Krija Alef: 2.Mose 18:1-12
Jitro ist der Name der heutigen Parascha, denn von Jitro handelt diese Parascha. In 2.Mose 2:18 erfahren wir, dass der Schwiegervater von Mosche Reuel (hebr.: Reguel) heißt. Nun wird er plötzlich wie auch z.B. in 2.Mose 4:18 aber als Jitro vorgestellt. An anderer Stelle (vgl. Richter 4:11) erfahren wir sogar, dass er auch Hobab genannt wurde. Es könnte sein, dass einer der Namen kein Personenname, sondern ein Titularname ist. Der Name Reuel bedeutet „Freund Gottes“ oder „Anhänger Gottes“ und es ist nicht verwunderlich, dass damit Gott JHWH gemeint sein muss, da Awraham der Vorvater der Midianiter ist. Gleichzeitig ist es sehr wahrscheinlich, dass Reuel neben Gott JHWH auch lokale Götzen anbetete, da er erst im Verlauf des aktuellen Abschnitt, JHWH als einzig wahren Gott anerkennt. Der Name Jitro bedeutet „Reichtum“ oder „Überfluss“ und der Name Hobab bedeutet „Liebe“. So ist es am wahrscheinlichsten, dass Jitro sein persönlicher Name ist, während Reuel sein Titularname als Priester ist. Hobab ist womöglich nur eine Art Ehrenname, der ihm später verliehen wurde, da Hobab bzw. das eigentliche Wort „Chabab“ nicht in der Tora mit seiner Person direkt verbunden wird. Aus der Tora wissen wir nur, dass sein Sohn eines Tages diesen Namen auch trug. Jitro hatte gehört, was JHWH für die Israeliten getan hatte. Als er kam, brachte er auch Mosches Ehefrau Zippora und die beiden Söhne Gerschom und Elieser mit.
Die Rabbaniten diskutierten schon damals, was der exakte Grund Jitros war, zu Mosche zu kommen. Dabei lehrt die Tradition, dass Rab Jehoschua sagte, dass Jitro vom Sieg über Amalek hörte, dass Rab Eliezer ha Modai sagte, dass Jitro von der Übergabe der Tora gehört habe und Rab Elazar sagte, dass Jitro von der Teilung des Roten Meeres gehört habe (vgl. Talmud bawli, Sewachim 116a). Raschi selektiert dies in seinem Kommentar, lässt die Meinung von Rab Eliezer ha Modai aus und kombinierte die Meinungen von Rab Jehoschua und Rab Elazar. Dies impliziert, dass Raschi der Meinung war, dass Jitro sich dem Volk Israel vor der Offenbarung am Sinai angeschlossen hat, was laut der biblischen chronologie auch absolut nachvollziehbar und korrekt ist; und, dass Raschi sowohl die Teilung des Roten Meeres als auch den Sieg über Amalek als entscheidend für die Erklärung von Jitros Kommen in die Wüste ansah. Ich persönlich gehe davon aus, dass Jitro von der gesamten Zerschlagung des ägyptischen Staatsapparates, beginnend mit den zehn Schlägen, die massive Konsequenzen hatten, und fortführend mit der Teilung des roten Meeres, sowie der Vernichtung der ägyptischen Armee gehört hatte und schließlich auch noch von dem verheerenden Schlag gegen die Amalekiter hörte, die auch Midians Nachbarn waren.
aber ich habe dich eben dazu bestehen lassen, dass ich an dir meine Macht erweise und dass mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde.
2.Mose 9:16
Interessant ist der Fakt, dass Jitro auch die Ehefrau von Mosche mitbrachte. Aus dem biblischen Text geht nicht hervor, ob er seine Frau zu Jitro geschickt hatte, oder sie selber gegangen ist, auch erfahren wir nicht, ob sie sich voneinander getrennt hatten, oder dies z.B. zu ihrem Schutz geschah. Auch die Rabbaniten haben viel darüber diskutiert und die meisten Aussagen dazu machen Sinn. Unabhängig dessen begegnet Mosche seinem Schwiegervater mit großen Respekt.
Da ging Mosche hinaus, seinem Schwiegervater entgegen, und beugte sich nieder vor ihm und küsste ihn. Und als sie einander gegrüßt hatten, gingen sie in das Zelt.
2.Mose 18:7
Dieser Vers ist im Kontext der sogenannten „Christologie“ enorm wichtig. Viele Christen beten Jeschua an – die meisten als „Jesus Christus“ -, als sei er der allmächtige Gott JHWH. Begründet wird dies mit Bibelversen, in denen Jeschua angeblich angebetet wurde.
Als sie nun den Stern sahen, wurden sie sehr hocherfreut; und sie gingen in das Haus hinein und fanden das Kind samt Maria, seiner Mutter. Da fielen sie nieder und beteten es an;und sie öffneten ihre Schatzkästchen und brachten ihm Gaben: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Matthäus 2:10-11, Schlachter 2000
Und sie warfen sich anbetend vor ihm niederund kehrten nach Jerusalem zurück mit großer Freude; und sie waren allezeit im Tempel und priesen und lobten Gott. Amen.
Lukas 24:52, Schlachter 2000
Doch diese Übersetzung ist falsch, was fatale Folgen hat, denn die Bibel lehrt uns, nur Gott JHWH anzubeten und selbst Jeschua lehrte genau dies.
Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name.
Matthäus 6:9
Da sprach er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Unser Vater, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name! Dein Reich komme! Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf Erden.
Lukas 11:2
Jeschua lehrte explizit, dass „unser Vater“ angebetet werden solle und er lehrte, dass Gott einen eigenen Namen hat. Er lehrte nicht, dass er selber angebetet werden solle und er lehrte nicht „geheiligt werde unser Name“. Das ist ein entscheidender Fakt, denn wenn man jemand anderes außer Gott JHWH anbetet, ist dies Götzendienst und laut der Bibel, hat dies fatale Folgen für denjenigen, der Götzendienst betreibt.
Und Gott redete alle diese Worte und sprach: Ich bin JHWH, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt habe. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben![…] Bete sie nicht an und diene ihnen nicht![…] Du sollst den Namen JHWHs, deines Gottes, nicht missbrauchen! Denn JHWH wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
2.Mose 20:1-7
Die meisten Christen beten Jeschua an, als wäre er der allmächtige Gott JHWH – alles wegen einem dogmatischen Übersetzungsfehler. Was steht tatsächlich in den Beispielen aus Matthäus 2 und Lukas 23? Das Wort, dass die meisten Übersetzer mit „anbeten“ übersetzen, lautet im Griechischen „proskyneo“ (Strong‘s G4352). Als Jeschua uns lehrte wie wir „Vater unser“ beten sollen, benutzt er aber das Wort „proseuchomai“ (Strong‘s G4336). Das hebräische Äquivalent lautet „bitefilatecha“, was sich vom Wort „tefilla“ (Strong‘s H8605) ableitet. Laut der hebräischen und griechischen Sprache sind dies die Worte, die für Gebet verwendet werden. Das Wort „proskyneo“ ist ein Akt, der im Gebet oder auch wenn man einem Menschen Ehre erweist, vollzogen wird. Das sehen wir auch im Tanach.
Danach machte sich auch David auf und verließ die Höhle und rief Schaul nach und sprach: Mein Herr und König! Da sah Schaul hinter sich. Und David neigte sein Angesicht zur Erde und verbeugte sich.
1.Samuel 24:9
In diesem Vers steht „wajischtachu“, was sich von „schachach“ (Strong‘s H7812) ableitet und schlichtweg „sich verbeugen“ bedeutet. Zur Gegenprüfung schauen wir in die LXX.
Kai opisō autou ek tou spēlaiou kai opisō Saul, legōn kyrie basileu kai eis tou opisō kai epi prosōpon autou epi tou gēn kai prosekynēsen autō.
1.Samuel 24:8, LXX
Das hier verwendete Wort für Davids Verbeugung lautet „prosekynesen“, was sich aus „proskyneo“ ableitet. Wurde nun König Schaul von David angebetet? Nein, natürlich nicht! Er wurde von David durch eine Verbeugung geehrt. Genau das selbe Szenario haben wir auch in 2.Mose 18:7, wo Mosche sich vor Jitro verbeugt. Es sind exakt die selben Worte, er verbeugt sich in Ehrerbietung vor seinem Schwiegervater, doch betet diesen selbstverständlich nicht an. Fazit ist, dass „proskyneo nicht mit „Anbetung“ übersetzt werden darf. Zum Vergleich kann man noch das hebräische und griechische Wort für „Anbetung“ näher betrachten.
JHWH ist fern von den Gottlosen, aber das Gebet der Gerechten erhört er.
Sprüche 15:29, Schlachter 2000
Rachok Jehowah, mereschaim, utefillat zaddikim jishma.
Sprüche 15:29, MT
Makran apechei ho JHWH apo aseuon, euchais de dikaion epakouei.
Sprüche 15:29, LXX
Das Wort, dass im Deutschen Text hier mit „das Gebet“ wiedergegeben wird, lautet im Hebräischen „utefillat“, abgeleitet aus dem Wort „tefilla“, und wird im griechischen Text mit „euchais“ wiedergegeben, was mit „proseuchomai“ verwandt ist. Und dieses Wort alleine definiert „Anbetung“ im Altgriechischen. Fazit ist, dass Jeschua nicht angebetet wurde und nicht angebetet werden möchte, sondern einzig sein Vater JHWH anbetungswürdig ist, während wir jedoch Jeschua die selbe Ehre geben, wie sie Gott bekommt.
Da antwortete Jeschua und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch größere Werke zeigen als diese, sodass ihr euch verwundern werdet. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will. Denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn übergeben, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.
Johannes 5:19-23
Jitro selber bekennt schließlich den einzig wahren Gott.
Nun weiß ich, dass JHWH größer ist als alle Götter; denn in der Sache, worin sie in Vermessenheit handelten, ist er über sie gekommen!
2.Mose 18:11
Und das ist es auch, was der Apostel Schaul (hebr.: Paulus) bezeugt.
Denn wenn es auch solche gibt, die Götter genannt werden, sei es im Himmel oder auf Erden — wie es ja wirklich viele »Götter« und viele »Herren« gibt —, so gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir für ihn; und einen Herrn, Jeschua dem Gesalbten, durch den alle Dinge sind, und wir durch ihn.
1.Korinther 8:5-6
Krija Bet: 2.Mose 18:13-23
In dem zweiten Abschnitt stand das Volk vom Morgen bis zum Abend und wartete darauf, dass Mosche über diverse Streitigkeiten entschied.
Als aber Moses Schwiegervater alles sah, was er mit dem Volk tat, sprach er: Was tust du denn mit dem Volk? Warum sitzt du allein, und das ganze Volk steht um dich her vom Morgen bis zum Abend?
2.Mose 18:14
Jitro riet Mosche, Gottes Willen bekannt zu machen und dann fähige, vertrauenswürdige und gottesfürchtige Männer auszuwählen, die als Vorsteher über das Volk urteilen und nur die schwierigsten Angelegenheiten zu Mose bringen sollten.
Sieh dich aber unter dem ganzen Volk nach tüchtigen Männern um, die Gott fürchten, Männer der Wahrheit, die dem ungerechten Gewinn feind sind; die setze über sie als Oberste über tausend, über hundert, über fünfzig und über zehn, damit sie dem Volk allezeit Recht sprechen! Alle wichtigen Sachen aber sollen sie vor dich bringen, und alle geringen Sachen sollen sie selbst richten; so wird es dir leichter werden, wenn sie die Bürde mit dir tragen.
2.Mose 18:21-22
Diese Worte von Jitro erinnern den aufmerksamen Leser womöglich auch an die weisen Ratschläge des Apostel Schaul an die ersten Gemeinden.
Nun muss aber ein Aufseher untadelig sein, Mann einer Frau, nüchtern, besonnen, anständig, gastfreundlich, fähig zu lehren; nicht der Trunkenheit ergeben, nicht gewalttätig, nicht nach schändlichem Gewinn strebend, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig; einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und die Kinder in Unterordnung hält mit aller Ehrbarkeit — wenn aber jemand seinem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Gemeinde Gottes sorgen? —, kein Neubekehrter, damit er nicht aufgeblasen wird und in das Gericht des Verleumders fällt. Er muss aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen außerhalb der Gemeinde, damit er nicht in üble Nachrede und in die Fallstricke des Verleumders gerät. Gleicherweise sollen auch die Diener ehrbar sein, nicht doppelzüngig, nicht vielem Weingenuss ergeben, nicht nach schändlichem Gewinn strebend; sie sollen das Geheimnis des Glaubens in einem reinen Gewissen bewahren. Und diese sollen zuerst erprobt werden; dann sollen sie dienen, wenn sie untadelig sind. Die Frauen sollen ebenfalls ehrbar sein, nicht verleumderisch, sondern nüchtern, treu in allem. Die Diener sollen jeder Mann einer Frau sein, ihren Kindern und ihrem Haus gut vorstehen; denn wenn sie ihren Dienst gut versehen, erwerben sie sich selbst eine gute Stufe und viel Freimütigkeit im Glauben im Gesalbten Jeschua.
1.Timotheus 3:2-13
Ich habe dich zu dem Zweck in Kreta zurückgelassen, damit du das, was noch mangelt, in Ordnung bringst und in jeder Stadt Älteste einsetzt, so wie ich dir die Anweisung gegeben habe: wenn einer untadelig ist, Mann einer Frau, und treue Kinder hat, über die keine Klage wegen Ausschweifung oder Aufsässigkeit vorliegt. Denn ein Aufseher muss untadelig sein als ein Haushalter Gottes, nicht eigenmächtig, nicht jähzornig, nicht der Trunkenheit ergeben, nicht gewalttätig, nicht nach schändlichem Gewinn strebend, sondern gastfreundlich, das Gute liebend, besonnen, gerecht, heilig, beherrscht; einer, der sich an das zuverlässige Wort hält, wie es der Lehre entspricht, damit er imstande ist, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen als auch die Widersprechenden zu überführen.
Titus 1:5-9
Es ist wichtig, dass Älteste der Gemeinden den oben genannten Bedingungen entsprechen und dann von den Brüdern bei Fasten und Gebet gewählt und eingesetzt werden (vgl. Apostelgeschichte 14:23). Solche Älteste finden wir heute in Deutschland leider kaum, mir persönlich sind nicht einmal eine Hand voll bekannt, die nach diesem Maßstab geprüft und dann dementsprechend eingesetzt wurden. Wenn wir solch eine Position haben, müssen wir außerdem sehr darauf achten, dass unser Dienst, so anspruchsvoll er auch sein mag, nicht so viel Zeit in Anspruch nimmt, dass alle andere Pflichten in unserem Leben darunter leiden. So wie Mosche, müssen auch wir andere finden, an die wir einen Teil unserer Pflichten delegieren können, um unserem Leben mehr Gleichgewicht zu geben. In Gemeinden sollten deshalb die Ältesten durch die Diener Unterstützung finden. Aber auch Bibellehrer sollten sich dringend von Brüdern prüfen und unterstützen lassen.
Krija Gimmel: 2.Mose 18:24-27
Zum Glück hörte Mosche auf seinen Schwiegervater, der damit große Demut bewies, da es echt schwer sein kann, Verantwortung abzugeben. Zu guter Letzt erfahren wir noch, dass Älteste von Mosche über 1.000, 100, 50 und 10 Personen gesetzt wurden. Spannend ist hier vor allem die kleinste Einheit, die damals vermutlich einzelne Familien oder mehrere kleine Familien definierte. Diese familiäre Größe finden wir heute oft auch in Hauskreisen und kleinen Gemeinden wieder. In der rabbanitischen Tradition finden wir diese Personenanzahl im Minjan wieder. Das Wort Minjan stammt von hebräischen Stamm „moneh“ (hebr.: „zählen“, „nummerieren“). Das Wort ist mit dem aramäischen „mene“ verwandt, das im Ausspruch „Mene mene tekel ufarsin“ (vgl. Daniel 5) vorkommt. Der Minjan ist im rabbanitischen Judentum das Quorum von zehn oder mehr im religiösen Sinne mündigen Juden, das nötig ist, um einen vollständigen jüdischen Gottesdienst abzuhalten. Dieser findet im Regelfall in einer Synagoge statt. Im orthodoxen Judentum sind dabei stets zehn männliche Beter gefordert. Begründet wird dies tatsächlich mit 2.Mose 18:19-26 und einigen anderen Bibelversen, was ich für absolut sinnvoll halte. Leider hat das rabbanitische Judentum aber noch einige Verbote drum herum gesponnen, die biblisch nicht haltbar sind (vgl. Mischna, Megilla 4:3). Meine persönliche Empfehlung ist also auch, dass Gemeinden, diese Einteilung, die Mosche nutzte und die rabbanitischen Juden sozusagen übernommen haben, auch für Gemeinden und die Wahl der vorgesehene Ältestenschaft nutzen sollten.
Krija Dalet: 2.Mose 19:1-6
In der vierten Lesung geht es darum, dass die Israeliten auf den Tag genau drei Monate nach dem Auszug aus Ägypten in die Wüste am Fuße des Berges Sinai kamen. Mosche stieg auf den Berg Sinai hinauf, und Gott befahl ihm, den Israeliten zu sagen, dass sie, wenn sie Gott treu gehorchen und den Bund Gottes halten würden, Gottes kostbares Eigentum, ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein würden.
Mosche aber stieg hinauf zu Gott; denn JHWH rief ihm vom Berg aus zu und sprach: So sollst du zum Haus Jaakows sagen und den Kindern Israels verkündigen: […] Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir,
2.Mose 19:3-5
Viele Christen lesen heute die Bibel und stoßen auf ähnliche Aussagen.
Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht — euch, die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt wart, jetzt aber begnadigt seid.
1.Petrus 2:8-9
Christen nehmen diesen Vers, lesen ihn und sagen sich, dass das für sie gilt – aber das stimmt nicht. Der Apostel Kefa (hebr.: Petrus) zitiert hier im ersten Teil aus 2.Mose 19:5 und im zweiten Teil aus Hosea 2:1-25. Sowohl in 2.Mose, als auch in Hosea 2 geht es nicht um die Heiden, nicht um die Christen, sondern um Israel – das physische Israel! Gott möchte nicht zwei Völker, zwei Gemeinden, zwei Bräute, zwei Leiber, sondern hatte immer nur ein Volk, eine Gemeinde, eine Braut und einen Leib! Nirgendwo lesen wir davon, dass Israel und die Heiden erwählt wurden, sondern stets nur, dass Israel Gottes auserwähltes Volk und sein Erbbesitz ist. Christen machen den gewaltigen Fehler, das „alte Testament“ aus der Sicht des „neuen Testament“ auszulegen. Doch zur Zeit Jeschuas und zur Zeit der Urgemeinde gab es weder die Evangelienberichte, noch die apostolischen Briefe. Wir müssen also das „neue Testament“ aus der Sicht des „alten Testament“ lesen und auslegen. Die Apostel konnten nicht einfach eine neue Theologie erfinden – die katholische Kirche tat es tatsächlich – und die Apostel beriefen sich immer auf die Schrift, also den Tenach (hebr.: „altes Testament“). Wenn also Gott von seinem Auserwählten Volk spricht und später die Apostel davon geschrieben haben, dann meinten die Apostel Schaul, Kefa und Jochanan (hebr.: Johannes) damit ebenso das auserwählte Volk Israel, denn Israel wurde nicht ersetzt und die Kirche ist nicht das neue Israel!
So spricht JHWH, der die Sonne als Licht bei Tag gegeben hat, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zur Leuchte bei Nacht; der das Meer erregt, dass seine Wellen brausen, JHWH Zewaot ist sein Name: Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht beseitigt werden können, spricht JHWH, dann soll auch der Same Israels aufhören, allezeit ein Volk vor meinem Angesicht zu sein!
Jeremia 31:35-36
Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.
Matthäus 5:18
Ich frage nun: Hat Gott etwa sein Volk verstoßen? Das sei ferne! […]
Römer 11:1
Fazit ist, dass jeder Christ aus den Heiden entweder physisch ein Israelit ist, oder als Fremdling zu Israel eingepfropft wird. Die Konsequenz ist, dass Gottes Gebote für jeden Christen gültig sind.
Ein und dasselbe Gesetz soll für den Einheimischen und für den Fremdling gelten, der unter euch wohnt.
2.Mose 12:49
Ein Gesetz und ein Recht gilt für euch und für den Fremdling, der sich bei euch aufhält.
4.Mose 15:16
Es soll ein und dasselbe Gesetz gelten, wenn jemand aus Versehen etwas tut, sowohl für den Einheimischen unter den Kindern Israels als auch für den Fremdling, der in eurer Mitte wohnt.
4.Mose 15:29
Der Apostel Jochanan erklärt, dass das Befolgen von Gottes Willen explizit damit zu tun hat, dass wir Gott lieben. Die Liebe zu Gott soll der Antrieb zur Treue sein.
Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. Und daran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: »Ich habe ihn erkannt«, und hält doch seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in einem solchen ist die Wahrheit nicht; wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollkommen geworden. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der ist verpflichtet, auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist. Brüder, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet; das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang an gehört habt.
1.Johannes 2:1-7
Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat. Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich, gleichwie auch Er rein ist. Jeder, der die Sünde tut, der tut auch die Gesetzlosigkeit; und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.
1.Johannes 3:1-4
Krija He: 2.Mose 19:7-19
In der fünften Lesung lesen wir davon, dass Mosche mit den Ältesten sprach. Er erzählte ihnen von Gottes Versprechen an die Israeliten aus 2.Mose 19:4-6 und das Volk antwortete nun auf Gottes Angebot.
Da antwortete das ganze Volk miteinander und sprach: Alles, was JHWH gesagt hat, das wollen wir tun! Und Mose überbrachte JHWH die Antwort des Volkes.
2.Mose 19:8
Gott wies Mosche an, dass das Volk rein bleiben, seine Kleider waschen und sich auf den dritten Tag vorbereiten solle, an dem Gott vor den Augen des Volkes auf den Berg Sinai herabsteigen würde. Interessant ist, was parallel dazu in der Offenbarung steht.
Glückselig, die ihre Kleider waschen, damit sie ein Anrecht am Baum des Lebens haben und durch die Tore in die Stadt hineingehen!
Offenbarung 22:14, Elberfelder 2006
Die Elberfelder basiert auf der Lesart vom „Novum Testamentum Graece“ und wird auch „Nestle-Aland“ oder „NA“ genannt. In dieser Lesart steht auch, dass man seine Kleider waschen solle, um also Anteil am Baum des Leben zu haben. Doch die Schlachter 2000, die auf der Lesart vom „Textus Receptus“ basiert, der auch „TR“ abgekürzt wird, hat hier eine Alternative, die passend zu dem steht, was auch Jochanan im 1.Johannesbrief geschrieben hat.
Glückselig sind, die seine Gebote tun, damit sie Anrecht haben an dem Baum des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen können.
Offenbarung 22:14, Schlachter 2000
Das waschen der Kleider steht hier als Symbol dafür, Gottes Gebote zu beachten. Das gilt heute für die Christen, wie es damals für die Israeliten galt. Heute müssen die Nachfolger Jeschuas ihre „Kleider reinigen“, um eines Tages in das Königreich Gottes eintreten zu dürfen – damals reinigte sich das Volk, um am Sinai auf Gottes Gegenwart zu treffen. Mosche weihte das Volk Israel und bereitet sie auf ein Treffen mit JHWH vor, um das Gesetz am Berg Sinai zu erhalten. Dies war der ganze Zweck des Auszuges aus Ägypten, damit Israel die Tora Gottes erhalten konnte.
Da sprach er: Ich will mit dir sein; und dies soll dir das Zeichen sein, dass ich dich gesandt habe: Wenn du das Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr an diesem Berg Gott dienen!
2.Mose 3:12
Schließlich erscheint JHWH Mosche, den Ältesten und dem Volk Israel am dritten Tag des dritten Monat (vgl. 2.Mose 19:1).
Und es geschah, als der dritte Tag kam und es noch früh am Morgen war, da erhob sich ein Donnern und Blitzen, und eine dichte Wolke lag auf dem Berg, und es ertönte ein sehr lauter Schall von Schopharhörnern. Da erschrak das ganze Volk, das im Lager war. Und Mosche führte das Volk aus dem Lager, Gott entgegen, und sie stellten sich unten am Berg auf. Aber der ganze Berg Sinai rauchte, weil JHWH im Feuer auf ihn herabstieg. Und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg erbebte heftig. Und der Hörnerschall wurde immer stärker. Mosche redete, und Gott antwortete ihm mit lauter Stimme.
2.Mose 19:17-19
Traditionell wird dieses Geschehen mit „Schawuot“ (hebr.: „Wochen“), dem Wochenfest (vgl. 2.Mose 34:22-23; 3.Mose 23:15-21; 4.Mose 28:26-31; 5.Mose 16:9-10) in Verbindung gebracht. Wenn wir vom ersten Schabbat nach Pessach 50 Tage, bzw. vom ersten Tag der Woche nach dem ersten Schabbat nach Pessach 7 Wochen zählen, kommen wir tatsächlich beim dritten Tag bis elften Tag des dritten Monat an. Dieses Fest kennen Christen heute als „Pfingsten“, was sprachlich aus dem Griechischen „pentekoste hemera“(gr.: „fünfzigster Tag“) entstanden ist. Dieses Fest findet nach rabbanitischer Tradition an einem beliebigen Wochentag statt, doch biblisch betrachtet feierten die Israeliten damals wie eigentlich auch heute das Fest stets an einem ersten Tag der Woche, laut gregorianischen Kalender also immer an einem „Sonntag“. Dieses Fest feierten auch die Apostel und Gott nutzte dieses Fest, um den Nachfolgern Jeschuas den heiligen Geist zu geben.
Und als der fünfzigste Tag sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen. Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten und sich auf jeden von ihnen setzten. Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab. Es wohnten aber in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer aus allen Heidenvölkern unter dem Himmel. Als nun dieses Getöse entstand, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.
Apostelgeschichte 2:1-6
Dieses Fest hat eine gewaltige, prophetische Dimension der Wiederherstellung. Wenn man das Geschehen in 2.Mose 19, 20, 24 und 32 im Kontext zu Apostelgeschichte 2 ließt, mag das dem aufmerksamen Leser vielleicht auffallen. Ich möchte an dieser Stelle dazu ermutigen, dies selber zu studieren und werde das Rätsel an Schawuot auflösen.
Krija Waw: 2.Mose 19:20-20:14
In diesem Abschnitt offenbart JHWH seinem Volk die zehn Gebote, die im Hebräischen „aseret ha dibberot“ (hebr.: „Zehn Worte“) heißen. Und hier fängt schon das erste Missverständnis der Christenheit an. Die hebräische Sprache kann zwischen Geboten, Gesetzen, Weisungen unterscheiden – dennoch steht dort „Zehn Worte“ und nicht „Zehn Gebote“. Wenn wir uns das erste „Gebot“ ansehen lesen wir folgendes.
Ich bin JHWH, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt habe.
2.Mose 20:2
Dies ist aber kein Gebot, sondern schlichtweg eine Feststellung! Es ist das erste Wort, das JHWH den übrigen Worten voranstellt, weil es eine Grundvoraussetzung dafür ist, Einsicht in die Notwenigkeit der übrigen Worte zu gewinnen. JHWH fordert nicht, sondern gibt zuerst und schafft so eine Vertrauensbasis zu seinem Volk Israel – somit auch zu uns. Wann immer wir an die zehn Worte denken, sollten wir uns an unsere Errettung aus der Not in Ägypten erinnern. JHWH hört unser flehen und führt uns aus der Not heraus. Doch auch bei allen folgenden „Geboten“ müssen wir eine Korrektur aus der hebräischen Sprache vornehmen. Im Hebräischen gibt es kein Modalverb „sollen“. Das verwendete Verb „jihjeh“ (Strong‘s H1961) steht im Futur (3.Person singular maskulin). Statt „du sollst …“, muss dort „du wirst …“ stehen.
Du wirst keine anderen Götter neben mir haben.
2.Mose 20:3
Manche mögen sich fragen, wozu diese Erklärung nötig ist – insbesondere in dem Wissen, dass das „du wirst“ nie zur Realität des Volkes Israel wurde, da ständig Gottes Willen gebrochen wurde. Doch vielleicht ist es eine interessante Herausforderung, wenn wir uns auf ein neue Gottesbild einlassen, das uns die Formulierung „du wirst“ vermitteln möchte. Gott erscheint dem jüdischen Volk nicht als strenger, fordernder Diktator, als welcher er von vielen Christen im „alten Testament“ verstanden und fälschlich zum „neuen Testament“ kontrastiert wird. Gott erscheint seinem Volk als Retter und Erlöser, der in seiner Liebe für ein gelingendes Leben sorgen möchte. Wenn JHWH später im 5.Mose sagte, dass er dem Volk Segen und Fluch vorlegt, so muss man verstehen, dass Segen die Nähe zu Gott darstellt. Der Fluch Gottes entsteht also nicht durch ein aktives Verfluchen, sondern ist lediglich der Entzug von Gottes Segen. Heute nehmen übrigens viele, vermutlich die meisten Menschen, den Fluch als Normalität wahr – es ist die Norm, dass es Krieg, Hunger und Krankheit gibt. Wenn es regnet und ich nass werde, dann ist das weder Fluch noch Strafe, sondern nur ein Beweis dafür, dass ich einen Regenschirm benötige. Gott bietet uns diesen Regenschirm an, wir dürfen ihn nehmen, öffnen und uns darunter zu stellen. Verwenden wir einen Regenschirm, sind wir geschützt und bleiben trocken. Der Fluch der Tora ist, den Regenschirm Gottes abzulehnen! Dies sind die zehn Worte, dies ist der Segen aus 5.Mose, den Gott JHWH seinem Volk Israel anbietet. Die Weisungen in den zehn Worten und der ganzen Tora wollen und sollten getan, gehört und verstanden werden.
Bis 70 n.u.Z. wurden die zehn Worte täglich im Jerusalemer Tempel verlesen. Auch waren die zehn Worte damals laut Funden unter den Schriftrollen vom Toten Meer sowie samaritanischen Inschriften Teil der damaligen Gebetsriemen. Der jüdische Autor Philon von Alexandria verfasste um 40 n.u.Z. das Traktat „De decalogo“. Er verstand den „Dekalogo“ (gr.: „zehn Worte“) als direkte Offenbarung Gottes und teilte ihn in zweimal fünf Gebote ein. Sie waren für ihn „Hauptpunkte“ bzw. „Grundprinzipien“ aller Gebote, die er in zehn Themengruppen einteilte1Bo Reicke: Die zehn Worte in Geschichte und Gegenwart: Zählung und Bedeutung der Gebote. S.21ff.. Der Talmud betont die besondere Wichtigkeit der ersten Gebote, in denen Gott in persönlicher Rede das Volk anspricht. So entspricht der Ehrung des einzigen befreienden Gottes die Absage an alle anderen Götter, die üblicherweise in Bildern verehrt wurden (vgl. Midrasch Mechilta de Rab Jischmael; Midrasch Pesikta Rabbati 21–24; Midrasch Aseret ha Dibberot). Seit etwa 250 v.u.Z. wurden die zehn Worte auf die Gottes- und die Nächstenliebe verteilt, die als gleichrangig eingeschärft wurden, so dass man Gott nur lieben könne, indem man seinen Nächsten liebe, und den Nächsten nur lieben könne, wenn man Gott liebt. Der rabbanitische Gelehrte Saadia ben Josef Gaon sah ähnlich wie Philo alle 613 Toragebote in den zehn Worten mit inbegriffen. Auch Jeschua folgte genau dieser Auslegung und knüpfte somit an die rabbanitische Auslegung der Pharisäer damals an.
Da trat einer der Schriftgelehrten herzu, der ihrem Wortwechsel zugehört hatte, und weil er sah, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches ist das erste Gebot unter allen? Jeschua aber antwortete ihm: Das erste Gebot unter allen ist: »Höre, Israel, JHWH ist unser Gott, JHWH allein; und du sollst JHWH, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft!«2siehe 5.Mose 6:4-5. Dies ist das erste Gebot. Und das zweite ist ihm vergleichbar, nämlich dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!«3siehe 3.Mose 19:18. Größer als diese ist kein anderes Gebot. Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht so, Meister! Es ist in Wahrheit so, wie du sagst, dass es nur einen Gott gibt und keinen anderen außer ihm; und ihn zu lieben mit ganzem Herzen und mit ganzem Verständnis und mit ganzer Seele und mit aller Kraft und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, das ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer! Und da Jeschua sah, dass er verständig geantwortet hatte, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes! Und es getraute sich niemand mehr, ihn weiter zu fragen.
Markus 12:28-34
Der Schriftgelehrte sagte, man benötige keine Brand- und Schlachtopfer, wenn man Gott und seinen Nächsten liebt. Dieser Satz bezeugt klar und deutlich, dass die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten also dazu führt, die ganze Tora – alle Weisungen, die Gott in der Bibel gab – zu halten und somit nicht mehr zu sündigen. Jeschua lehrte kein neues theologisches Konzept, wie es viele Christen denken, sondern er bestätigte Gottes Wort – die Tora – immer und überall. Dies ist es, was Jeschua zum Gesalbten Gottes überhaupt macht!
Einen Propheten wie mich wird dir JHWH, dein Gott, erwecken aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern; auf ihn sollst du hören! Ganz so, wie du es von JHWH, deinem Gott, am Choreb erbeten hast am Tag der Versammlung, indem du sprachst: Ich will von nun an die Stimme JHWH, meines Gottes, nicht mehr hören und das große Feuer nicht mehr sehen, damit ich nicht sterbe! Und JHWH sprach zu mir: Sie haben recht geredet. Ich will ihnen einen Propheten, wie du es bist, aus der Mitte ihrer Brüder erwecken und meine Worte in seinen Mund legen; der soll alles zu ihnen reden, was ich ihm gebieten werde. Und es wird geschehen, wer auf meine Worte nicht hören will, die er in meinem Namen reden wird, von dem will ich es fordern!
5.Mose 18:15-19
Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen!
Matthäus 5:17-20
Jeschua hat niemals gelehrt, dass wir Gottes Weisungen nicht mehr beachten müssten. Hätte Jeschua die Gebote Gottes aufgelöst und für ungültig erklärt, hätte Jeschua selber gegen Gottes Willen verstoßen.
Und nun, Israel, höre auf die Satzungen und auf die Rechtsbestimmungen, die ich euch zu tun lehre, damit ihr lebt und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das euch JHWH, der Gott eurer Väter, gibt. Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt auch nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote JHWHs, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete.
5.Mose 4:1-2
Viele Christen sagen, Jeschua habe das Gesetz erfüllt – im Sinne dessen, dass er es für sie erfüllt habe – und sie nun das Gesetz nicht mehr beachten müssten. Doch dies macht absolut gar keinen Sinn. Jeschua hat nicht gemordet – er erfüllte das Verbot zu morden – doch legitimiert dies nicht, wenn nun jemand seinen Nächsten ermordet. So ist es mit der ganzen Tora. Jeschua erfüllte die Tora, um der Gesalbte – also der Messias, der Christus – zu sein. Er ist es, der auf Gottes Wort zeigte und uns lehrte, der Weisung Gottes zu folgen. Christliche Lehrer, die nun die kleinen Gebote Gottes auflösen, werden die kleinsten im Himmelreich sein – die Strafe für diejenigen, die die Tora gänzlich verwerfen muss dahingehend ziemlich schrecklich sein!
Mich wundert, dass ihr euch so schnell abwenden lasst von dem, der euch durch die Gnade des Gesalbten berufen hat, zu einer anderen frohen Botschaft, während es doch keine andere gibt; nur sind etliche da, die euch verwirren und die frohe Botschaft vom Gesalbten verdrehen wollen. Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als die frohe Botschaft verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht! Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als die frohe Botschaft verkündigt als das, welches ihr empfangen habt, der sei verflucht!
Galater 1:6-9
Krija Sajin: 2.Mose 20:15-26
Abschließend, zog sich das Volk zurück, als es den Donner, den Blitz und den rauchenden Berg sah. Obwohl Gott ihnen angeboten hatte, ihn ganz persönlich zu erfahren, wichen sie aus Angst zurück und baten Mosche, an ihrer Stelle vor Gott zu treten und seine Worte ihnen zu sprechen. Heute haben wir durch Jeschua erneut die Chance einen sehr direkten Zugang zum Vater JHWH zu haben. Und obwohl wir uns unter der Gnade des erneuerten Bundes befinden, in dem die Gesetze Gottes in unser Herz geschrieben sind, sind die Gebote Gottes, die er mit seinem eigenen Finger auf Steinplatten geschrieben hatte, auch heute für alle Menschen ewig und wahr. Wenn wir seine Gebote halten, zeigen wir unsere Liebe zu Gott. Seine Gebote sind ein Leitfaden für ein gesundes, glückliches, produktives und harmonisches Leben in Beziehung zu Gott und zu anderen Menschen.
Daran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?
1.Johannes 5:2-5
Jeschua hat uns nicht von der Sünde befreit, damit wir gesetzlos leben können. Das Wort Gottes warnt sogar davor, dass unsere Gebete nicht gehört werden können, wenn wir ungehorsam gegen die Gesetze Gottes vorgehen.
Wer sein Ohr abwendet vom Hören auf das Gesetz, dessen Gebet sogar ist ein Gräuel.
Sprüche 28:9
Dies zeigt, wie väterlich JHWH zu uns ist. Wenn ich meinem Sohn etwas sage und er hört mir nicht zu und handelt gegensätzlich zu meinem Willen, fühle ich mich missachtet. Der Gott Israels ist keine unpersönliche „Kraft“, sondern ein Gott der Liebe, der eng mit den Angelegenheiten der Menschheit verbunden ist, um zu bewahren, zu erlösen und zu erretten. Er möchte unser Vater sein – er ist unser Vater! Dies ist der Gott, der unserer Liebe und Hingabe würdig ist, und sonst niemand.
Marana tha – unser Herr kommt! Hallelujah – gelobt sei Jah!