PERLEN DER TORA: PARASCHA „WAJISCHLACH“


Krija Alef: 32:4-13

Jaakow war auf dem Weg von Paddan-Aram ins Land Seir, dass sich in den transjordanischen Bergen zwischen dem Toten und dem Roten Meer befindet.

Und Jaakow sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau ins Land Seir, in das Gebiet von Edom. […] Und die Boten kehrten wieder zu Jakob zurück und berichteten ihm: Wir sind zu deinem Bruder Esau gekommen; und er zieht dir auch schon entgegen und 400 Mann mit ihm!

1.Mose 32:4-7

Die Boten, die Jaakow aussandte, werden hier in der Tora als „Malachim“ bezeichnet. Dieses Wort bezeichnet einerseits irdische Boten, gleichzeitig aber auch überirdische Boten, also Engel. Diese Boten kamen also zurück und berichteten Jaakow nun, dass Esaw mit 400 Männern dem Jaakow entgegenzogen. Mehr als zwei Jahrzehnte waren vergangen, seit Jaakow sich als sein Bruder Esaw ausgegeben hatte und den Segen von seinem Vater erhielt. Das letzte Mal, als Jaakow und Esaw sich gesehen hatten, war Esaw von mörderischer Wut erfüllt und schwor, ihn zu töten. Daher ist es kein Wunder, dass Jakob Angst hatte, Esau wiederzusehen, vor allem als er erfuhr, dass sein Bruder mit 400 Männern unterwegs war! Die rabbanitische Tradition lehrt an dieser Stelle zu Gunsten von Esaw, dass er seine Eltern gemäß dem fünften Gebot der zehn Gebote ehren wollte, weshalb er nicht die Absicht hatte, Jaakow selber zu töten. Laut dieser Tradition, war Esaws Plan, seine Männer auf Jaakow zu hetzen und dann seinen Eltern zu sagen, dass er seinen Bruder empfangen wollte, aber seine Männer so wütend waren, dass sie Jaakow töteten. Ich persönlich halte diese Auslegung für Unsinn. Raschi, einer der wichtigsten rabbanitischen Kommentatoren, der diese Auslegung vertrat, hatte stets das Ziel, alle biblischen Protagonisten möglichst positiv darzustellen, selbst wenn sie böse waren (vgl. R. Jonatan Eibeschitz). Doch die Absicht von Esaw ist hier klar und deutlich. Keiner zieht mit 400 Männern seinem Bruder entgegen, um dann Frieden zu schließen. Jaakow wusste das und er war ein war ein strategischer Mann: Er teilte seine Familie und seinen Besitz in zwei Lager. Wenn Esaw ein Lager angriff, überlebte das andere (vgl. 1.Mose 32:9). Die Tora nennt diese beiden Lager nicht Jakobs „Familie“, sondern ist dies der Moment, in dem seine Familie das erste mal als „Volk“, im Hebräischen als „am“ (Strong‘s H5971) bezeichnet wird (vgl. 1.Mose 32:8). Dies ist der Grund, weshalb später das Volk Israel und heute auch noch das jüdische Volk als Haus Jakobs bezeichnet werden. Bevor nun Jaakow weiter handelte, trat er vor Gott JHWH und bat ihn um seine himmlische Hilfe, seinen Schutz für die Familie Jaakows und er berief sich auf die Verheißung, die Gott über seine Vorfahren, über ihn und über seine Nachfahren ausgesprochen hatte. Hierbei bat er auch explizit um den Schutz seiner Familie.

Errette mich doch aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esaws; denn ich fürchte ihn; er könnte kommen und mich erschlagen, die Mutter samt den Kindern!

1.Mose 32:12

Der aufmerksame Leser wird sich hier Fragen, weshalb nur „die Mutter“ (singular) und nicht „die Mütter“ (plural) geschrieben steht, da Jaakow ja immerhin vier Frauen hatte. Tatsächlich steht dies so im hebräischen Text, wie wir es auch in der Übersetzung lesen. Zur damaligen Zeit war es im Orient üblich innerhalb der Verwandschaft zu heiraten, dies sah in der Regel vor, dass bspw. der älteste Sohn des einen Familiezweigs, die älteste Tochter des anderen Familiezweigs und umgekehrt heiratete. Diese Art der Ehe ist in manchen jüdischen Kreisen, vor allem aber heute in islamischen Ländern noch verbreitet. In Europa kennt man es vor allem in form der Parallelcousinenheirat im europäischen Hochadel. Folgen wir dieser damaligen Tradition und damit verbunden, dem biblischen Inhalt, dass Lawan auch sagte, dass die ältere Tochter stets zuerst verheiratet werden müsse, ist anzunehmen, dass ursprünglich vorgesehen war, dass Esaw und Lea miteinander hätten heiraten sollen. Die rabbanitische Tradition geht sogar soweit, dass Lea ihren Cousin Esaw gar nicht heiraten wollte und viele Jahre lang weinte, bis Gott ihr Flehen erhörte (vgl. Raschi zu 1.Mose 29:17). Wenn diese Tradition also auch damals für die Hebräer galt, fürchtete Jaakow vermutlich, dass Esaw gegen Lea einen Groll hatte, weil diese nicht ihn, sondern Jaakow heiratete.


Krija Bet: 32:14-30

Nachdem Jaakow gebetet hatte, machte er sich daran Geschenke aus seinen Herden für seinen Bruder abzusondern. Diese Gesvhenke waren großer Reichtum zur damaligen Zeit: 200 Ziegen, 20 Ziegenböcke, 200 Mutterschafe, 20 Schafswidder, 30 säugende Kamele mit ihren Füllen, 40 Kühe und 10 Stiere, 20 Eselinnen und 10 Eselhengste. Auch nach heutigen Maßstab ist dies eine außerordentlich große Anzahl an Tieren. Doch dies darf uns nicht verwundern, denn schon sein Großvater und sein Vater, aber auch er selber werden in der Tora als sehr reich bezeichnet.

Und Awram war sehr reich geworden an Vieh, Silber und Gold.

1.Mose 13:2

Und der Mann wurde reich und immer reicher, bis er überaus reich war;

1.Mose 26:13

Und der Mann wurde außerordentlich reich und bekam viele Herden, Mägde und Knechte, Kamele und Esel.

1.Mose 30:43

Schließlich führte Jaakow seine Familie über eine Furt und blieb alleine zurück. Als er allein war, traf er laut Tora auf einen Mann, mit dem er bis zum Morgengrauen kämpfte. Die Tora identifiziert Jaakows mysteriösen Gegner nur als „isch“ (Strong‘s H582), was „Mann“ heißt. Doch es ist offensichtlich, dass der Mann kein gewöhnlicher Mann war. Auch Jaakow erkannte dies und nannte ihn deshalb den Ort Penuel bzw. Peniel (Strong‘s H6439), was „Angesicht Gottes“ bedeutet. Als Begründung sagte er, dass er „Gott von Angesicht zu Angesicht“, in Hebräisch „elohim panim el panim“ gesehen hatte. Hier muss man sich fragen, ob Jaakow tatsächlich Gott JHWH gesehen hatte. Jochanan (hebr.: Johannes), der ein Jünger Jeschuas (hebr.: Jesus) war, schrieb dazu in seinem Evangelienbericht und seinem ersten Brief folgendes.

Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat Aufschluss über ihn gegeben.

Johannes 1:18

Niemand hat Gott jemals gesehen; wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen geworden.

1.Johannes 4:12

Wir müssen also davon ausgehen, dass es nicht Gott JHWH selber war, den Jaakow hier sah. Der Prophet Hoschea fand dazu eine Erklärung.

Schon im Mutterschoß hielt er die Ferse seines Bruders, und in seiner Manneskraft kämpfte er mit Gott; er kämpfte mit dem Boten und siegte, er weinte und flehte zu ihm; in Bethel hat er ihn gefunden, und dort hat Er mit uns geredet — nämlich JHWH, der Gott der Heerscharen, dessen Gedenkname JHWH ist.

Hosea 12:4-6

Aus diesen Versen geht hervor, dass Jaakow mit einem Boten Gottes kämpfte. Das Wort ist hier „Malach“, es kann einen irdischen Boten oder überirdischen Boten, also „Engel“ bezeichnen, und die meisten Übersetzer schreiben hier tatsächlich „Engel“. In den rabbanitischen Midraschim (hebr.: „Studien“ / „Lehren“) finden sich verschiedene Deutungen. Manche identifizieren den „Mann“, mit einem unbenannten Schutzengel oder dem Erzengel Michael. Alternativ dazu wird der Angreifer aber auch als Sammael bezeichnet oder als Vertreter Esaws betrachtet und mit allen gegen Israel kämpfenden Mächten gleichgesetzt. Doch dies sind nur Interpretationen ohne biblische Grundlage. Wenn wir in der Bibel suchen, können wir aber Antwort finden. In der Tora gibt es immer wieder Stellen, in denen „der Engel des HERRN“, auf Hebräisch „Malach JHWH“ auftritt. Er ist der bevollmächtigte Bote Gottes, der im Namen JHWHs auftritt, spricht und handelt. Aus dem beschriebenen Erlebnis müssen wir also davon ausgehen, dass Jaakow hier nicht mit JHWH, sondern mit dem Malach JHWHs kämpfte. In Jesaja aber auch in den apostolischen Briefen erfahren wir, dass Jeschua als Sohn Gottes und Messias in absoluter Vollmacht Gottes auftritt und handelt (vgl. Jesaja 9:5-6; 1.Korinther 15:23-28). Dies bedeutet zwar nicht, dass Jeschua mit Gott JHWH gleichzusetzen ist, doch dass in Jeschua die Herrlichkeit des Vater JHWH zu sehen ist. Jeschua selber sagte dazu folgendes.

So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich noch nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Wie kannst du da sagen: Zeige uns den Vater?

Johannes 14:9

Zurück bei Jaakow lesen wir, dass er sich weigerte, sich mit weniger als einem vollen physischen und geistlichen Erbe zufrieden zu geben, und seine Beharrlichkeit ist lobenswert. Jaakow bestand darauf, erst aufzuhören, wenn er gesegnet würde (vgl. 1.Mose 32:27) und auch der Bote nahm es zur Kenntnis. Aber die Antwort des Boten ist zunächst rätselhaft:. Er fragt Jaakow nach seinem Namen (vgl. 1.Mose 32:28). Jaakows Name bedeutet, sich an einer Ferse festzuhalten, den er bekam, da er die Ferse von Esaw beim Verlassen des Mutterleibs ergriffen hatte. Der Name kann jedoch auch mit Betrug assoziiert werden. Der Bote wusste, dass Jaakow sich erst der Wahrheit über sich selber stellen musste, um sich auf sein göttliches Schicksal einzulassen. Durch das Nennen seines Namens verkündete Jaakow seinen Charakter und der Bote änderte daraufhin seinen Namen in Israel (Strong‘s H3478). Der Name Israel lässt sich aus drei grammatikalischen Wortzusammensetzungen in seiner Bedeutung interpretieren. So sind „er kämpft gegen Gott“, „er kämpft mit Gott (an seiner Seite)“, „Gott kämpft (gegen einen)“, „Gott kämpft (mit einem, an seiner Seite), oder „Gott herrscht“, bzw. „Gott erweist sich als Herrscher“. Alle Bedeutungen ergeben im Kontext der Erzählung Sinn. Zunächst kämpften Jaakow und der Bote Gottes gegeneinander, daraufhin erhielt Jaakow seinen neuen Namen Israel und fortan kämpften er und Gott gemeinsam, was der Verherrlichung Gottes diente und ihn als Herrscher erweist. Um auch zu den Überwinder zu werden, zu denen wir berufen sind, und zu einem vollen Sieg in unserem Leben führen, gibt es Zeiten, in denen wir im Glauben hartnäckig sein müssen, und Zeiten, in denen wir im Gebet siegen müssen.


Krija Gimmel: 32:31-33:5

Und die Sonne ging ihm auf, als er an Pniel vorüberzog; und er hinkte wegen seiner Hüfte. Darum essen die Kinder Israels bis zum heutigen Tag die Sehne nicht, die über das Hüftgelenk läuft, weil Er Jakobs Hüftgelenk, die Hüftsehne, angerührt hat.

1.Mose 32:32

Diese Tradition wird tatsächlich bis heute noch bei Juden streng beachtet. Diese „Hüftsehne“, auch „Spannader“ genannt, wird traditionell mit dem „nervus ischiadicus“ (lat.: Ischiasnerv) identifiziert. Diese Sehne kann nur durch sachkundige Hand entfernt werden und wenn dies nicht möglich ist, verzichten Juden auf den ganze Oberschenkel, weshalb dieser dann an Nichtjuden verkauft wird.

Auf dem Weg, um Esau zu treffen, bereitete sich Jaakow auf das Schlimmste vor. Jaakow positionierte seine Familie hinter sich und seine geliebte Frau Rachel mit dem Sohn Joseph stellt er ganz an das Ende seines Tross.

Er selbst aber ging ihnen voraus und verneigte sich siebenmal zur Erde, bis er nahe zu seinem Bruder kam. Da lief ihm Esaw entgegen, umarmte ihn, fiel ihm um den Hals und küsste ihn; und sie weinten.

1.Mose 33:3-4

Obwohl es offensichtlich ein Verdienst ist, auf das Schlimmste vorbereitet zu sein, lehrt uns die Bibel, dass es unsinnig ist, sich um die Zukunft zu sorgen, da ein Großteil unserer Sorgen, mit denen wir unsere Zeit verschwenden, niemals geschehen. Es ist nicht so, dass wir die Fallstricke vor uns bewusst missachten und blind vorangehen sollten. Der Punkt ist, dass wir all unsere Sorgen und Bedenken in die Hände JHWHs legen können, indem wir ihm vertrauen, dass er sich in jeder Situation um uns kümmert, auch in Situationen, in denen wir Angst haben oder in Bedrängnis geraten könnten.

Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren im Gesalbten Jeschua!

Philipper 4:6


Krija Dalet: 33:6-20

Wie bei Jaakow haben einige von uns Beziehungen, die angespannt sind. Vielleicht sind die Familienmitglieder über einen Kränkung der Vergangenheit verärgert. Wir haben vielleicht sogar einen großen Fehler gegenüber jemandem begangen, der uns nahe steht. Mit der Führung des Herrn JHWH können auch diese entfremdeten Beziehungen geheilt werden. Jeder von uns hat den Dienst der Versöhnung erhalten und sollte alles tun, um unsere Beziehungen untereinander zu heilen und wiederherzustellen, insbesondere unsere Brüder und Schwestern im Leib des Messias.

Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe!

Matthäus 5:23-24

Das alles aber kommt von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Jeschua den Gesalbten und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat; weil nämlich Gott im Gesalbten war und die Welt mit sich selbst versöhnte, indem er ihnen ihre Sünden nicht anrechnete und das Wort der Versöhnung in uns legte. So sind wir nun Botschafter für den Gesalbten, und zwar so, dass Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun stellvertretend für den Gesalbten: Lasst euch versöhnen mit Gott!

2.Korinther 5:18-20

Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung, ohne zu wanken — denn er ist treu, der die Verheißung gegeben hat —, und lasst uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen, wie es einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr den Tag herannahen seht!

Hebräer 10:23-25

Obwohl sich Esaw schließlich mit seinem Bruder versöhnte, hegten seine Nachkommen – die Edomiter bzw. später Idumäer – weiterhin Hass gegen Jakobs Nachkommen. Es ist ein uralter, satanischer Hass, dessen Geist bis heute andauert. In der Haftara für diese Woche, warnt JHWH durch Obadja, dass es wegen der Gewalt gegen die Kinder Jaakows, keine Überlebenden des Hauses Esaw geben wird und sie für immer abgeschnitten werden.

Dies ist die Offenbarung an Obadja: So spricht JHWH, der Herr, über Edom: Wir haben eine Botschaft gehört von JHWH, und ein Bote wurde damit an die Völker entsandt: »Auf, lasst uns aufbrechen zum Krieg gegen sie!« […] Wegen der Grausamkeit gegen deinen Bruder Jaakow soll dich Schande bedecken, und du sollst auf ewig ausgerottet werden! […] Und das Haus Jaakow wird ein Feuer sein und das Haus Joseph eine Flamme; aber das Haus Esaw wird zu Stoppeln werden; und jene werden sie anzünden und verzehren, sodass dem Haus Esaw kein Überlebender übrig bleibt; denn JHWH hat es gesagt!

Obadja 1:1-18


Krija He: 34:1-35:11

In diesem Abschnitt wird die unrechtmäßige Entjungferung von Jaakows Tochter Dina dokumentiert. Als Dina zu den Frauen in der Stadt Schechem (hebr.: Sichem) geht, nimmt der gleichnamige Schechem, der Sohn von Chamor (hebr.: Hamor) dem Hewiter, Dina mit Gewalt und legt sich zu ihr. Danach verliebt er sich in Dina und möchte er sie heiraten. Interessanterweise ist die hebräische Bedeutung des Namens Chamor gleichbedeutend mit „Esel“, ein für seine Stärke, Intelligenz, Neugierde und Sturheit bekanntes Herdentier, dass einen großen Selbsterhaltungstrieb hat. Schechem bittet seinen Vater Chamor um Hilfe, dass er um Dinas Hand anhalten könne und sie legitim heiraten könne.

Als nun Schechem, der Sohn des hewitischen Landesfürsten Chamor, sie sah, nahm er sie und legte sich zu ihr und tat ihr Gewalt an. Und sein Leben hing an Dina, der Tochter Jaakows, und er gewann das Mädchen lieb und redete ihr zu. Und Schechem sprach zu seinem Vater Chamor: Nimm mir dieses Mädchen zur Frau!

1.Mose 34:2-4

Der hebräische Text in dieser Schriftstelle könnte darauf hindeuten, dass Dina für ihr Handeln verantwortlich ist, alleine in die Stadt Schechem zu gehen, dass sie aber für ihr Unglück der Vergewaltigung verantwortlich ist. Auf Hebräisch wird eine eine weibliche Jugendliche als „naara“ und ein männlicher Jugendlicher als „naar“ bezeichnet. Bei der Beschreibung des Geschehens, bezeichnet sie die Tora „das Mädchen“ (Vers 3) im originalen Text als „ha-naar“ (הַֽנַּעֲרָ֔), also in der männlichen Form und nicht wie eigentlich üblich in der weiblichen Form. Der einzige Unterschied ist der Buchstabe „He“ (ה), aber dieser Buchstabe hat im hebräischen große Bedeutung. Beispielsweise dient er heute auch als Abkürzung für den Namen JHWHs und es ist das Suffix, dass die Wörter im Allgemeinen auf Hebräisch weiblich macht. Wenn jemand nicht weiß, wie präzise und anspruchsvoll Kopisten der Tora waren und sind, könnte man dies für einen einfachen Schreibfehler halten. Da rabbanitische Juden jedoch bei der Tora überaus genau sind, können wir den Schluss ziehen, dass die Entfernung des Buchstabens „He“ kein Fehler war, sondern eine vorsätzliche Handlung. Es deutet vielleicht an, dass Dinas alleiniger Ausflug in die Stadt ohne Bewusstsein für ihre weibliche Verletzlichkeit gemacht wurde und sie in einem Ansturm von männlich wirkenden Übermut alleine nach Schechem zog. Nichtsdestotrotz ging Dina nur in die Stadt, um die Frauen des Landes und nicht die Männer zu besuchen.

Dina aber, Leas Tochter, die sie dem Jaakow geboren hatte, ging aus, um die Töchter des Landes zu sehen.

1.Mose 34:1

Als Schwester von 12 Brüdern kann die Sehnsucht nach einer weiblichen Gesellschaft ihres Alters als ziemlich natürlich angesehen werden. Sie hat sich möglicherweise auch im Land sicher gefühlt, da ihre Familie im Frieden in der Gegend lebte und das Land, auf dem sie lebten, von den Söhnen von Chamor gekauft hatten. Wir kennen die genauen Umstände nicht. Es scheint jedoch, dass Dina mit dem Selbstvertrauen eines jungen Mannes ausgegangen ist, und sich der Gefahren nicht bewusst war, der sie als allein reisende, junge Frau ausgesetzt war. Selbst heute müssen Frauen ihre Verletzlichkeit erkennen und in Weisheit wandeln, um sich nicht in Situationen zu bringen, in denen ihr Leben, sowie ihre Reinheit und Heiligkeit gefährdet sein könnten. Natürlich haben sowohl echte Eltern, wie auch geistliche Eltern (z.B. Älteste, Lehrer, Täufer usw.) die Verantwortung, ihre Kinder über die Realitäten zu unterrichten, sie zu warnen und zu beraten, bevor sie sich selbst in Gefahr bringen. Was auch immer ihr Argument war, alleine zu gehen – so trägt Dina doch eine gewisse Verantwortung für das Geschehen. Ebenso, wie Schechem die volle Verantwortung für seine kriminelle und gewalttätige Handlung gegenüber einer wehrlosen Frau trägt. Das interessante ist, dass die Tora nun genau dieses Thema später erneut aufgreift.

Wenn ein Mann eine Jungfrau verführt, die noch nicht verlobt ist, und er liegt bei ihr, so muss er sie sich durch Bezahlung des Brautpreises zur Ehefrau nehmen.

2.Mose 22:15

Wenn jemand ein Mädchen, eine Jungfrau, antrifft, die noch nicht verlobt ist, und sie ergreift und bei ihr liegt und sie ertappt werden, so soll der Mann, der bei dem Mädchen gelegen hat, dem Vater des Mädchens 50 Schekel Silber geben, und er soll sie zur Frau haben, weil er sie geschwächt hat; er kann sie nicht verstoßen sein Leben lang.

5.Mose 22:28-29

Geschieht also eine unrechtmäßige Entjungferung einer nicht verlobten Frau, ist der Mann verpflichtet, die Frau zu heiraten und darf die Frau nicht mehr von ihrem Mann, der sie entjungfert hat, geschieden werden. Wichtig an diesem Punkt ist, dass keine Frau nach einer Vergewaltigung gezwungen ist, ihren Vergewaltiger zu heiraten. Der Vater der Tochter hat sogar das Recht, das Brautgeld zu fordern und den Vergewaltiger dann fortzuschicken, ohne dass die Tochter mit diesem verheiratet wird.

Will aber ihr Vater sie ihm überhaupt nicht geben, so soll er ihm so viel bezahlen, wie der Brautpreis für eine Jungfrau beträgt.

2.Mose 22:16

Genau dieses Recht kommt im Geschehen der Parascha zum Tragen. Dina wird verführt oder vergewaltigt, im Hebräischen ist es das selbe Wort und Schechem geht mit seinem Vater Chamor zu Dinas Vater Jaakow, um eben diese Schuld zu tilgen. Er möchte das Brautgeld bezahlen. Ich persönlich gehe nicht davon aus, dass Dina gewalttätig zum Geschlechtsverkehr gezwungen, also vergewaltigt wurde, sondern von Schechem verführt wurde. Indiz dafür ist, dass keinvernünftiger Vater seine Tochter an einen Vergewaltiger verheiraten würde. Jaakow stimmte unter strengen Bedingungen einer Ehe zu, letztendlich nicht nur, um Dinas Ehre wiederherzustellen, sondern auch die Liebesbeziehung zwischen ihr und Schechem zu legitimieren und zu segnen. Jaakows Söhne, waren empört über die Entehrung ihrer Schwester, aber Jaakow stimmte der Verbindung von Dina und Schechem unter strengen Bedingungen zu. Die beiden Volksgruppen sollten in eine Bundesbeziehung kommen, in dem alle Bewohner der Stadt Schechem beschnitten werden sollten. Dies geschah und so lagen alle Männer der Stadt geschwächt im Bett, als Schimeon und Lewi als Rache für die Schwester Dina, alle Männer der Stadt ermordeten. Sie und die anderen Brüder nahmen außerdem ihre Herden, Reichtümer, Ehefrauen und Kinder der Stadt als Beute mit. Diese Rache war biblisch falsch und Jaakow wusste das, weshalb er Schimeon und Lewi dafür verfluchte.

Schimeon und Lewi sind Brüder, Waffen der Gewalt sind ihre Schwerter! Mein Leben komme nicht in ihren geheimen Rat, und meine Ehre vereine sich nicht mit ihrer Versammlung! Denn sie haben Männer gemordet in ihrem Zorn und Stiere verstümmelt in ihrer Willkür. Verflucht sei ihr Zorn, weil er so heftig, und ihr Grimm, weil er so hart ist! Ich will sie verteilen unter Jaakow und zerstreuen unter Jisrael.

1.Mose 49:5-6

Das Wort JHWHs sagt uns, dass der Zorn des Menschen nicht die Gerechtigkeit JHWHs hervorbringt und dieser Zorn in der Brust der Narren ruht.

Lass dich nicht schnell zum Ärger reizen; denn der Ärger wohnt in der Brust der Toren.

Prediger 7:9

Es ist natürlich, dass wir manchmal Ärger empfinden, aber wir dürfen nicht zulassen, dass der Ärger uns kontrolliert und wir in diesem Ärger unsere Entscheidungen treffen. Der Feind möchte unseren Zorn gegen uns einsetzen, um viel Zerstörung zu verursachen.

Zürnt ihr, so sündigt nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn! Gebt auch nicht Raum dem Teufel!

Epheser 4:26-27

Auf dem Weg von Jeschua sollen wir das Böse nicht mit dem Bösen vergelten, sondern das Böse mit dem Guten überwinden.

Euch aber, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen; segnet, die euch fluchen, und betet für die, welche euch beleidigen! […] Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.

Lukas 6:27-36

Ja, wir können über Ungerechtigkeit und das Unrecht, das Menschen gegen uns oder andere, insbesondere gegen unsere Angehörigen, begehen, wütend sein, aber dies rechtfertigt unsere Sünde nicht, indem wir hässliche Racheakte begehen.

Mein ist die Rache und die Vergeltung, zu der Zeit, da ihr Fuß wanken wird; denn die Zeit ihres Verderbens ist nahe, und ihr Verhängnis eilt herbei. 5.Mose 32:35

Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: »Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht JHWH«.

Römer 12:19

Denn wir kennen ja den, der sagt: »Die Rache ist mein; ich will vergelten!, spricht JHWH«, und weiter: »Der Herr wird sein Volk richten«.

Hebräer 10:30

Obwohl Jaakow nicht bestritt, dass seine Tochter auf irgendeine Weise gerächt worden sein sollte, verfluchte also Jaakow seine Söhne Schimeon und Lewi. Als sie das verheißene Land betraten, war der Stamm Schimeon der kleinste und schwächste Stamm (vgl. 4.Mose 26:14), und wurden vor seinem Tod von Mosche ausgeschlossen (vgl. 5.Mose 33). Das geringe Erbe, dass sie bekamen lag außerdem im größeren Erbe des Stammes Jehuda, so dass sie unter die Juden verstreut wurden (vgl. Josua 19:1–9). Der Stamm Lewi ist der einzige Stamm der Stämme Israels, der kein Landbesitz erhielt; doch durch ihren Gehorsam gegenüber JHWH in späteren Generationen (vgl. 2.Mose 32) und durch Gottes Gnade erhielten sie bis heute das Privileg und die Verantwortung der priesterlichen Pflichten in Israel. Dieser Dienst ist derzeit unterbrochen, da es aktuell keinen Tempel gibt, doch lesen wir in den Prophetien der Bibel, dass die Lewiten eines Tages wieder Dienst im dritten Tempel tun werden (vgl. Hesekiel 44:1-46:24). Das Wort JHWHs hat so viel über Wut zu sagen. Gott JHWH selbst wird gnädig und geduldig von großer Güte genannt und er fordert uns auf, ihn dabei nachzuahmen.

Barmherzig und gnädig ist JHWH, geduldig und von großer Güte. Er wird nicht immerzu rechten und nicht ewig zornig bleiben.

Psalm 103:8

Besser ein Langmütiger als ein Starker, und wer sich selbst beherrscht, als wer eine Stadt bezwingt.

Sprüche 16:32

Zurück bei Jaakow und seiner Familie erfahren wir, dass er nun sein damaliges Versprechen wahrmacht und Gott JHWH alleine folgen möchte.

Da sprach Jaakow zu seinem Haus und zu allen, die bei ihm waren: Tut die fremden Götter von euch weg, die in eurer Mitte sind, und reinigt euch und wechselt eure Kleider! So wollen wir uns aufmachen und nach Beit-El hinaufziehen, dass ich dort einen Altar errichte für den Gott, der mir geantwortet hat zur Zeit meiner Not und der mit mir gewesen ist auf dem Weg, den ich gezogen bin! Da lieferten sie Jaakow alle fremden Götter aus, die in ihren Händen waren, samt den Ringen, die sie an ihren Ohren trugen, und Jaakow verbarg sie unter der Terebinte, die bei Schechem steht.

1.Mose 35:2-4

Die Bildsprache in diesen Versen ist sehr tiefgehend. Die Worte „reinigt euch“ stehen in spätere Schriften der Bibel im Kontext zur Sünde.

Wascht, reinigt euch! Tut das Böse, das ihr getan habt, von meinen Augen hinweg; hört auf, Böses zu tun!

Jesaja 1:16

Wir sollen uns reinwaschen von unserer Schuld. Dies geschieht durch das Opfer Jeschuas (vgl. Römer 6:4) und in dem wir Gottes Gebote beachten.

Glückselig, die ihre Kleider waschen, damit sie ein Anrecht am Baum des Lebens haben und durch die Tore in die Stadt hineingehen!

Offenbarung 22:14; Elberfelder 2006 (Grundtext: Textus Receptus)

Glückselig sind, die seine Gebote tun, damit sie Anrecht haben an dem Baum des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen können.

Offenbarung 22:14; Schlachter 2000 (Grundtext: Nestle-Aland 28)


Krija Waw: 35:12-36:19

Im weiteren Verlauf der Geschichte stirbt Rachel, nachdem sie ihren zweiten Sohn zur Welt brachte. Sie nennt diesen Sohn „Ben-Oni“, was „Sohn meines Unglücks“ bedeutet, doch Jaakow gab ihm den neuen Namen „Ben-Jamin“, was „Sohn (zu) meiner Rechten (Hand)“ bedeutet. Jaakow betrachtete seinen Sohn Benjamin als ein ganz besonderes Geschenk. Der Tod Rachels an dieser Stelle der Geschichte kann man als nachträgliches Gericht betrachten. Als Lawan dem Jaakow hinterher reiste, forderte er seine Götzen zurück. Jaakow drohte demjenigen den Tod, der die Götzen haben sollte. Zwar wurden die Götzen nicht gefunden, die Rachel geklaut hatte doch nun starb sie, gleich nachdem sie sich als Diebin offenbarte, als alle Götzen vergraben wurden (vgl. 1.Mose 31:19-35). Jaakow kehrte danachzu seinem Vater Jizchak zurück, der schon 180 Jahre alt wurde. Von der Mutter Riwka erfahren wir nichts, aber es ist wahrscheinlich, dass ie schon verstorben war. Jaakows Leben zeigt uns, dass wir viele Prüfungen und Schwierigkeiten durchmachen können, aber durch Beharrlichkeit und Gebet können wir überwinden. Jeschua sagte uns, dass wir in diesem Leben viele Probleme haben werden, aber wir können guten Mutes sein sollen, denn er hat die Welt überwunden.

Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!

Johannes 16:33


Krija Sajin: 36:20-43

Im letzten Abschnitt der Parascha erfahren wir über die Nachkommen von Esaw, die teilweise berühmte und mächtige Herrscher und Könige wurden. Einer dieser Könige hieß Jobab (vgl. 1.Mose 36:33-34), der Sohn von Serach, dem Sohn von Reguel, dem Sohn von Esaw (vgl. 1.Mose 36:9-17). Viele Theologen, Schriftgelehrte und Bibelausleger vermuten heute, dass Jobab eine andere Namensform für Ijob (hebr.: Hiob) ist, da beide Namen schriftlich sehr ähnlich aufgebaut sind. Auch deutet der Name auf eine nicht-israelitische Herkunft hin, denn dieser Name kam in Israel nicht vor, ist aber in Israels Nachbargebieten der Edomiter archäologisch erwiesen ein häufiger Name, der wie schon erwähnt mit dem Namen Jobab in Edom gleichgesetzt wurde. Jobab wird vom Wort „jabab“ (Strong‘s H2980) abgeleitet, was übersetzt „mit schriller Stimme weinen“ bedeutet, was auch die Geschichte von Ijob zutrifft, der aufgrund seiner Erfahrungen in tiefer Trauer war. Weitere Indizien sind, dass Ijob im Land Uz lebte (vgl. Hiob 1:1), was in Edom lag (vgl. Klagelieder 4:21). Außerdem besaß er 7.000 Schafe und Ziegen, 3.000 Kamele, 1.000 Rinder und 500 Eselinnen, dazu zahlreiches Knechte und Mägde. Auch an Ansehen übertraf er laut der Bibel alle Bewohner des Gebiets (vgl. Hiob 1:3). Dieser Reichtum ist nach damaligen Maßstäben der Reichtum eines Fürsten oder Königs. Im Verlaufe der Geschichte wird Ijob als ein Vorbild dargestellt wird.

Da sprach JHWH zum Widersacher: Hast du meinen Knecht Ijob beachtet? Denn seinesgleichen gibt es nicht auf Erden, einen so untadeligen und rechtschaffenen Mann, der Gott fürchtet und das Böse meidet!

Hiob 1:8

Somit wurde also ein Nicht-Israelit als bester Verehrer JHWHs bezeichnet. Dies ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass selbst nachdem Gott JHWH die Nachfahren Jaakows zu seinem Volk erklärte, auch Personen aus anderen Völkern den einzig wahren Gott JHWH anbeteten und von Gott als Gerecht erachten wurden. Weiter heißt es über Ijob, dass er so Gerecht wie Noach und Daniel war.

Und das Wort JHWHs erging an mich folgendermaßen: Menschensohn, wenn ein Land gegen mich sündigt und einen Treubruch begeht und ich meine Hand gegen es ausstrecke und ihm den Stab des Brots zerbreche und eine Hungersnot hineinsende und Menschen und Vieh daraus vertilge, und es wären die drei Männer Noach, Daniel und Ijob darin, so würden diese durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele retten, spricht JHWH, der Herr. Wenn ich wilde Tiere das Land durchstreifen ließe und es würde so entvölkert und verwüstet, dass aus Furcht vor den wilden Tieren niemand mehr hindurchzöge, und diese drei Männer wären auch darin: So wahr ich lebe, spricht JHWH, der Herr, sie würden weder Söhne noch Töchter retten; sie allein würden gerettet, das Land aber würde zur Wüste werden! Oder wenn ich ein Schwert über dieses Land brächte und spräche: »Das Schwert soll durchs Land fahren!«, und wenn ich Menschen und Vieh daraus vertilgen würde, und diese drei Männer wären darin: So wahr ich lebe, spricht JHWH, der Herr, sie könnten weder Söhne noch Töchter retten, sondern sie allein würden gerettet werden!

Hesekiel 14:12-18 (vgl. Sirach 49:9)

Siehe, wir preisen selig, die geduldig alles ertragen haben. Ihr habt von der Ausdauer des Ijob gehört und das Ende gesehen, das der Herr herbeigeführt hat. Denn der Herr ist voll Erbarmen und Mitleid.

Jakobus 5:11

Heute können alle Menschen, egal welcher Herkunft, zusammen mit den Verlorenen und Verstoßenen des Hauses Israel wieder ein Teil des Gottesvolkes werden.

Wenn nun aber Gott, da er seinen Zorn erweisen und seine Macht offenbar machen wollte, mit großer Langmut die Gefäße des Zorns getragen hat, die zum Verderben zugerichtet sind, damit er auch den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Barmherzigkeit erzeige, die er zuvor zur Herrlichkeit bereitet hat? Als solche hat er auch uns berufen, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Heiden; wie er auch durch Hosea spricht: »Ich will das mein Volk nennen, was nicht mein Volk war, und die ›Geliebte‹, die nicht Geliebte war. Und es soll geschehen, an dem Ort, wo zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk!, da sollen sie ›Söhne des lebendigen Gottes‹ genannt werden.«. Jesaja aber ruft über Israel aus: »Wenn die Zahl der Kinder Israels wäre wie der Sand am Meer, so wird doch nur der Überrest gerettet werden; denn eine abschließende und beschleunigte Abrechnung in Gerechtigkeit wird der Herr durchführen, ja, eine summarische Abrechnung über das Land!«

Römer 9:22-28

Marana tha – unser Herr kommt! Hallelujah – gelobt sei Jah!

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