ARBA MINIM – DIE VIER ARTEN

Zu Sukkot, dem Laubhüttenfest, ist es biblisch geboten, eine Laubhütte zu errichten. Mehr zum Laubhüttenfest kann man im Artikel SUKKOT: WAS IST SCHEMINI AZERET? und mehr über die Laubhütte kann man im Artikel SUKKOT: DIE LAUBHÜTTE erfahren.

In diesem Artikel soll es aber um den „Lulav“ gehen, der im rabbanitischen Judentum üblicherweise zum LaubhüttenfestVerwendung findet. Der Lulav ist wörtlich übersetzt ein Palmwedel, wird traditionell während gewissen Segenssprüchen unter bestimmten Vorgaben hin und hergeschwenkt und wird korrekterweise auch als „Arba Minim“ bezeichnet, was „vier Arten“ bedeutet. Die Arba Minim finden wir in 3.Mose 23:40 und sind tatsächlich ein fester Bestandteil dieses Festes.

So sollt ihr nun am fünfzehnten Tag des siebten Monats, wenn ihr den Ertrag des Landes eingebracht habt, das Fest JHWHs halten, sieben Tage lang; am ersten Tag ist ein Feiertag und am achten Tag ist auch ein Feiertag. Ihr sollt aber am ersten Tag Früchte nehmen von schönen Bäumen, Palmenzweige und Zweige von dicht belaubten Bäumen und Bachweiden, und ihr sollt euch sieben Tage lang freuen vor JHWH, eurem Gott. Und so sollt ihr JHWH das Fest halten, sieben Tage lang im Jahr. Das soll eine ewige Ordnung sein für eure künftigen Geschlechter, dass ihr dieses im siebten Monat feiert.

3.Mose 23:39-41 (SCH2000)

Im rabbanitischen Judentum erfüllt man das Gebot, in dem man bspw. in Deutschland die Arba Minim bei der orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschlands „ORD“ bestellt.

Manche Leser fragen sich an dieser Stelle sicher, weshalb man nicht einfach selber die genannten Sachen sammeln kann. Weshalb sollte man das bestellen? Das ist doch rabbanitische Tradition und für uns irrelevant. Oder? Ja, aber nein! Die vier Arten, die wir in der Bibel finden sind laut der meisten Übersetzer, z.B. Schlachter und Elberfelder:

1.) Früchte von schönen Bäumen
2.) Palmenzweige
3.) Zweige von dicht belaubten Bäumen
4.) Zweige von Bachweiden

Dies können wir in Deutschland alles bekommen, allerdings wurde dies nicht korrekt übersetzt. Wenn wir direkt in eine hebräische Bibel sehen lauten die vier Arten ganz anders:

1.) eine Frucht von „Hadar“ Bäumen
2.) Zweige von „Temarim“ Bäumen
3.) Äste von „Abot“ Bäumen
4.) Äste von „Arbe Nachal“

Hadar ist ein Baum, der Zitrusfrüchte trägt, welche heute „Etrog“ genannt werden und die es hier üblicherweise nicht zu kaufen gibt. Temarim sind Dattelpalmen und Dattelpalmzweige kann man mit etwas Glück im botanischen Garten bekommen. Der Abot ist eine Myrte, die es in Deutschland nicht im Wald gibt. Arbe Nachal sind Bachweiden und das ist das Einzige, was sich hier problemlos beschaffen lässt.

Da Gott hier sehr genau ist, und wir die Möglichkeit bekommen, sein Gebot in dieser exakten Genauigkeit der Bibel zu erfüllen, ist es meiner Meinung nach auch sinnvoll, dies gemäß der Bibel zu erfüllen. Doch jeder, der keinen Zugang zu diesen vier Arten hat, sollte sich davon nicht entmutigen lassen. In Nehemia 8:15 bezeugt uns die Bibel, dass damals auch andere Zweige und Äste genutzt wurden.

Und sie fanden im Gesetz, das der JHWH durch Mosche geboten hatte, geschrieben, dass die Kinder Israels am Fest im siebten Monat in Laubhütten wohnen sollten. Und so ließen sie es verkünden und in allen ihren Städten und in Jerusalem ausrufen und sagen: Geht hinaus auf die Berge und holt Ölzweige, Zweige vom wilden Ölbaum, Myrtenzweige, Palmzweige und Zweige von dicht belaubten Bäumen, um Laubhütten zu machen, wie es geschrieben steht! Und das Volk ging hinaus, und sie holten die Zweige und machten sich Laubhütten, jeder auf seinem Dach und in ihren Höfen und in den Höfen am Haus Gottes und auf dem Platz am Wassertor und auf dem Platz am Tor Ephraim.

Nehemia 8:15 (SCH2000)

Im Original steht hier:

1.) Zweige von „Sajit“
2.) Zweige von „Schemen“ Bäumen
3.) Zweige von „Hadas“
4.) Zweige von „Temarim“
5.) Zweige von „Abot“ Bäumen

Sajit ist ein Olivenbaum, Schemen ist ein Ölbaum, Hadas ist eine Myrte, Teamrim wieder die Dattelpalme und Abot noch eine weitere Myrte. Da wir auch heute in der Diaspora, also außerhalb von Israel leben, halte ich es für absolut legitim, diesen Beispiel zu folgen. Sofern also jemand kein Geld hat und keine Ortsgemeinde den Erwerb der Arba Minim finanziell unterstützen kann, oder wenn generell keine Arba Minim käuflich zu erwerben sind, möchte ich die Betroffenen ermutigen, alternativ andere Früchte und Zweige zu sammeln und zu Sukkot zu nutzen. Ich bin davon überzeugt, dass also der Mangel an „richtigen“ Ästen, Zweigen und Früchten es zulässt, andere Äste, Zweige und Früchte zu sammeln. Statt dem Etrog kann man so z.B. auch einfach eine Zitrone nehmen, statt der Dattelpalme gehen gewiss auch andere Palmzweige und so weiter.

Wie oben erwähnt, haben wir hier in Deutschland aber den Luxus, die Arba Minim beim ORD kaufen zu können. Anbei teile ich deshalb am Ende des Artikel einen Link, über den ihr euch eure Arba Minim kaufen könnt. Wundert euch nicht über die drei verschiedenen Preisklassen, biblisch wird das Gebot mit dem günstigsten Angebot erfüllt. Die teuren Versionen entsprechen dem Maßstab der rabbanitisch-jüdischen Orthodoxie.

JHWH segne euch im Namen Jeschuas!


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ACHTUNG: Bestellschluss ist offiziell am Sonntag, dem 30.September 2024. Vorletztes Jahr wurde der Bestellschluss kurzfristig vorverschoben. Wartet also lieber nicht zu lange.

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