BEICHTE, UMKEHR & VERGEBUNG (Widdui, Teschuwa & Kaphar)

Im rabbanitischen Judentum ist die Beichte (Widdui) ein Schritt im Prozess der Sühne, bei dem ein Mensch vor Gott zugibt, eine Sünde begangen zu haben. Das Bekenntnis einer Sünde an sich bringt keine unmittelbare Vergebung (Kaphar), sondern es markiert einen Zeitpunkt von der Erkenntnis und Umkehr (Teschuwa). Vergebung wird dadurch wirksam, dass die Umkehr sichtbar ist, man also selbe Sünden nicht wiederholt.

„Widdui“ kommt in der hebräischen Bibel nicht als Substantiv vor, aber der Begriff des Bekenntnisses und die Hithpael-Verbform von „yadah“ (ידה) – von der Widdui abgeleitet ist – finden sich, wie z.B. „Dann sollen sie ihre Sünde bekennen (הִתְוַדּוּ), die sie getan haben“ (4. Mose 5:7), und scheint eine Sprechhandlungen zu sein. An Jom Kippur beichtete der Hohepriester seine Sünden und die Israels über einem Ziegenbock. Er soll „über ihm bekennen“ (וְהִתְוַדָּה עָלָיו). Mosche wird von Gott angewiesen, folgendes zu Aharon zu sprechen:

Und Aaron soll seine beiden Hände auf den Kopf des lebendigen Bockes stützen und über ihm alle Schuld der Kinder Israels und alle ihre Übertretungen in allen ihren Sünden bekennen, und er soll sie dem Bock auf den Kopf legen und ihn durch einen Mann, der bereitsteht, in die Wüste fortschicken.

3.Mose 16:21

Das sogenannte „verlängerte Bekenntnis“, ist das „Al Chet“ (עֵל חֵטְא), was „Für die Sünde…“ bedeutet und nach rabbanitischer Tradition nur an Jom Kippur gesprochen wird. Bevor wir dieses hier abbilden möchten wir aber noch einige weitere Gedanken zum Sündenbekenntnis teilen. In den griechischen Schriften des erneuerten Bundes finden wir folgende Anweisungen:

Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn sie stellen sich gern in den Synagogen und an den Straßenecken auf und beten, um von den Leuten bemerkt zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen. Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließe deine Türe zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten. Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört um ihrer vielen Worte willen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen! Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet. Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden. Gib uns heute unser tägliches Brot. Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern. Und lass uns nicht in Versuchung geraten, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen. Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Matthäus 6:5-15

Sicher will Jeschua mit diesen Worten nicht sagen, dass das gemeinsame Gebet der Gemeinde verboten sei, aber es geht explizit darum, dass wir für Gott und uns selbst zu Gott reden und nicht für andere Menschen zu Gott reden. Es geht nicht um das „gesehen werden“. Gleichzeitig setzt Jeschua hier einen sehr wichtigen biblischen Grundsatz: Wir müssen vergeben, damit uns vergeben wird! Bestätigt finden wir dies auch bei anderen Evangelisten.

Darum sage ich euch: Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, dass ihr es empfangt, so wird es euch zuteilwerden! Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt. Wenn ihr aber nicht vergebt, so wird auch euer Vater im Himmel eure Verfehlungen nicht vergeben.

Markus 11:24-26

Und auch der Apostel Paulus betonte sehr, dass wir einander vergeben sollten, da uns durch Jeschua unsere Sünden vergeben wurden.

Darum legt die Lüge ab und »redet die Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten«, denn wir sind untereinander Glieder. Zürnt ihr, so sündigt nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn! Gebt auch nicht Raum dem Verleumder! Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern bemühe sich vielmehr, mit den Händen etwas Gutes zu erarbeiten, damit er dem Bedürftigen etwas zu geben habe. Kein schlechtes Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern was gut ist zur Erbauung, wo es nötig ist, damit es den Hörern Gnade bringe. Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid für den Tag der Erlösung! Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan samt aller Bosheit. Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat im Gesalbten.

Epheser 4:25-32

Tötet daher eure Glieder, die auf Erden sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht, die Götzendienst ist; um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams; unter ihnen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr in diesen Dingen lebtet. Jetzt aber legt auch ihr das alles ab — Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, hässliche Redensarten aus eurem Mund. Lügt einander nicht an, da ihr ja den alten Menschen ausgezogen habt mit seinen Handlungen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis, nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat; wo nicht Grieche noch Jude ist, weder Beschneidung noch Unbeschnittenheit, [noch] Barbar, Skythe, Knecht, Freier — sondern alles und in allen der Gesalbte. So zieht nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut; ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie der Gesalbte euch vergeben hat, so auch ihr. Über dies alles aber [zieht] die Liebe [an], die das Band der Vollkommenheit ist. Und der Friede Gottes regiere in euren Herzen; zu diesem seid ihr ja auch berufen in einem Leib; und seid dankbar! Lasst das Wort des Gesalbten reichlich in euch wohnen in aller Weisheit; lehrt und ermahnt einander und singt mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern dem Herrn lieblich in eurem Herzen. Und was immer ihr tut in Wort oder Werk, das tut alles im Namen des Herrn Jeschua und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie sich’s gebührt im Herrn! Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie! Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in allem, denn das ist dem Herrn wohlgefällig! Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht [zum Zorn], damit sie nicht unwillig werden! Ihr Knechte, gehorcht euren leiblichen Herren in allen Dingen; nicht mit Augendienerei, um den Menschen zu gefallen, sondern in Einfalt des Herzens, als solche, die Gott fürchten. Und alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als für den Herrn und nicht für Menschen, da ihr wisst, dass ihr von dem Herrn zum Lohn das Erbe empfangen werdet; denn ihr dient dem Gesalbten, dem Herrn! Wer aber Unrecht tut, der wird empfangen, was er Unrechtes getan hat; und es gilt kein Ansehen der Person.

Kolosser 3:5-25

Der Apostel Johannes fand diesbezüglich auch sehr lehrreiche Worte, die wir uns dringend merken sollten und uns zu Herzen nehmen sollten.

Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, dass Gott Licht ist und in ihm gar keine Finsternis ist. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis wandeln, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit; wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut von Jeschua dem Gesalbten, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.

1.Johannes 1:5-10

Und daran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: »Ich habe ihn erkannt«, und hält doch seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in einem solchen ist die Wahrheit nicht; wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollkommen geworden. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der ist verpflichtet, auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist. Brüder, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet; das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang an gehört habt.

1.Johannes 2:3-7

Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir Freimütigkeit haben, wenn er erscheint, und uns nicht schämen müssen vor ihm bei seiner Wiederkunft. Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, so erkennt auch, dass jeder, der die Gerechtigkeit [entsprechend den Geboten Gottes] tut, aus ihm geboren ist.

1.Johannes 2:28-29

Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat. Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich, gleichwie auch Er rein ist. Jeder, der die Sünde tut, der tut auch die Gesetzlosigkeit; und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit. Und ihr wisst, dass Er erschienen ist, um unsere Sünden hinwegzunehmen; und in ihm ist keine Sünde. Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer sündigt, der hat ihn nicht gesehen und nicht erkannt. Kinder, lasst euch von niemand verführen! Wer die Gerechtigkeit übt, der ist gerecht, gleichwie Er gerecht ist. Wer die Sünde tut, der ist aus dem Verleumder; denn der Verleumder sündigt von Anfang an. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Verleumders zerstöre. Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. Daran sind die Kinder Gottes und die Kinder des Verleumders offenbar: Jeder, der nicht Gerechtigkeit übt, ist nicht aus Gott, ebenso wer seinen Bruder nicht liebt.

1.Johannes 3:1-10

Nun soll es also offensichtlich nicht nur bei diesem folgenden Sündenbekenntnis bleiben, sondern wir sollen explizit um Vergebung bitten, unseren Schuldigern vergeben und umkehren von unseren Sünden und diese nicht mehr tun. Übrigens: Gott bleibt nichts verborgen, er kennt unsere Sünden, wie es Jeschua sagte, als er das beten lehrte. Dies betonte er nicht nur einmal.

Denn nichts ist verborgen, das nicht offenbar gemacht wird, und nichts geschieht so heimlich, dass es nicht an den Tag kommt.

Markus 4:22

Wer bereit ist, sein leben zu ändern, darf gerne das folgende Sündenbekenntnis „Al Chet“ beten. Dem Betenden empfehle ich, diese Gnade der Vergebung nicht achtlos wegzuwerfen, sondern maßgeblich das Leben zu ändern und die begangene Schuld nicht mehr erneut zu wiederholen. Gottes Gnade ist keine billige Gnade, sondern durch das Leben seines Sohnes, Jeschua dem Gesalbten, teuer erkauft. Jeschua hat das Lösegeld für unsere Schuld getragen.

Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.

Markus 10:45

Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch, der Gesalbte Jeschua, der sich selbst als Lösegeld für alle gegeben hat. Das ist das Zeugnis zur rechten Zeit,

1.Timotheus 2:5-6

Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott in eurem Leib und in eurem Geist, die Gott gehören!

1.Korinther 6:19-20

Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht Knechte der Menschen!

1.Korinther 7:23

Der Glauben, die damit verbundene Liebe und der damit einhergehende Gehorsam sind, was uns durch den Sohn Gottes, den Gesalbten Jeschua zur Rettung dient.

Jeder, der glaubt, dass Jeschua der Gesalbte ist, der ist aus Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der aus Ihm geboren ist. Daran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jeschuas der Sohn Gottes ist?

1.Johannes 5:1-5

Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat das Zeugnis in sich selbst; wer Gott nicht glaubt, der hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott von seinem Sohn abgelegt hat. Und darin besteht das Zeugnis, dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. Dies habe ich euch geschrieben, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, und damit ihr [auch weiterhin] an den Namen des Sohnes Gottes glaubt.

1.Johannes 5:10-13



Das Sündenbekenntnis „Al Chet“:

Darum möge es dein Wille sein, Gott unser Herr, Gott unserer Väter, dass du versöhnst unsere Sünden, uns vergibst unsere Schuld und uns verzeihst jegliches Vergehen:

Die Sünden, die wir begangen wissentlich und willig oder ohne unser Wissen und Willen.

Die Sünden, die wir begangen aus Herzenshärte;

Die Sünden, die wir begangen aus Unverstand und Missverstand;

Die Sünden, die wir begangen indem wir leichtfertig das Wort gegeben haben;

Die Sünden, die wir begangen offenbar oder im Stillen und Geheimen.

Die Sünden, die wir begangen durch Unzüchtigkeit;

Die Sünden, die wir begangen durch Worte und Reden;

Die Sünden, die wir begangen in Trug und Tücke;

Die Sünden, die wir begangen durch sündige Gedanken.

Die Sünden, die wir begangen durch Beeinträchtigung des Nächsten;

Die Sünden, die wir begangen durch ein falsches Bekenntnis aus dem Munde;

Die Sünden, die wir begangen durch ein buhlerisches Wesen;

Die Sünden, die wir begangen aus frevelndem Übermut, oder aus leichtfertiger Übereilung.

Die Sünden, die wir begangen durch Geringschätzung der Eltern und Lehrer;

Die Sünden, die wir begangen durch Gewalttätigkeit;

Die Sünden, die wir begangen durch Entweihung des göttlichen Namens;

Die Sünden, die wir begangen durch irres und läppisches Reden,

Die Sünden, die wir begangen mit unzüchtigen Lippen,

Die Sünden, die wir begangen aus bösem Herzenstriebe,

Die Sünden, die wir begangen wissentlich und vorsätzlich oder nicht.

Das Alles vergib uns, G-tt der Vergebung, verzeihe es uns, und versöhne uns!

Die Sünden, die wir begangen durch Bestechung und Bestechlichkeit;

Die Sünden, die wir begangen durch Lug und Trug;

Die Sünden, die wir begangen durch Lästerung und Verleumdung;

Die Sünden, die wir begangen durch Spott und Hohn.

Die Sünden, die wir begangen im Handel und Wandel:

Die Sünden, die wir begangen im Essen und Trinken;

Die Sünden, die wir begangen im Geldverkehr, in Zins und Wucher.

Die Sünden, die wir begangen mit übermütig ausgestrecktem Halse;

Die Sünden, die wir begangen mit falschem, blinzelndem Auge;

Die Sünden, die wir begangen mit geschwätzigen Lippen;

Die Sünden, die wir begangen mit stolz erhobenen Blicken;

Die Sünden, die wir begangen mit frecher, harter Stirn.

Das Alles vergib uns, Gott der Vergebung, verzeihe es uns, und versöhne uns!

Die Sünden, die wir begangen durch Aufsässigkeit und Zügellosigkeit;

Die Sünden, die wir begangen durch falsches Urteil und Vorurteil;

Die Sünden, die wir begangen indem wir dem Nächsten eine Falle gestellt haben;

Die Sünden, die wir begangen aus Missgunst;

Die Sünden, die wir begangen aus Leichtfertigkeit;

Die Sünden, die wir begangen aus Eigensinn und Eigenwilligkeit;

Die Sünden, die wir begangen aus Hang und Trieb zum Bösen.

Die Sünden, die wir begangen durch Angeberei und Friedensstörung;

Die Sünden, die wir begangen durch Meineid und falschen Eid;

Die Sünden, die wir begangen durch unverschuldete Gehässigkeit;

Die Sünden, die wir begangen durch Bevorteilung und Veruntreuung;

Die Sünden, die wir begangen durch Verstocktheit des Herzens.

Das Alles vergib uns, G-tt der Vergebung, verzeihe es uns, und versöhne uns!

Die Sünden, darauf wir ein Brandopfer schuldig wären;

Die Sünden, darauf wir ein Sündenopfer schuldig wären;

Die Sünden, darauf wir schuldig wären ein Opfer nach Stand und Vermögen;

Die Sünden, darauf wir schuldig wären ein Schuldopfer, sei es nun wegen eines gewissen oder ungewissen Vergehens.

Die Sünden, darauf wir schuldig wären körperliche Züchtigung;

Die Sünden, darauf wir schuldig wären der vierzig Geißelstreiche;

Die Sünden, darauf wir schuldig wären des Todes durch Gottes Hand;

Die Sünden, darauf wir schuldig wären Ausrottung und Kinderlosigkeit;

Die Sünden, darauf wir schuldig wären einer von den Todesstrafen des Gerichtes;1Im Original steht hier: „[…] einer von den vier Todesstrafen des Gerichts; Steinigung, Verbrennung, Enthauptung und Erwürgung […]“. Laut rabbanitischer Tradition gibt es vier vorgeschriebene Todesstrafen, doch in der Tora finden sich nur Steinigung und Verbrennung.

Sei es, dass wir ein Gebot oder Verbot übertreten hätten, – dabei ein tätiges Verhalten vorgeschrieben wäre oder nicht – was uns ist offenbar und was uns ist nicht offenbar, das haben wir vor dir schon ausgesprochen und bekannt; was uns nicht ist offenbar, das ist bekannt und offenbar vor Dir; wie geschrieben steht:

Was verborgen ist, das steht bei JHWH, unserem Gott; was aber geoffenbart ist, das ist ewiglich für uns und unsere Kinder bestimmt, damit wir alle Worte dieses Gesetzes tun.

5.Mose 29:28

Denn du bist es, der vergibt Jisrael, und Gnade und Verzeihung gewährt allen Stämmen Jeschuruns zu jeder Zeit, und außer dir ist keiner Herr, der vergeben und verzeihen könnte wie du!

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