PERLEN DER TORA: PARASCHA „KI TAWO“


Krija Alef: 5. Mose 26:1-11

Die Parascha dieser Woche, wird Ki Tawo (כי תבוא) genannt, was „Wenn du kommst“ bedeutet. Letzte Woche, konzentrierte sich die Parascha Ki Teze auf 74 der 613 Gebote, die Gott in der Tora gegeben hat. Diese Gesetze befassten sich hauptsächlich mit dem Schutz der schwächeren Mitglieder der Gesellschaft. In der Parascha Ki Tawo, heißt es als erstes.

>> Wenn du nun in das Land kommst, das dir JHWH, dein Gott, zum Erbe gibt, und es in Besitz nimmst und darin wohnst, << (5. Mose 26:1)

Daraufhin weist Gott Israel an, die ersten, gereiften Früchte („bikkurim“) zum Heiligtum zu bringen. Es muss eine Erleichterung für die Kinder Israels gewesen sein zu hören, dass ihre lange 40-jährige Reise durch die Wildnis endlich zu Ende gehen würde und sie bald den Jordan und somit auch die Grenzen Kanaans überqueren sollten, um ihr Land einzunehmen. In der Tat kommt das Wort für einen Hebräer auf Hebräisch „Iwri“, aus der Wurzel I-W-R, was bedeutet, dass sich etwas „überkreuzt“. In einem spirituellen Sinn ist jeder, der in das Reich Gottes übergetreten ist, ein Iwri, also ein Hebräer. Deshalb schreibt Schaul diesbezüglich auch.

>> Gleichwie Abraham Gott geglaubt hat und es ihm zur Gerechtigkeit angerechnet wurde, so erkennt auch: Die aus Glauben sind, diese sind Abrahams Kinder. Da es nun die Schrift voraussah, dass Gott die Heiden aus Glauben rechtfertigen würde, hat sie dem Abraham im Voraus das Evangelium verkündigt: »In dir sollen alle Völker gesegnet werden«. So werden nun die, welche aus Glauben sind, gesegnet mit dem gläubigen Abraham. << (Galater 3:6-9)

Aus diesem Grund sagte Schaul, dass es wichtiger ist ein beschnittenes Herz zu haben, als beschnittenes am Fleisch zu sein. Er Untersagte keineswegs die Beschneidung; sondern betonte, dass es eine innere Veränderung geben müsse, um in das Reich Gottes zu gelangen. Diejenigen, die Gott anbeten, beten Ihn im Geist und in der Wahrheit an.

>> Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist; auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht; sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und (seine) Beschneidung (geschieht) am Herzen, im Geist, nicht dem Buchstaben nach. Seine Anerkennung kommt nicht von Menschen, sondern von Gott. << (Römer 2:28-29)

Die Erfahrung in der Wüste war so herausfordernd und definierend für das Volk Israel, dass zukünftige traditionelle, rabbanitische Texte jeden physische oder spirituelle Feind als eine „Wüste“ betrachten, die überwunden werden muss. Unsere Herausforderung besteht darin, durch die Zeiten der Wüste in unserem Leben zu gehen und uns so zu verändern, dass wir in das verheißene Land eintreten können. Ki Tawo verspricht, dass der Gehorsam gegenüber Gott belohnt wird. Diese Belohnungen beinhalten Göttlichen Schutz, Wohlstand und Segen für Familien und zukünftige Generationen.


Krija Bet: 5. Mose 26:12-15

Eine der ersten Gehorsamshandlungen, die JHWH von Seinem Volk verlangt, besteht darin, die Erstlingsfrüchte unserer Ernte und unseren Zehnten unserer Ernte, den heiligen Teil, zu entfernen und es denjenigen zu geben, die dem Herrn dienen, ebenso wie den Armen, Witwen und Waisen.

>> dann sollst du vor JHWH, deinem Gott, sprechen: »Was geheiligt ist, habe ich aus meinem Haus entfernt und es dem Leviten gegeben, dem Fremdling, der Waise und der Witwe, nach deinem ganzen Gebot, das du mir geboten hast; ich habe deine Gebote nicht übertreten, noch vergessen. << (5. Mose 26:13)

Meiner biblischen Erkenntnis nach handelt es sich hierbei jedoch explizit nur um den Ertrag der Land- und Viehwirtschaft.

>> Alle Zehnten des Landes, sowohl von der Saat des Landes als auch von den Früchten der Bäume, gehören JHWH; sie sind JHWH heilig. Will aber jemand etwas von seinem Zehnten auslösen, der soll den fünften Teil darüber geben. Und was den ganzen Zehnten von Rindern und Schafen betrifft — von allem, was unter dem Hirtenstab hindurchgeht, soll jeweils das zehnte Tier JHWH heilig sein. << (3. Mose 27:30-32)

Manche meinen, dass wenn wir diesem Gebot nicht gehorchen, wir wenig biblische Grundlage haben, auf der wir Gottes Segen für unsere Finanzen erwarten können. Meiner Erkenntnis nach stimmt das nicht. So lange man keine Land- und Viehwirtschaft betreibt, ist man absolut nicht verpflichtet, einen Zehnten zu geben. Aber es stimmt, dass Gott verspricht, dass, wenn wir Ihm gehorchen und gerne geben, Segen erfahren werden und wenn wir unsere Hände vor den Bedürftigen verschließen, auch wenig empfangen werden.

>> Gebt, so wird euch gegeben werden; ein gutes, vollgedrücktes und gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß schütten. Denn mit demselben Maß, mit dem ihr (anderen) zumesst, wird euch wieder zugemessen

werden. << (Lukas 6:38)

Während Jeschua den Fluch des Gesetzes von uns genommen hat, hat er nicht das Gesetz selber genommen, uns nicht von der Verpflichtung entbunden, seinem Beispiel zu folgen, indem wir auch ein heiliges Leben führen. Schaul, wie Paulus auf hebräisch heißt, bestätige dies gerade im betreffenden Thema des Gebens und Nehmens.

>> In allem habe ich euch gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen soll, eingedenk der Worte des Herrn Jeschua, der selbst gesagt hat: Geben ist glückseliger als Nehmen! << (Apostelgeschichte 20:35)

Indem wir Almosen aus unserem Besitz geben, kehren wir auf so viele Arten zu Gott zurück und so kehrt er auch zu uns zurück.

>> Das aber (bedenkt): Wer kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer im Segen sät, der wird auch im Segen ernten. Jeder, wie er es sich im Herzen vornimmt; nicht widerwillig oder gezwungen, denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb! Gott aber ist mächtig, euch jede Gnade im Überfluss zu spenden, sodass ihr in allem allezeit alle Genüge habt und überreich seid zu jedem guten Werk, wie geschrieben steht: »Er hat ausgestreut, er hat den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit besteht in Ewigkeit«. Er aber, der dem Sämann Samen darreicht und Brot zur Speise, er möge euch die Saat darreichen und mehren und die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen lassen, sodass ihr in allem reich werdet zu aller Freigebigkeit, die durch uns Gott gegenüber Dank bewirkt. Denn die Besorgung dieses Dienstes füllt nicht nur den Mangel der Heiligen aus, sondern ist auch überreich durch die vielen Dankgebete zu Gott, indem sie durch den Beweis dieses Dienstes zum Lob Gottes veranlasst werden für den Gehorsam eures Bekenntnisses zum Evangelium vom Gesalbten und für die Freigebigkeit der Unterstützung für sie und für alle; und in ihrem Flehen für euch werden sie eine herzliche Zuneigung zu euch haben wegen der überschwänglichen Gnade Gottes euch gegenüber. Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe! <<

(2. Korinther 9:6-15)

Damals, als die Israeliten noch in Israel lebten, waren viele nicht bereit, fröhlicher Geber zu sein. Die Israeliten waren aber nicht einmal dazu bereit, ihre festgeschriebenen Abgaben zu tätigen, was letztlich zu einem Fluch führte.

>> Seit den Tagen eurer Väter seid ihr von meinen Satzungen abgewichen und habt sie nicht befolgt. Kehrt um zu mir, so will ich mich zu euch kehren!, spricht JHWH der Heerscharen. Aber ihr fragt: »Worin sollen wir umkehren?« Darf ein Mensch Gott berauben, wie ihr mich beraubt? Aber ihr fragt: »Worin haben wir dich beraubt?« In den Zehnten und den Abgaben! Mit dem Fluch seid ihr verflucht worden, denn ihr habt mich beraubt, ihr, das ganze Volk! Bringt den Zehnten ganz in das Vorratshaus, damit Speise in meinem Haus sei, und prüft mich doch dadurch, spricht JHWH der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen in überreicher Fülle herabschütten werde! Und ich will für euch den Fresser schelten, dass er euch die Frucht der Erde nicht verdirbt und dass euch der Weinstock auf dem Feld nicht fruchtleer bleibt, spricht JHWH der Heerscharen. Und alle Heidenvölker werden euch glücklich preisen; denn ihr werdet ein Land des Wohlgefallens werden, spricht JHWH der Heerscharen. <<

(Maleachi 3:7-12)

Auch im rabbanitischen Judentum wird das Geben von Almosen, genannt „Zedaka“ als ein so wichtiges Gebot, eine Mizwa, angesehen, dass die „Jüdischkeit“ von Personen angezweifelt wird, die dies nicht erfüllen. Den Armen zu geben ist eine Verpflichtung im rabbanitischen Judentum, eine Pflicht, die selbst von denen, die selbst in Not sind, nicht aufgegeben werden darf. Einige rabbanitischen Schriftgelehrten haben gesagt, dass Zedaka eines der höchsten Gebote sei, und dass eine Person, die Zedaka nicht ausübt, einem Götzenanbeter gleich kommt. Dieser Grundsatz wird auch, wie schon festgestellt, in der Brit Chadascha, dem erneuerten Bund von Jeschua und Schaul bekräftigt. Der Jünger Jochanan, wie Johannes auf Hebräisch heißt, betont, dass es zweifelhaft ist, ob die Liebe Gottes wahrhaftig in uns wohnt, wenn wir nicht geben, während wir einen Bruder in Not leiden sehen.

>> Wer aber die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt — wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Meine Kinder, lasst uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit! << (1. Johannes 3:17-18)

Natürlich belohnt JHWH Mitgefühl und Großzügigkeit. Er verspricht, dass wir, wenn wir den Armen und Bedürftigen, den Witwen und Waisen geben, uns für unsere Wohltat vergelten.

>> Wer sich über den Armen erbarmt, der leiht JHWH, und Er wird ihm seine Wohltat vergelten. << (Sprüche 19:17)


Krija Gimmel: 5. Mose 26:16-19

Der Herr verheißt Israel in diesem Parascha, dass sie, wenn sie seine Gebote halten, sein „Eigentumsvolk“ , bzw. das „höchste über alle Völker“ sein werden.

>> Und JHWH hat dir heute zugesagt, dass du sein Eigentumsvolk sein sollst, so wie er es dir verheißen hat, und dass du alle seine Gebote hältst und dass er dich als höchstes über alle Völker setzen will, die er gemacht hat, zu Lob, Ruhm und Preis, und dass du JHWH, deinem Gott, ein heiliges Volk sein sollst, wie er es verheißen hat. << (5. Mose 26:18-19)

Dieses Versprechen findet sich auch schon zur Zeit des direkten Auszuges aus Ägypten.

>> Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir, ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die du den Kindern Israels sagen sollst. << (2. Mose 19:5-6)

Und obwohl die Israeliten im Laufe der Generationen viele Flüche erfahren haben, sagt der Prophet Jesaja in der heutigen Haftara, dem Abschnitt aus den prophetischen Schriften, zu Israel, dass Gott in seiner Gnade und Barmherzigkeit sie eines Tages sogar inmitten von viel Verfolgung und Hass gegen sie erhöhen wird.

>> Dafür, dass du verlassen und verhasst gewesen bist, sodass niemand dich besuchte, will ich dich zum ewigen Ruhm machen, dass man sich über dich freuen soll von Geschlecht zu Geschlecht. << (Jesaja 60:15)

In der Brit Chadascha sind alle Anhänger Jeschuas besondere Menschen für Gott. Aufgrund unseres Bundes mit dem allmächtigen Gott JHWH durch das Blut seines Sohnes Jeschua können alle Nachfolger Jeschuas zusammen wissen, dass sie in der Wiederherstellung auch Gottes wertvollster Besitz sind.

>> Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht — euch, die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt wart, jetzt aber begnadigt seid. << (1. Petrus 2:9)

Im Hebräischen ist das Wort für einen besonderen Schatz „Segulah“ (סגולה). Die Farbe Purpur heißt auf Hebräisch „Sagol“ (סגול), ein Wort, das aus den gleichen Grundbuchstaben stammt. Warum? Purpur ist die Farbe des Königtums und wie ein Schatz besonders wertvoll. Als Segulah des Herrn sind wir in Sagol gekleidet. Wir sind Kinder des Königs und JHWH ist unser Vater. Er schätzt uns, in der Schöpfung sagte er „Sehr gut!“, über den Menschen aus. Es besteht keine Notwendigkeit, nach externen oder oberflächlichen Qualifikationen zu suchen. Gottes Schatz zu sein ist einfach unsere Identität im Messias. Wir könnten uns selbst anschauen und sagen: „Ich sehe nicht sehr nach einem Schatz aus.“; „Ich bin zu klein.“, oder „…zu groß.“, „…zu dick.“, oder „…zu dünn.“, „…nicht hübsch.“, oder „…nicht schlau genug, um ein Schatz zu sein.“. Wir könnten unsere Gefühle überdenken und sagen: „Ich fühle mich nicht dazu berufen, ein Schatz Gottes genannt zu werden.“; „Ich habe so viele Fehler und Schwächen – ich muss daran arbeiten, mein Temperament im Zaum zu halten.“; „Ich bin noch nicht diszipliniert genug.“; „Ich bezeuge nicht genug .“, – was immer wir als unsere Schwäche wahrnehmen. Aber wie der Apostel Schaul sagt, sollen wir den Attributen unseres Fleisches kein Vertrauen schenken.

>> Denn wir sind die Beschneidung (/ das wahre Volk Gottes [siehe Römer 2:25-29; 2. Korinther 3:4-18; Kolosser 2:8-3:4]), die wir Gott im Geist dienen und uns im Gesalbten Jeschua rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen, <<(Philipper 3:3)

Sicher, wenn jemand durch die Zertifikate an seiner Wand und Trophäen auf seinem Schreibtisch als Schatz hätte gelten können, wäre es der Apostel Schaul gewesen, der sich auf diese Weise beschrieben hat.

>> beschnitten am achten Tag, aus dem Geschlecht Israel, vom Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, im Hinblick auf das Gesetz ein Pharisäer, im Hinblick auf den Eifer ein Verfolger der Gemeinde, im Hinblick auf die Gerechtigkeit im Gesetz untadelig gewesen. << (Philipper 3:5-6)

Er betrachtete sich selbst als unverschuldet im Fleisch und in der Einhaltung der Tora, und dennoch legte er keinen Wert auf all diese Qualifikationen. Stattdessen vertraute er auf die Person des Gesalbten, auf Jeschua.

>> Aber was mir Gewinn war, das habe ich um des Gesalbten willen für Schaden geachtet; ja, wahrlich, ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis des Gesalbten Jeschua, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe; und ich achte es für Dreck, damit ich im Gesalbten gewinne und in ihm erfunden werde, indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an den Gesalbten, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens, <<

(Philipper 3:7-9)

Obwohl Schaul weiterhin das Gesetz befolgte, verstand er, dass seine hervorragende Leistung nicht mit der Gerechtigkeit zu vergleichen war, die von Gott auf der Grundlage des Glaubens kommt. Und während unsere eigene Leistung vielleicht nicht so gerecht ist wie die des Schaul, müssen wir im Glauben akzeptieren, dass wir, wenn wir dazu ermächtigt sind, auf den Wegen von JHWH mit dem Heiligen Geist zu gehen und gehorsam sind, in Wahrheit sein besonderer Schatz sind. Trotz unserer Fehler, Schwächen und Unvollkommenheiten liebt und schätzt der Herr uns, und wir können sagen: „Ich bin aus dem Königshaus – ein Kind des Königs der Könige – die Segulah des Herrn – ein kostbarer Schatz!“. Er schätzt uns, weil wir seine Kinder im Bund sind und alle in Seinem Ebenbild geschaffen sind. Ein Funken seiner göttlichen „Schechina“, seiner Herrlichkeit, ist in uns. Wenn wir einen 5,-€ Schein haben und er versehentlich auf den Boden fällt, beschmutzt, betreten und zerknittert, oder sogar eingerissen wird – ist er weniger als 5,-€ wert? Nein, er behält seinen Wert. Selbst zerrissen ist es noch 5,-€ wert und jede Bank wird einen neuen 5,-€ Schein geben, sofern man alle Teile am Schalter abgibt. So ist es auch mit uns, aber viele von uns verstehen den eigenen Wert nicht. Einige von uns wurden nicht immer wie ein Schatz behandelt. Vielleicht haben Eltern, Schulkameraden, Ehepartner, Mitgläubige oder andere Personen uns nicht mit Ehre und Respekt behandelt. Manche wurden von Menschen schwer verletzt oder misshandelt, als wäre man belanglos. Aber Gott sieht uns nicht so. Auch wenn wir zerbrochen sind – selbst wenn unser Herz zerrissen oder unser ganzes Leben zerbrochen ist, sind wir immer noch ein wunderschöner Schatz für den Herrn.

>> Und die Heiden werden deine Gerechtigkeit sehen und alle Könige deine Herrlichkeit; und du wirst mit einem neuen Namen genannt werden, den der Mund JHWHs bestimmen wird. Und du wirst eine Ehrenkrone in der Hand JHWHs sein und ein königliches Diadem in der Hand deines Gottes. Man wird dich nicht mehr »Verlassene« nennen und dein Land nicht mehr als »Wüste« bezeichnen, sondern man wird dich nennen »Meine Lust an ihr« und dein Land »Vermählte«; denn JHWH wird Lust an dir haben, und dein Land wird wieder vermählt sein. << (Jesaja 62:2-4)

Wie kümmern wir uns um Schätze? Wir legen sie an besonderen und sichere Orte und bewachen sie eifersüchtig. Jeschua selber brachte Gleichnisse diesbezüglich.

>> Oder welche Frau, die zehn Drachmen hat, zündet nicht, wenn sie eine Drachme verliert, ein Licht an und kehrt das Haus und sucht mit Fleiß, bis sie sie findet? Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und die Nachbarinnen zusammen und spricht: Freut euch mit mir; denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte! << (Lukas 15:8-9)

Können wir die Trauer und den Zorn ergründen, die Gott empfindet, wenn jemand einen seiner Schätze leiden lässt? Wir müssen diese Ungerechtigkeiten und Verletzungen in den Händen des Herrn lassen, der sagt, dass er uns rechtfertigen wird. Unsere einzige Wahl ist es, denen zu vergeben, die uns verletzt und misshandelt haben. Manchmal, wenn wir uns nicht als wertvoll und respektvoll betrachten, senden wir anderen Signale, dass wir wertlos sind. Das Ergebnis ist oft, dass sie uns als solches behandeln werden. Oder unsere Wahrnehmung davon, wie andere uns behandeln, kann uns daran hindern, in Gottes Verheißungen voranzukommen. Als sich die Israeliten zum Beispiel als Heuschrecken sahen, dachten sie, dass die Riesen in Kanaan das auch tun würden! Aber wenn wir anfangen, uns selbst in einer ausgewogenen und göttlichen Art zu schätzen und zu achten, werden wir mehr und mehr finden, dass die Menschen in unserem Leben uns auch richtig wertschätzen. Ein Teil unserer Heilung und Genesung ist eine Transformation in der weise, wie wir uns selbst sehen – unsere Identität im Messias als rechtschaffend, vollkommen, und wertvoll zu kennen. Wir erhalten diese wertvollen Eigenschaften nur durch seinen göttlichen Bund. Lasst uns in alles eintreten, was Gott für uns hat – unsere Freiheit von der Verdammung, die Freiheit von den Flüchen, die unaussprechliche Freude und den Frieden, der alles Verstehen übersteigt. All diese und mehr sind uns durch den erneuerten Bund gegeben worden, gekauft mit dem kostbaren Blut des sündlosen Lammes Gottes, Jeschua dem Gesalbten!


Krija Dalet: 5. Mose 27:1-10

Im einem Abschnitt vorher ging es um Gehorsam. In diesem Abschnitt wird der Gehorsam erneut betont. Hierbei spricht JHWH durch Mosche einige spannende Worte.

>> Und Mosche und die Priester und Leviten redeten mit ganz Israel und sprachen: Sei still und höre, Israel! An diesem heutigen Tag bist du zum Volk JHWHs, deines Gottes, geworden. Darum sollst du der Stimme JHWHs, deines Gottes, gehorchen und seine Gebote und Satzungen tun, die ich dir heute gebiete! <<

(5. Mose 27:9-10)

Diese Worte sind denen aus dem „Höre Israel“ sehr nahe.

>> Höre Israel, JHWH ist unser Gott, JHWH allein! Und du sollst JHWH, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. << (5. Mose 6:4)

Und eben jene Worte wiederholt Jeschua, als er gefragt wird, welches Gebot das wichtigste Gebot Gottes sei.

>> Da trat einer der Schriftgelehrten herzu, der ihrem Wortwechsel zugehört hatte, und weil er sah, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches ist das erste Gebot unter allen? Jeschua aber antwortete ihm: Das erste Gebot unter allen ist: »Höre, Israel, der Herr [JHWH], unser Gott, ist Herr [JHWH] allein; und du sollst den Herrn [JHWH], deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft!« Dies ist das erste Gebot. Und das zweite ist (ihm) vergleichbar, nämlich dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« Größer als diese ist kein anderes Gebot. Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht so, Meister! Es ist in Wahrheit so, wie du sagst, dass es nur einen Gott gibt und keinen anderen außer ihm; und ihn zu lieben mit ganzem Herzen und mit ganzem Verständnis und mit ganzer Seele und mit aller Kraft und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, das ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer! Und da Jeschua sah, dass er verständig geantwortet hatte, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes! Und es getraute sich niemand mehr, ihn weiter zu fragen. << (Markus 12:28-34)

Jeschua erfand kein neues Gebot, er bestätigte die Gebote seines Gottes JHWH, wie es auch seine Apostel nach ihm taten.

>> Und daran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: »Ich habe ihn erkannt«, und hält doch seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in einem solchen ist die Wahrheit nicht; wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollkommen geworden. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der ist verpflichtet, auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist. Brüder, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet; das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang an gehört habt. […] Jeder, der die Sünde tut, der tut auch die Gesetzlosigkeit; und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit. Und ihr wisst, dass Er erschienen ist, um unsere Sünden hinwegzunehmen; und in ihm ist keine Sünde. Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer sündigt, der hat ihn nicht gesehen und nicht erkannt. Kinder, lasst euch von niemand verführen! Wer die Gerechtigkeit übt, der ist gerecht, gleichwie Er gerecht ist. Wer die Sünde tut, der ist aus dem Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre. Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren

ist. << (1. Johannes 2:3-8, 3:4-9)


Krija He: 5. Mose 27:11-28:6

In folgenden Versen erkennen wir erneut, wie eng Segen und Fluch beieinander liegen.


Krija Waw: 5. Mose 28:7-69

Es um Gehorsam und Segen, aber auch um Ungehorsam und Fluch. Ungehorsam und Rebellion gegen Gott führen immer zu Bestrafung. Das Wort Gottes listet 98 abschreckende Ermahnungen auf, die die Hälfte dieser Parascha ausmachen. Dazu gehören Krankheiten, Plagen, Armut, Hunger, Sklaverei und Niederlage durch Feinde. Aus diesem Grund wurde die Parascha Ki Tawo von den Rabbaniten als „das warnende Kapitel“ benannt, und der jüdische Leser, der die Parascha traditionell singt, eilt in einem gedämpften, ängstlichen Tonfall durch den Vorfall der gefürchteten Flüche. Wir müssen nicht weit zurück blicken, um zu sehen, dass das israelitische Volk vom allmächtigen Gott gesegnet wurde, wie er es versprochen hat; aber sie haben auch mehr als nur ihren gerechten Teil des Leidens über die Jahrhunderte wegen der Flüche des Gesetzes getan, die wegen der Sünde ins Spiel kommen (siehe 5. Mose 28:15-68). Es gibt einige, die Jeschua dem Gesalbten folgen, aber glauben, dass es unser Los im Leben ist, zusammen mit dem Rest der Welt mit diesen Flüchen zu leiden; Das Wort Gottes sagt uns jedoch etwas anderes. Als Kinder Gottes sollen wir seinen Segen für unser Leben genießen, wenn wir gehorsam seinen Geboten folgen.

>> Der Gesalbte hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch wurde um unsertwillen (denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der am Holz hängt«), << (Galater 3:13)


Krija Sajin: 5. Mose 29:1-8

Gerade der letzte Vers aus Galater wird gerne von Christen missverstanden, da sie „losgekauft vom Gesetz“ lesen. Tatsächlich, sind wir vom Fluch losgekauft. Wenn wir uns aber nach dem Gesetz richten, bedeutet dies nicht, dass wir verflucht werden, sondern dass wir Segen empfangen.

>> So bewahrt nun die Worte dieses Bundes und tut sie, damit ihr Gelingen habt in allem, was ihr tut! << (5. Mose 29:8)

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