DIE QUAL DER WAHL

Jedes Jahr aufs Neue werden Bürger fast aller Nationen aufgefordert, ihre Stimme abzugeben. In manchen Ländern gibt es aus verschiedenen Gründen momentan keine Wahlen, in anderen besteht ein Wahlrecht und wieder andere Länder haben sogar eine Wahlpflicht. Deutsche Staatsbürger haben die Möglichkeit an der Bundestags-, Landtags-, Kommunal- oder Europawahl teilzunehmen. Ich schreibe diesen Artikel, weil wir bald eine Wahl haben werden und weil es danach auch wieder eine Wahl geben wird.

Ich bemerke sowohl in Gemeinden als auch in den sozialen Medien, dass viele Gläubige sich derzeit fragen, ob sie wählen sollen und wenn sie wählen, wen sie wählen sollen. Dieser Beitrag soll einerseits zeigen, wie ich meine Entscheidung getroffen habe oder in Zukunft treffen werde, und soll Geschwistern helfen, eine biblische Entscheidung zu treffen. Jeder Leser möge für sich selbst entscheiden, aber vor unserem Gott und Vater JHWH die Verantwortung tragen, ob diese Gründe ihn zu der gleichen Entscheidung führen.

Vorab ist es mir wichtig zu erwähnen, dass wir Gläubige für die Regierung beten sollen, egal, ob man die Regierung gewählt hat oder nicht. Wir sollen für die Regierung beten, weil Jeschua auch für uns beim Vater Fürbitte leistet.

So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe für alle Menschen, für Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit; denn dies ist gut und angenehm vor Gott, unserem Retter, welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch, der Gesalbte Jeschua, der sich selbst als Lösegeld für alle gegeben hat. Das ist das Zeugnis zur rechten Zeit, für das ich eingesetzt wurde als Verkündiger und Apostel — ich sage die Wahrheit im Gesalbten und lüge nicht —, als Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit. So will ich nun, dass die Männer an jedem Ort beten, indem sie heilige Hände aufheben ohne Zorn und Zweifel. 

1.Timotheus 2:1-8

Auch wenn unsere Regierung unser größter Feind ist, sollten wir für sie beten, damit wir Söhne unseres himmlischen Vaters sind.

Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Machen es nicht auch die Zöllner ebenso? Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist!

Matthäus 5:43-48

Wir können beten, dass die Regierung die Wahrheit der Bibel anerkennt und zum Glauben an den einen, wahren Gott kommt; oder dass sie Gesetze erlässt, die es uns ermöglichen, in wahrer Gottesfurcht zu leben; oder dass sie keine Gesetze erlässt, die dem Willen JHWHs widersprechen. Tatsächlich haben wir auch Grund zu danken, dass wir Gläubigen in Deutschland und Europa derzeit viel Glaubensfreiheit genießen. In vielen Nationen wird man um des Glaubens willen verfolgt, so dass sogar das Leben auf dem Spiel steht. In Deutschland war dies im Allgemeinen noch nicht so.

Wenn es um das Verhältnis des Einzelnen zur Regierung geht, sind wir zum Gehorsam aufgerufen.

Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre; die bestehenden Obrigkeiten aber sind von Gott eingesetzt. Wer sich also gegen die Obrigkeit auflehnt, der widersetzt sich der Ordnung Gottes; die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst die Verurteilung zu.

Römer 13:1-2

Erinnere sie, dass sie sich den Regierenden und Obrigkeiten unterordnen und gehorsam sind, zu jedem guten Werk bereit; dass sie niemand verlästern, nicht streitsüchtig sind, sondern gütig, indem sie allen Menschen gegenüber alle Sanftmut erweisen. Denn auch wir waren einst unverständig, ungehorsam, gingen in die Irre, dienten mannigfachen Lüsten und Vergnügungen, lebten in Bosheit und Neid, verhasst und einander hassend. Als aber die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Retters, erschien, da hat er uns — nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern aufgrund seiner Barmherzigkeit — errettet durch das Bad der Wiedergeburt und durch die Erneuerung des Heiligen Geistes, den er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jeschua, den Gesalbten, unseren Retter, damit wir, durch seine Gnade gerechtfertigt, der Hoffnung gemäß Erben des ewigen Lebens würden. Glaubwürdig ist das Wort, und ich will, dass du dies mit allem Nachdruck bekräftigst, damit die, welche an Gott gläubig wurden, darauf bedacht sind, eifrig gute Werke zu tun. Dies ist gut und nützlich für die Menschen. 

Titus 3:1-8

Geliebte, ich ermahne euch als Gäste und Fremdlinge: Enthaltet euch der fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten; und führt einen guten Wandel unter den Heiden, damit sie da, wo sie euch als Übeltäter verleumden, doch aufgrund der guten Werke, die sie gesehen haben, Gott preisen am Tag der Untersuchung. Ordnet euch deshalb aller menschlichen Ordnung unter um des Herrn willen, es sei dem König als dem Oberhaupt oder den Statthaltern als seinen Gesandten zur Bestrafung der Übeltäter und zum Lob derer, die Gutes tun. Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt; als Freie, und nicht als solche, die die Freiheit als Deckmantel für die Bosheit benutzen, sondern als Knechte Gottes. Erweist jedermann Achtung, liebt die Bruderschaft, fürchtet Gott, ehrt den König!

1. Petrus 2:11-17

Wo dieser Gehorsam beginnt und wo er wieder aufhören darf, habe ich bereits im Artikel „PROTESTLER UND PROPHETEN“ sehr ausführlich dargelegt. Ich verlange von uns Gläubigen keinen blinden und bedingungslosen Gehorsam. JHWHs Gebote müssen immer der Rahmen sein und wo Gesetze dazu führen, dass wir grundsätzlich Sünde begehen, haben wir auch staatliche Gebote nicht zu beachten. So darf uns der Staat nicht zum Mord, zur Unzucht oder zum Götzendienst zwingen. Vorbilder guten Glaubens finden wir hier z. B. beim Propheten Elija, ebenso bei Daniel, der in die Löwengrube stieg und seinen Freunden, die in den Feuerofen gingen, aber auch bei den Märtyrern, von denen die beiden Bücher der Makkabäer berichten.

Nach Gottes ursprünglichem Willen wird Autorität immer von oben ausgeübt, aber nicht von der Person bestimmt, die unter einer solchen Autorität steht. Das gilt für Kinder in der Familie, die sich ihre Eltern nicht aussuchen können; für Frauen in der Ehe, die sich nach der Hochzeit keinen neuen Ehemann suchen dürfen; für einen Arbeitnehmer in seinem Beruf, solange er nicht kündigt; und für uns als Bürger in der Gesellschaft generell. Die Stellung zwischen und und Autoritäten über uns sind immer ein Bild auf die Hierarchie zwischen und und Jeschua, wie auch zwischen Jeschua und seinem Vater JHWH.

Selbst wenn eine Regierung nicht alles im Sinne Gottes tut, wird sie von Gott gebraucht (vgl. Römer 13:1). Aber auch wenn wir mit der Demokratie viel Segen erfahren, ist Segen als solcher noch kein Maßstab für eine Beurteilung, ob und was wir wählen sollen. Denn die Tatsache, dass JHWH sich einer Regierung bedient, bedeutet nicht, dass Gott sich mit jedem Regierungsvertreter oder dessen Handlungen identifizieren würde. Gott hatte Nebukadnezar als Herrscher eingesetzt und beauftragt, Israel zu bestrafen, musste ihn aber wegen seiner hohen Mut ebenso hart demütigen. Wenn man sich die Natur der Politik ansieht, kann man meist folgende Kennzeichen finden – unabhängig von der Regierungsform:

  1. Die Mehrheit setzt sich durch, auch wenn sie nicht das Recht auf ihrer Seite hat oder einen Machthaber vor sich hat (siehe die Verurteilung Jeschuas; vgl. Lukas 23:22-23)
  2. Schwierige Entscheidungen werden vertagt oder delegiert (siehe die Abschiebung Jeschuas zu Herodes; vgl. Lukas 23:6-7)
  3. Das pragmatischste Mittel ist der Kompromiss – man nähert sich an und trifft sich in der Mitte, ohne Rücksicht darauf, was richtig und gut ist (siehe die Einigung von Pilatus, zu geißeln, um es auszulassen; vgl. Lukas 23:15-16)

Wir sind jedoch nicht aufgefordert, uns der Masse in der Bibel anzuschließen, sondern die richtigen Entscheidungen zu treffen, ohne sie zu verdrängen

Du sollst kein falsches Gerücht verbreiten! Leihe keinem Gottlosen deine Hand, sodass du durch dein Zeugnis einen Frevel unterstützt. Du sollst nicht der Menge folgen zum Bösen und sollst vor Gericht deine Aussagen nicht nach der Menge richten, um das Recht zu beugen. Du sollst auch den Armen nicht begünstigen in seinem Rechtsstreit.

2.Mose 23:1-3

Und sie brachten sie und stellten sie vor den Hohen Rat; und der Hohepriester fragte sie und sprach: Haben wir euch nicht streng verboten, in diesem Namen zu lehren? Und siehe, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen! Aber Kefa und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen! Der Gott unserer Väter hat Jeschua auferweckt, den ihr umgebracht habt, indem ihr ihn ans Holz gehängt habt.

Apostelgeschichte 5:27-30

Faule Kompromisse sind ein Gräuel!

Wer Gutes mit Bösem vergilt, von dessen Haus wird das Böse nicht weichen. Einen Streit anfangen ist, als ob man Wasser entfesselt; darum lass ab vom Zank, ehe er heftig wird! Wer den Gottlosen gerechtspricht und wer den Gerechten verurteilt, die sind beide JHWH ein Gräuel.

Sprüche 17:13-15

Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen! Wehe denen, die in ihren eigenen Augen weise sind und die sich selbst für verständig halten! Wehe denen, die Helden sind im Weintrinken und tapfer im Mischen von berauschendem Getränk; die dem Gottlosen recht geben um eines Bestechungsgeschenkes willen, aber dem Gerechten seine Gerechtigkeit absprechen!

Jesaja 5:20-23

Wie soll ich Menschen wählen, die aufgrund ihres Amtes solche Kompromisse machen und sich immer der Mehrheitsmeinung beugen?

Jeschua antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von hier. Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du also ein König? Jeschua antwortete: Du sagst es; ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe; jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.

Johannes 18:36-37

Durch die Taufe habe ich mich zu dieser Person – Jeschua – bekannt, die von den Menschen und ihren Herrschern auf Erden abgelehnt wird. Sein Reich ist nicht von dieser Welt.

Wenn Jeschuas Ermordung gestern gewesen wäre und wir heute das Kreuz vor uns hätten, würde man wahrscheinlich nicht sehr positiv auf Politik und Parteien schauen. Es war sowohl die religiöse als auch die politische und militärische Welt, die Jeschua ermordete – die Juden, die ihn verurteilt haben, glaubten auch an JHWH und seine Gebote. Wie sollte ich für die Herrscher der Welt stimmen, die seit der Kreuzigung nun unter dem Gericht Gottes stehen und Jeschua selbst auch gekreuzigt hätten?

Und wenn jener kommt, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und vom Gericht;von Sünde, weil sie nicht an mich glauben;0 von Gerechtigkeit aber, weil ich zu meinem Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; vom Gericht, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist.

Johannes 16:8-11

Gott hat mich und jeden Gläubigen als Botschafter eines anderen „Landes“ auf diese Erde geschickt.

Werdet meine Nachahmer, ihr Brüder, und seht auf diejenigen, die so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt. Denn viele wandeln, wie ich euch oft gesagt habe und jetzt auch weinend sage, als Feinde des Kreuzes des Gesalbten; ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott ist der Bauch, sie rühmen sich ihrer Schande, sie sind irdisch gesinnt. Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jeschua, den Gesalbten, erwarten als den Retter, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird, sodass er gleichförmig wird seinem Leib der Herrlichkeit, vermöge der Kraft, durch die er sich selbst auch alles unterwerfen kann. 

Philipper 3:17-21

In meiner Position gehöre ich zum Reich JHWHs. Ich brauche mich dort nicht zu entscheiden, denn es ist klar, wer mein Herr ist: JESCHUA, der gesalbte Sohn Gottes, ist mein Retter und mein König! Ich gehöre nun zu JHWH! Ich bin hier in dieser Welt, aber nicht von ihr!

Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hasst sie; denn sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit. Gleichwie du mich in die Welt gesandt hast, so sende auch ich sie in die Welt. Und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie geheiligt seien in Wahrheit. 

Johannes 17:14-19

In der Bibel werde ich aufgefordert, den Willen JHWHs zu prüfen und zu erfüllen:

Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst! Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch in eurem Wesen verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.

Römer 12:1-2

Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. 

1. Johannes 2:17

Es gibt sehr viele Aufforderungen, die sich der Aufforderung der Gesetzestreue anschließen. Wir werden auch aufgefordert, unseren Lebensunterhalt zu verdienen (vgl. 2.Mose 31:15, 2.Thessalonicher 3:10) und ebenso werden wir aufgefordert, von diesem Geld auch Steuern zu zahlen (vgl. Markus 12:16-17, Römer 13:6-7). Aber wir werden nirgends aufgefordert, eine politische Funktion in dieser Welt zu übernehmen oder diese Welt politisch zu verbessern. Ich bin auch nicht aufgefordert, wählen zu gehen und für einen Politiker, eine Partei oder eine Regierung zu stimmen. Aber wir sind stattdessen aufgefordert, das Salz der Erde und das Licht der Welt zu sein!

Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? Es taugt zu nichts mehr, als dass es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten wird. Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; so leuchtet es allen, die im Haus sind. So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. 

Matthäus 5:13-16

Jeder Gläubige hat die Aufgabe, nach JHWHs Willen zu leben, diesen zu lehren und von Jeschua zu berichten. Ansonsten ist das treue Ausharren auf Jeschuas Wiederkunft wichtiger Bestandteil unserer Nachfolge. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich, wenn ich in diesem biblischen Bewusstsein lebe, an einer politischen Wahl auf der Erde teilnehmen sollte.

Wenn ihr nun mit dem Gesalbten auferweckt worden seid, so sucht das, was droben ist, wo der Gesalbte ist, sitzend zur Rechten Gottes. Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist; denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Gesalbten in Gott. Wenn der Gesalbte, unser Leben, offenbar werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. 

Kolosser 3:1-4

Es gibt noch andere Gründe, warum ich nicht wähle: Wen sollte ich auch wählen, wenn sich Parteien, die fast alle – mehr oder weniger – für die unbiblische Unmoral (z.B. Homosexualität, Abtreibung, Zusammenleben außerhalb der Ehe usw.) geöffnet haben oder einen Standpunkt vertreten, der für einen gläubigen Christen nicht akzeptabel ist (z.B. Öffnung für Religionen wie Buddhismus, Islam usw.) oder sogar gegen meinen Glauben handeln (z.B. Verbot von Schächten und Beschneidung, Förderung der Arbeit am Schabbat usw.)? Und wie kann ich verantwortlich sein, wenn „die von Gott eingesetzten Obrigkeiten“ (vgl. Römer 13:1) die sind, die ich nicht gewählt habe?

Sehr oft höre ich, dass Wählen eine Bürgerpflicht sei, da man sich ja schon entschieden habe, wenn man nicht gewählt hat und immer seine Stimme den bösen Parteien geben würde. Das höre ich sowohl von Rechten als auch von Linken, sodass einer definitiv falsch liegen muss. Viele argumentieren auch, dass wir die Wahl zwischen dem großen und dem kleinen Übel treffen müssen und dass dies eben die Qual der Wahl ist. Aber ich möchte meine Stimme nicht dem Bösen geben, weder dem großen, noch dem kleinen Übel. Paulus lehrte, dass wir alle einerseits prüfen, uns aber andererseits bereits nur vom Anschein des Bösen fernhalten sollten.

Die Weissagung verachtet nicht! Prüft alles, das Gute behaltet! Haltet euch fern von dem Bösen in jeglicher Gestalt! 

1.Thessalonicher 2:20-22

Es gibt keine Partei, die nicht irgendwo ein bisschen Übel im Programm hat. Wenn ich am Wahl-O-Mat teilnehme, erreicht keine der Parteien bei mir die 100% Zustimmung. Keiner der Kandidaten steht hinter allen Grundsätzen der Tora, jeder Kandidat trägt Übel in sich und bringt dieses Übel mit in seine politische Arbeit.

Doch wir wollen an der Stelle Beispiele betrachten, bei denen in der Bibel gewählt wurde.

Anstatt auf JHWH zu hören, wählte Lot das angeblich gute und offensichtlich fruchtbare Land.

Da hob Lot seine Augen auf und sah die ganze Jordanaue; denn sie war überall bewässert, wie der Garten JHWHs, wie das Land Ägypten, bis nach Zoar hinab, bevor JHWH Sodom und Gomorra zerstörte. Darum erwählte sich Lot die ganze Jordanaue und zog gegen Osten. So trennte sich ein Bruder von dem anderen. Awram wohnte im Land Kanaan, und Lot wohnte in den Städten der Aue, und er schlug sein Zelt auf bis nach Sodom hin.

1.Mose 13:10-12

LotsWahl war definitiv die falsche Wahl, wie wir aus der fortlaufenden Geschichte erfahren. Am Ende verlor er sein gesamtes Hab und Gut, sein Eheweib starb bei der Flucht aus Sodom und seine Töchter trieben mit ihm Unzucht, als er besoffen war. Aber auch später wählten die Menschen Gott und sie wählten nicht gut.

Und sie machten sich am Morgen früh auf, um auf die Höhe des Berglandes zu ziehen, und sprachen: Siehe, hier sind wir; und wir wollen hinaufziehen an den Ort, von dem JHWH geredet hat; denn wir haben gesündigt! Mosche aber sprach: Warum wollt ihr denn den Befehl JHWHs übertreten? Es wird euch nicht gelingen! Zieht nicht hinauf, denn JHWH ist nicht in eurer Mitte; damit ihr nicht von euren Feinden geschlagen werdet! Denn die Amalekiter und Kanaaniter sind dort vor euch, und ihr werdet durch das Schwert fallen; denn weil ihr euch von der Nachfolge JHWHs abgewendet habt, wird JHWH nicht mit euch sein! Aber sie waren vermessen und wollten auf die Höhe des Berglandes ziehen; doch weder die Lade des Bundes JHWHs noch Mosche verließen das Lager. Da kamen die Amalekiter und Kanaaniter, die auf dem Bergland lagen, herab und schlugen sie und zerstreuten sie bis nach Horma.

4.Mose 14:40-45

Die Israeliten wollten aus Angst nicht in Kanaan einziehen. Als JHWH ihnen ihre STrafe mitteilte, dass sie weitere 40 Jahre durch die Wüste ziehen sollten, wollten sie doch in Kanaan einziehen und riskierten nun, gegen JHWHs Willen zu handeln und deshalb zu sterben.

Kurz darauf hatte Israel immer noch nichts gelernt und viele Israeliten wählten einen neuen Anführer.

Und Korach, der Sohn Jizchars, des Sohnes Kahats, des Sohnes Levis, nahm mit sich Dathan und Abiram, die Söhne Eliabs, und On, der Sohn Pelets, Söhne Rubens, und sie empörten sich gegen Mosche, samt 250 Männern aus den Kindern Israels, Vorstehern der Gemeinde, Berufenen der Versammlung, angesehenen Männern. Und sie versammelten sich gegen Mosche und gegen Aharon und sprachen zu ihnen: Ihr beansprucht zu viel; denn die ganze Gemeinde, sie alle sind heilig, und JHWH ist in ihrer Mitte! Warum erhebt ihr euch über die Gemeinde JHWHs?

4.Mose 16:1-3

Das Ergebnis dieses Aufstands war, dass Korach mit seinen Anhängern von JHWH getötet werden musste.

Als Israel schließlich nach langer Zeit ins geobte Land einziehen durfte, wurde es zunächst durch JHWH mit Hilfe von Richtern und Ältesten regiert. Die Richter waren stets sehr direkt von JHWH eingesetzt, doch das Volk Israel beneidete die Nachbarvölker und verlangte nach einem König.

Da versammelten sich alle Ältesten von Israel und kamen zu Schmuel nach Rama; und sie sprachen zu ihm: Siehe, du bist alt geworden, und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen; so setze nun einen König über uns, der uns richten soll, nach der Weise aller Heidenvölker!Dieses Wort aber missfiel Samuel, weil sie sagten: Gib uns einen König, der uns richten soll! Und Samuel betete zu JHWH. Da sprach JHWH zu Schmuel: Höre auf die Stimme des Volkes in allem, was sie dir gesagt haben; denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, dass ich nicht König über sie sein soll! Wie sie es immer getan haben, von dem Tag an, als ich sie aus Ägypten heraufgeführt habe, bis zu diesem Tag, indem sie mich verlassen und anderen Göttern gedient haben, genau so tun sie es auch mit dir! So höre nun auf ihre Stimme; doch verwarne sie ausdrücklich und verkündige ihnen das Recht des Königs, der über sie herrschen wird! Und Schmuel sagte dem Volk, das einen König von ihm begehrte, alle Worte JHWHs. Und er sprach: Das wird das Recht des Königs sein, der über euch herrschen wird: Eure Söhne wird er nehmen und sie für sich einsetzen, auf seinen Streitwagen und bei seiner Reiterei, und damit sie vor seinem Wagen herlaufen; und um sie sich als Oberste über tausend und als Oberste über fünfzig zu bestellen; und damit sie sein Ackerland pflügen und seine Ernte einbringen und damit sie ihm seine Kriegswaffen und seine Wagengeräte anfertigen. Eure Töchter aber wird er nehmen und sie zu Salbenmischerinnen, Köchinnen und Bäckerinnen machen. Auch eure besten Äcker, Weinberge und Ölbäume wird er nehmen und seinen Knechten geben; dazu wird er den Zehnten von eurer Saat und von euren Weinbergen nehmen und ihn seinen Hofbeamten und Knechten geben. Und er wird eure besten Knechte und Mägde und Burschen und eure Esel nehmen und sie für seine Geschäfte verwenden. Er wird den Zehnten eurer Schafe nehmen, und ihr müsst seine Knechte sein. Wenn ihr dann zu jener Zeit schreien werdet über euren König, den ihr euch erwählt habt, so wird euch JHWH zu jener Zeit nicht erhören! Aber das Volk weigerte sich, auf die Stimme Samuels zu hören, und sprach: Das macht nichts, es soll dennoch ein König über uns sein, damit auch wir seien wie alle Heidenvölker! Unser König soll uns richten und vor uns herziehen und unsere Kriege führen! Da nun Schmuel alle Worte des Volkes gehört hatte, redete er sie vor den Ohren JHWHs. JHWH aber sprach zu Schmuel: Höre auf ihre Stimme und setze einen König über sie ein! Und Samuel sprach zu den Männern von Israel: Geht hin, jeder in seine Stadt!

1.Samuel 8:4-22

Obwohl JHWH der König der Schöpfung ist und er es nie vorgesehen hatte, dass sein Volk einen anderen König als ihn, bzw. Jeschua in Stellvertreterschaft brauchte, wollte Israel nun einen König. JHWH warnte noch das Volk vor der immensen Macht des Königs, doch sie hörten nicht auf JHWH und bestätigten: Wir wollen einen König wie die Heiden.

Wir erkennen aus diesen Beispielen, dass selbst Israeliten, die vielleicht dachten, sie würden Gott gefallen, sich nicht immer für JHWH entschieden haben.

Wir wissen, dass das Volk nicht immer zufrieden war mit dem König. Schon drei Könige später, nach dem König Schlomo starb, kam es erneut zum Aufstand und ein neuer König wurde gewählt.

Als nun Jerobeam samt dem ganzen Volk am dritten Tag zu Rehabeam kam, wie der König gesagt hatte: »Kommt am dritten Tag zu mir!«, da gab der König dem Volk eine harte Antwort und verwarf den Rat, den ihm die Ältesten gegeben hatten, und er redete mit ihnen nach dem Rat der Jungen und sprach: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht, ich aber will euer Joch noch schwerer machen! Mein Vater hat euch mit Geißeln gezüchtigt, ich aber will euch mit Skorpionen züchtigen! So schenkte der König dem Volk kein Gehör; denn es wurde so von JHWH gefügt, damit er sein Wort erfüllte, das JHWH durch Achija von Schilo zu Jerobeam, dem Sohn Nebats, geredet hatte. Als nun ganz Israel sah, dass der König ihnen kein Gehör schenkte, antwortete das Volk dem König und sprach: Was haben wir für einen Anteil an David? Wir haben kein Erbteil an dem Sohn Jischais! Auf, Israel, zu deinen Zelten! Sorge du nun für dein Haus, David! — So ging Israel zu seinen Zelten. Und Rehabeam regierte nur über die Kinder Israels, die in den Städten Judas wohnten. Und der König Rehabeam sandte den Fronmeister Adoram hin, aber ganz Israel steinigte ihn, sodass er starb; der König Rehabeam aber eilte und stieg auf seinen Wagen, um nach Jerusalem zu fliehen. So fiel Israel ab vom Haus Davids bis zu diesem Tag. Und es geschah, als ganz Israel hörte, dass Jerobeam zurückgekommen war, da sandten sie hin und beriefen ihn in die Volksversammlung und machten ihn zum König über ganz Israel, und niemand folgte dem Haus Davids als allein der Stamm Juda.

1.Könige 12:12-20

Die nachfolgenden Jahrhunderte waren geprägt von Krieg, Götzendienst, Brudermord und anderen üblen Gräueln. Das Volk Israel hatte sich dafür entschieden und wurde am Ende dafür bestraft, in dem das Nordreich von den Assyrern erobert und zerstreut und das Südreich von Babylon erobert und deportiert wurde.

Es gibt einen Fall in der Zeit nach Jeschuas Tod, als es eine Wahl gab, die schließlich durch ein Los von JHWH für die gesamte Gemeinschaft bestätigt wurde und gut war.

Und sie stellten zwei dar: Joseph, genannt Barsabas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias. Und sie beteten und sprachen: Herr, du Kenner aller Herzen, zeige an, welchen von diesen beiden du erwählt hast, das Los dieses Dienstes und Apostelamtes zu empfangen, von dem Judas abgewichen ist, um hinzugehen an seinen eigenen Ort! Und sie warfen das Los über sie, und das Los fiel auf Matthias, und er wurde zu den elf Aposteln hinzugezählt.

Apostelgeschichte 1:23-26

Die Jünger trafen also eine Vorauswahl anhand gewisser Kriterien, doch sie wählten nicht einen einzigen, sondern gaben die endgültige Wahl an JHWH ab.

Unabhängig dessen, muss uns bewusst sein, dass Satan der Gott dieser Welt bzw. Weltzeit ist.

Wiederum nimmt ihn der Verleumder mit auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und spricht zu ihm: Dieses alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest! Da spricht Jeschua zu ihm: Weiche, Satan! Denn es steht geschrieben: »Du sollst JHWH, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen!« Da verließ ihn der Verleumder; und siehe, Engel traten hinzu und dienten ihm.

Matthäus 4:8-11

Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es bei denen verhüllt, die verlorengehen; bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, sodass ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Gesalbten nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist. Denn wir verkündigen nicht uns selbst, sondern der Gesalbte Jeschua, dass er der Herr ist, uns selbst aber als eure Knechte um Jeschuas willen.

2.Korinther 4:3-5

Einige merken hier vermutlich schon, dass wir eigentlich nicht gegen fleischliche Gewalten, sondern gegen geistliche Mächte kämpfen. Was für eine Wahl haben wir dann überhauot außer JHWH und Jeschua?

Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Verleumders; denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen. Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tag widerstehen und, nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, euch behaupten könnt.

Epheser 6:11-13

Denn obgleich wir im Fleisch wandeln, so kämpfen wir doch nicht nach Art des Fleisches; denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott zur Zerstörung von Festungen, sodass wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und jeden Gedanken gefangen nehmen zum Gehorsam gegen den Gesalbten, und auch bereit sind, jeden Ungehorsam zu bestrafen, sobald euer Gehorsam vollständig geworden ist.

2.Korinther 10:3-6

Betrachten wir uns die deutsche Politik, finden wir, wie bereits erwähnt, leider keine Partei, die man bedingungslos wählen kann. Jede, selbst die beste Partei, hat immer noch Inhalte, die Gottes Wort widersprechen. Für mich sind diese Punkte, die hier in diesem Artikel angesprochen werden, alle so wichtig, dass ich mich vor Jahren bereits grundsätzlich dafür entschieden habe, nicht mehr an parlamentarischen Wahlen teilzunehmen.

Ich möchte meinem Herrn dienen, der nicht von dieser Welt ist. Ich möchte meinen Mitmenschen dienen, die aktuell noch auf dem Weg zum ewigen Tod sind, indem ich ihnen vom Herrn Jeschua erzähle und sie von der frohen Botschaft erfahren. Ich möchte den Regierungen dienen, indem ich ihnen gehorsam bin und für sie bete. Ich möchte meinen Geschwistern dienen, indem ich sie ermutige, dem Herrn Jeschua treu zu folgen und JHWHs Gebote nicht nur zu lernen, sondern auch zu leben.

Aus diesem Grund gehe ich also entweder gar nicht wählen oder gebe maximal einen ungültigen Wahlzettel, versehen mit einem Bibelvers, zur Wahl ab. Würde unser Wahlsystem anders aussehen (bspw. direkte Demokratie durch Volksentscheid), würde ich mich daran ggf. beteiligen.

Für diejenigen, die sich nun dennoch entscheiden, wählen zu gehen, bete ich, nicht gegen Gottes Wahl zu wählen und aus Versehen seinen Zorn auf sich ziehen. Wenn Völker mit schlechten Regierungen gestraft werden, ist dies JHWHs Wille für das Volk. Wenn Völker mit einer guten Regierung gesegnet werden, ist dies reine Gnade JHWHs für das Volk. Allen, die sich nun entscheiden, wünsche ich viel Mut, zu dem Entschluss zu stehen und weiter 100% auf JHWH zu vertrauen.

Meine erste und aktuell einzige Wahl sind deshalb JHWH, der König der ganzen Schöpfung – und Jeschua, der König Israels – die uns wahren Frieden geben, den uns sonst keiner geben wird.


Marana tha – unser Herr kommt! Hallelujah – gelobt sei Jah!

3 Gedanken zu “DIE QUAL DER WAHL”

  1. Ich will mich gerade auf den Weg zum Wahllokal machen und fand beim letzten Blick aufs Handy, Deinen Artikel. Er hat mich sehr nachdenklich gemacht. Eine endgültige Entscheidung habe ich noch nicht getroffen.
    Danke für Deine Worte und Zitate.
    Viele Grüße aus Northeim.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert