produkt, als auch die Krümel sind im Herstellungsprozess gesäuert worden. Wir sollen alles Gesäuerte aus unseren Häusern entfernen, also auch Krümel. Hör auf, mit Übersetzungen zu arbeiten und schau dir die originalen Texte an. Gott hat nicht verboten „Sauerteig“ im Haus zu haben, sondern geboten „Chamez“ und „Seor“ also Gesäuertes und Säuerndes zu entfernen.
Man soll diese sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen, und kein gesäuertes Brot soll bei dir gesehen werden; und kein Sauerteig soll gesehen werden in deinem ganzen Gebiet.
2.Mose 13:7
Entweder man nimmt JHWH ernst und gibt sich Mühe, seinem Willen zu entsprechen, oder man ist wie die Rabbaniten und Katholiken und versucht es sich stets einfacher zu machen, als JHWH es erlaubt.
Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen!
Matthäus 5:17-20
Dieser gründliche Frühjahrsputz ist nicht nur biblisch und von JHWH geboten, sondern auch ein wichtiges Bild für uns, wenn es darum geht, unsere Sünden zu suchen und aus dem Leben zu entfernen. Ich höre nicht auf, wenn ich ein oder zwei große Brote gefunden habe, sondern mache weiter und suche auch die Krümel. So auch mit den Sünden, sodass nicht nur große, sondern auch kleine Sünden gefunden werden.
Euer Rühmen ist nicht gut! Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? Darum fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, da ihr ja ungesäuert seid! Denn unser Passahlamm ist ja für uns geschlachtet worden: der Messias. So wollen wir denn nicht mit altem Sauerteig Fest feiern, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit ungesäuerten Broten derv Lauterkeit und Wahrheit.
1.Korinther 5:16-18
Das rabbanitische Judentum hat ellenlange Listen von Lebensmitteln und Haushaltsmitteln die teilweise aus biblischen Gründen, hauptsächlich aber aus rabbanitisch-traditionellen Gründen Verboten sind. Ebenso gibt es traditionell eigenes Geschirr nur für Pessach, so wie traditionell auch für milchige und fleischige Speise unterschiedliches Geschirr verwendet wird. Ein klassisches Beispiel verbotener Speisen im rabbanitischen Judentum ist das sogenannte „Kitnijot“ (Hülsenfrüchte), was in der aschkenasischen Strömung des rabbanitischen Judentum als Chamez gilt, obwohl Gott in der Bibel nirgendwo Hülsenfrüchte usw. zu Pessach verboten hat. Währenddessen essen es aber andere jüdische Strömungen, z.B. Sefardim. Ich teile deshalb mit euch eine untraditionelle Liste, nach der wir unseren eigenen Haushalt von Chamez reinigen. Jeder hat die Freiheit, diese Liste als Richtschnur zu nutzen, nach eigenem Verständnis zu kürzen oder zu ergänzen. Mein persönlicher Rat ist wenigstens auf alle Hefeprodukte und alle verarbeiteten Getreideprodukte aus Weizen, Hafer Gerste, Roggen und Dinkel zu verzichten. Bei Fragen meldet euch gerne wie immer über die Kommentarfunktion, per Email oder die Telegramgruppe @bibellernendechat.
Folgende Produkte oder Produkte, die dies als Inhalt haben, sortieren wir als Familie aus und verbrauchen es rechtzeitig vor Pessach:
- Frische Hefe, Trockenhefe, Hefeextrakt.
- Malz, Stärke und Maltodextrin aus Getreide.
- Paniermehl, Couscous, Bulgur.
- Bier, Karamalz, Brotrunk, Kwas.
- Produkte, die Gluten oder glutenhaltige Inhaltsstoffe enthalten.
- Alle fertigen Teigwaren aus den Getreidearten Weizen, Hafer, Roggen, Gerste und Dinkel, die nicht „koscher für Pessach / KLP“ zertifiziert sind, z. B. Brot, Nudeln, TK Produkte.
- Undefinierte „Aromastoffe“ und „natürliche Aromen“ in Gewürzen, Suppenpulver und anderen Produkten, deren nähere Klassifikation nicht klar ist.
- Wein, der nicht „koscher für Pessach / KLP“ zertifiziert, da in „unkoscheren“ Wein womöglich Hefe als Beschleuniger hinzugefügt wird.
- E-Nummern hinter denen sich obige Dinge verstecken.
- Weizen, Hafer, Roggen, Gerste und Dinkel und alle Produkte daraus die im aktuellen Jahr, also in den Tagen vor Pessach, zwischen Chodesch ha Abib (Neumondsichtung des Monat Abib) und Pessach geerntet wurden. (Dies ist primär für Enwohner wärmerer Länder relevant.)
Außerdem halte ich es für wichtig, hinzuzufügen, dass die Suche nach Chamez in in unseren Häusern nicht nur physisch vollzogen werden soll, sondern auch ein Sinnbild auf das Geistliche ist. Grundsätzlich ist Sauerteig auch ein Symbol für falsche Lehre, menschliche Traditionen, wie sie im rabbanitischen Judentum aber noch viel mehr im kirchlichen Christentum herrschen:
Jeschua aber sprach zu ihnen: Habt acht und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer! Da machten sie sich untereinander Gedanken und sagten: Weil wir kein Brot mitgenommen haben! Als es aber Jeschua merkte, sprach er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, was macht ihr euch Gedanken darüber, dass ihr kein Brot mitgenommen habt? Versteht ihr noch nicht, und denkt ihr nicht an die fünf Brote für die Fünftausend, und wie viele Körbe ihr da aufgehoben habt? Auch nicht an die sieben Brote für die Viertausend, und wie viele Körbe ihr da aufgehoben habt? Warum versteht ihr denn nicht, dass ich euch nicht wegen des Brotes gesagt habe, dass ihr euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer hüten solltet? Da sahen sie ein, dass er nicht gesagt hatte, sie sollten sich hüten vor dem Sauerteig des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer.
Matthäus 16:6-12
Da gebot er ihnen und sprach: Seht euch vor, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor dem Sauerteig des Herodes!
Markus 8:15
Als sich inzwischen das Volk zu Tausenden gesammelt hatte, sodass sie aufeinander traten, begann er zuerst zu seinen Jüngern zu sprechen: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher die Heuchelei ist! Es ist aber nichts verdeckt, das nicht aufgedeckt werden wird, und nichts verborgen, das nicht bekannt werden wird. Alles, was ihr im Finstern redet, wird man darum im Licht hören, und was ihr in den Kammern ins Ohr gesprochen habt, wird auf den Dächern verkündigt werden.
Lukas 12:1-3
Mindestens genau so wichtig, wie die Suche nach dem letzten Brotkrümmel in der dunklen Ecke ist es also, in den dunklen Ecken unseres Herzens nach Sünden, Unversöhnlichkeit und Unvergebenheit zu suchen und diese dunklen Ecken von Gott, durch den Messias Jeschua erhellen zu lassen. Die Probleme, die es gibt sollten wir mit den Menschen an denen wir gesündigt haben klären, Leuten, die uns geschadet haben selber Vergebung aussprechen und vor allen im Namen des Messias Jeschua vor seinen und unseren Gott JHWH bringen, um Vergebung zu erhalten. Auch hier möchte ich ergänzend auf die Bibel verweisen:
Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe!
Matthäus 5:23-24
Gib uns heute unser tägliches Brot. Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.
Matthäus 6:11-13
Überhaupt hört man von Unzucht unter euch, und zwar von einer solchen Unzucht, die selbst unter den Heiden unerhört ist, dass nämlich einer die Frau seines Vaters hat! Und ihr seid aufgebläht und hättet doch eher Leid tragen sollen, damit der, welcher diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte hinweggetan wird! Denn ich als dem Leib nach abwesend, dem Geist nach aber anwesend, habe schon, als wäre ich anwesend, über den, der dies auf solche Weise begangen hat, beschlossen, den Betreffenden im Namen unseres Herrn Jeschua dem Gesalbten und nachdem euer und mein Geist sich mit der Kraft unseres Herrn Jeschua dem Gesalbten vereinigt hat, dem Widersacher zu übergeben zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tag des Herrn Jeschua. Euer Rühmen ist nicht gut! Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? Darum fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, da ihr ja ungesäuert seid! Denn unser Pessachlamm ist ja für uns geschlachtet worden: Der Gesalbte. So wollen wir denn nicht mit altem Sauerteig Fest feiern, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit ungesäuerten Broten der Lauterkeit und Wahrheit. Ich habe euch in dem Brief geschrieben, dass ihr keinen Umgang mit Unzüchtigen haben sollt; und zwar nicht mit den Unzüchtigen dieser Welt überhaupt, oder den Habsüchtigen oder Räubern oder Götzendienern; sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen. Jetzt aber habe ich euch geschrieben, dass ihr keinen Umgang haben sollt mit jemand, der sich Bruder nennen lässt und dabei ein Unzüchtiger oder Habsüchtiger oder Götzendiener oder Lästerer oder Trunkenbold oder Räuber ist; mit einem solchen sollt ihr nicht einmal essen. Denn was gehen mich auch die an, die außerhalb der Gemeinde sind, dass ich sie richten sollte? Habt ihr nicht die zu richten, welche drinnen sind? Die aber außerhalb sind, richtet Gott. So tut den Bösen aus eurer Mitte hinweg!
1.Korinther 5:1-13
Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig.
Galater 5:9
Macht nichts, weil ich, dieser oder jener Lehrer, Jude oder Christ, oder eure Gemeinde es euch gesagt haben. Prüft, was in der Bibel steht und schaut im Urtext bzw. einer interlinearen Übersetzung nach. Nutzt meine, andere oder auch traditionelle Listen nur als Gedankenstütze, denn wichtiger ist, dass ihr versteht, was ihr tut und weshalb ihr es tut.
An dieser Stelle möchte ich auch noch dringend vor der unbiblischen, rabbanitischen Praxis des „Chamezverkauf“ warnen, bei der man seinen Chamez nicht verbraucht, sondern dem ungläubigen Nachbarn ausleiht oder verkauft. Gebt Zeugnis für die Bibel und hütet euch vor diesem Sauerteig der Pharisäer. Ihr versteckt ja auch nicht eure Sünden für eine Woche und holt sie dann wieder ins Leben zurück, sondern sollt sie endgültig los werden! Oder? So also auch mit Chamez.
WER DARF PESSACH FEIERN?
So wichtig, wie die physischen Vorbereitung, ist die geistliche Vorbereitung definitiv auch. In den letzten Jahren bekam ich deshalb mehrmals die Frage, was ich biblisch betrachtet als ein Ausschlusskriterium zum Feiern von Pessach bzw. zur Teilnahme am Abendmahl sehe. Anbei teile ich deshalb eine Liste mit dem Erkenntnisstand von mir und meiner Gemeinde, aber auch anderen Brüdern und Gemeinden, die mir nahestehen und mit denen ich Gemeinschaft pflege:
Hindernisse zur Teilnahme an Pessach mit Abendmahl:
- Menschen, die nicht zu Gottes Bundesvolk gehören bzw. sich diesem nicht anschließen und nicht nach Gottes Weisung leben wollen (vgl. 2.Mose 12:43-49; 4.Mose 9:14).
- Männer und Jungen, die nicht am Fleisch beschnitten sind bzw. sich nicht beschneiden lassen wollen und somit auch nicht das Zeichen des Bundes tragen und kein Teil des Bundesvolkes sind (vgl. 2.Mose 12:43-49; 4.Mose 9:14; Josua 5:2-11).
- Menschen, die physisch, primär durch den Tod eines Menschen, unrein sind (vgl. 4.Mose 9:1-7).
- Menschen, die nicht mit ihren Mitmenschen versöhnt sind (vgl. Matthäus 5:23-24).
- Menschen, die sich nicht taufen lassen wollen und deshalb nicht die Neuheit des Leben haben (vgl. Markus 16:16; Apostelgeschichte 8:26-40, 9:1-19, 10:24-48, 16:23-34; Römer 6:4).
- Menschen, die an dem alten Sauerteig, also der Sünde in ihrem Leben festhalten (vgl. 1.Korinther 5:7-10).
- Menschen, die das Abendmahl in irgendeiner Art unwürdig, bspw. hungrig, betrunken oder wie oben beschrieben einnehmen (vgl. 1.Korinther 11:17-34).
Aber wir lesen in 4.Mose 9:1-14, dass Pessach einen Monat später noch einmal gefeiert werden darf, weshalb jeder eine zweite Chance erhält, das Pessach mit Abendmahl nachzuholen. Bei Fragen meldet euch gerne wie immer über die Kommentarfunktion, per Email oder die Telegramgruppe @bibellernendechat.
Falls du ein Problem mit Punkt 1.) hast oder dies nicht verstehst, bitte ich dich folgenden Artikel zu lesen: https://bibel-lernen.de/ekklesia.
Mir ist klar, das Punkt 2.) sehr kontrovers diskutiert wird. Deshalb bitte ich alle, die es wirklich ernst meinen, das Thema intensiv zu prüfen und dafür auch die dazugehörigen Beiträge zu lesen oder anzusehen.
Bevor JHWH seine Gebote schriftlich am Sinai offenbarte und eine Bundeslade oder ein Tempel gebaut wurden, setzte Gott das Pessachfest ein. Nur beschnittene Israeliten durften das Fest feiern und vom Pessachlamm essen, dennoch gab JHWH auch den Fremden die Möglichkeit, das Fest nach erfolgter Beschneidung zu feiern und vom Lamm zu essen.
Und wenn sich bei dir ein Fremdling aufhält und JHWH das Pessach feiern will, so soll alles Männliche bei ihm beschnitten werden, und dann erst darf er hinzutreten, um es zu feiern; und er soll sein wie ein Einheimischer des Landes, denn kein Unbeschnittener darf davon essen. Ein und dasselbe Gesetz soll für den Einheimischen und für den Fremdling gelten, der unter euch wohnt.
2.Mose 12:48-49
Jeschua nutzte das Fest und setzte das Abendmahl als festen Bestandteil davon ein. Er selber ist durch sein erlösendes Opfer nun unser Pessachlamm, dass wir beim Feiern des Festes essen.
[…] Denn unser Pessachlamm ist ja für uns geschlachtet worden: Messias.
1.Korinther 5:7
Heute gibt es leider Geschwister, die sich auf aus dem Kontext gerissene Verse von Paulus berufen, diese Verse über Gottes Wort stellen und deshalb lieber unbeschnitten bleiben. Bitte prüft eure Herzen, ob ihr JHWH wahrhaftig liebt und ihm bedingungslos nachfolgt, oder ob ihr immernoch babylonische Rebellion im Herzen habt.
Und du sollst JHWH, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.
5.Mose 6:5
Paulus steht nicht über Gottes Gesetzen und wenn Gott sagt, dass wir dies tun sollen, Paulus aber scheinbar widerspricht, müssen wir davon ausgehen, dass Paulus missverstanden wird.
Und seht die Langmut unseres Herrn als eure Rettung an, wie auch unser geliebter Bruder Paulus euch geschrieben hat nach der ihm gegebenen Weisheit, so wie auch in allen Briefen, wo er von diesen Dingen spricht. In ihnen ist manches schwer zu verstehen, was die Unwissenden und Ungefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben.
2.Petrus 3:15-16
Wenn JHWH sagt, dass nur Beschnittene Pessach feiern durfen, Paulus aber sagt, dass man unbeschnitten bleiben soll, müssen wir uns fragen, was richtig ist.
Daran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.
1.Johannes 5:2-3
Das Thema ist, wie erwähnt, kontrovers und nicht einfach, weshalb es mir wichtig ist, Geschwistern Hilfestellung in der Beantwortung des Themas zu geben.
Deshalb empfehle ich folgendes Video ➡️ https://youtu.be/VqIJ4pQCkJ8
In diesem Video geht es darum, was „Glauben wie Awraham“ ausmacht, was es mit der Beschneidung zu tun hat und welche Relevanz es im Kontext zu Pessach und dem neuen Tempel hat.
Das Video basiert auf folgenden Artikel ➡️ http://www.bibel-lernen.de/gwa-beschneidung
Es gibt auch andere Geschwister, die diese Erkenntnis teilen und darüber aufklären.
Deshalb empfehle ich zusätzlich dieses Video von „Wiederum steht geschrieben“➡️ https://youtu.be/GuWdW6DLuJ4
Wer die obigen Worte das erste Mal hört oder einfach mal prüfen möchte, sollte diesmal innehalten. Nehmt euch Zeit, feiert Pessach diesen Monat einfach mal nicht, geht auf eine geistliche Reise und prüft anhand der Schrift. Wenn ihr eine Entscheidung getroffen habt und diese Reise beendet habt, dann könnt ihr immernoch das zweite Pessach feiern.
Rede zu den Kindern Israels und sprich: Wenn jemand von euch oder von euren Nachkommen wegen einer Leiche unrein wird oder fern auf der Reise ist, so soll er dennoch JHWH das Pessach halten. Im zweiten Monat, am vierzehnten Tag sollen sie es zur Abendzeit halten und sollen es mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern essen, und sie sollen nichts davon übrig lassen bis zum Morgen, auch keinen Knochen an ihm zerbrechen; nach der ganzen Pessachordnung sollen sie es halten.
4.Mose 9:10-12
WELCHE GEBOTE GELTEN FÜR UNS ZU DEN FESTEN?
Ich empfehle dir einfach mal die Feste in der Bibel zu suchen, dann die Bibelstellen dir in ein Word-Dokument einzufügen und alle Verse, die mit Tempel, Opfer und Priester verbunden sind rauszustreichen. Dann bleiben im Endeffekt die Gebote und Verbote übrig, die für dich relevant sind.
Kurz zusammengefasst sind die Gebote und Verboten zu den hohen Festtagen den Geboten und Verboten des Schabbat sehr ähnlich. Dennoch sind diese Feste nicht mit dem Schabbat gleichzusetzen.
Am Schabbat soll man nicht arbeiten und nicht für sich arbeiten lassen, nicht einmal Handel treiben. Außerdem soll man kein Feuer entzünden, nicht kochen und nicht reisen. Geboten ist dafür die Ruhe und die heilige Versammlung zum Gottesdienst. Diese Gebote gelten auch für „Jom ha Kippurim“, den Tag der Versöhnungen im Herbst, da dieser Tag explizit als Schabbat bezeichnet wird. Zusätzlich ist es an Jom ha Kippurim geboten, sich zu demütigen, was im biblischen Kontext tendenziell mit einer eintägigen Fastenzeit getan wird. An allen anderen Festtagen, also am ersten und letzten Tag von „Pessach“ – dem Passahfest -, und an „Schawuot“ – dem Wochenfest bzw. Pfingstfest gelten also ähnliche Gebote. An diesen Festen ist es verboten zu arbeiten, für sich arbeiten zu lassen und Handel zu treiben und außerdem ist ebenso eine heilige Versammlung geboten. Ein Verbot für Feuer, Kochen und Reisen gibt es aber in dem Fall nicht, wie es am Schabbat gültig ist.
An Pessach ist es zusätzlich geboten, alles „Chamez we Seor“ – also alles Gesäuerte – aus dem Haus zu schaffen, in dem man es am besten verbraucht oder dann eben notfalls verschenkt oder wegwirft. Eine Liste, was biblisch als Chamez und Seor gilt, findest du oben im Text. Geboten ist es zudem, täglich „Mazot“ – also ungesäuertes Brot – zu essen.
An Schawuot, etwa 50 Tage nach Pessach, ist es zusätzlich geboten, ein gesäuertes Brot zu backen und davon zu essen. Diese Brote fallen nach den biblischen Maßen sehr groß aus und sollen nicht von Einzelpersonen, sondern der Gemeinde gebacken werden. Hier siehst du ein Beispielbild.
Im Kontext zu den drei Hauptfesten Pessach, Schawuot und Sukkot wird außerdem erwähnt, dass man nicht mit leeren Händen zur heiligen Versammlung kommen soll, dass man sein Geld für das ausgeben soll, was das Herz begeht – und im göttlichen Rahmen ist -, bspw. gutes Essen, Wein und Schnaps und dass man fröhlich sein soll.
Rund um diese Gebote und Verbote, hast du wirklich extrem viel freien Spielraum. Mein persönlicher Rat aber ist, dass du dich einer Gemeinde anschließt, die in deiner Nähe liegt und diese Feste feiert. Zudem ist meine Empfehlung, dich von jüdischen Traditionen – Sederteller, Kerzen zünden zu Kiddusch und Hawdala, usw. – zuerst mal gänzlich fernzuhalten, da sie leider viele in die Irre führen und der unbiblischen, mystischen und esoterischen Kabbala entspringen.
PRAKTISCHER LEITFADEN FÜR DEN PESSACH ABEND
Abschließend möchte ich die Haggada, also den Leitfaden für den Pessachseder unserer Gemeinde teilen. Einige Inhalte sind leider nicht ganz aktuell, aber dem aufmerksamen Leser wird dies auch recht zeitig deutlich sein. Ich bitte dies zu berücksichtigen. Die Haggada ist HIER als PDF verfügbar!
WANN IST PESSACH
Leider gibt es immer wieder Probleme in der Datierung von Pessach. Der Kalender, den rabbanitische Juden und leider auch viele messiansiche Geschwister nutzen, basiert auf dem Talmud und ist leider absolut unbiblisch. Wer verstehen möchte, wie der Kalender der Bibel funktioniert, findet HIER einen ausführlichen Artikel zum Kalender allgemein und HIER einen Artikel zur Bestimmung des Pessach Termin. Die aktuellen Szenarien für die Festtagstermine sind HIER zu finden.
Ich wünsche allen gesegnete und erfolgreiche Vorbereitungen für Pessach und die weiteren Frühlingsfeste.