DER SCHABBAT – Anhang zu Teil 1: 50 Zitate katholischer und evangelischer Theologen zur Frage „Sabbat vs. Sonntag“

Zusammengestellt von Helmut Mayer. Bearbeitet von Baruch Wahl.

1.) Kennt die heilige Schrift die Sonntagsfeier?

„Ich habe die Bibel vom ersten Vers der Genesis bis zum letzten der Offenbarung gelesen und keinen Hinweis auf die Pflicht der Sonntagsheiligung gefunden. Der Tag, den die Bibel im Alten Testament erwähnt, ist nicht der Sonntag, der erste Tag der Woche, sondern der Samstag, der letzte Tag der Woche.“ (John A. O’Brien – Der Glaube der Millionen – 1948, S. 195)

„Ihr könnt die Bibel vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung durchlesen, so werdet ihr doch keine einzige Stelle finden, welche die Heiligung des Sonntags gebietet. Die Heilige Schrift gebietet die religiöse Beachtung des Samstags, eines Tages, den wir nie heiligen.“ (Kardinal Gibbon – The Faith of our Fathers – 1892 . S. III)

„Die Feier des Sonntags war immer nur wie alle Festfeier menschliche Anordnung! Fern war es von den Aposteln, ein göttliches Gebot in dieser Hinsicht festzustellen, fern von ihnen und von der ersten apostolischen Kirche, die Sabbatgesetze auf den Sonntag zu übertragen.“ (A. Neander – prot. Kirchengeschichtsschreiber – Kirchengeschichte Bd. l, 339)

„Wie vieles, was wir halten, Sonntage u. Feiertage, Apostolikum, Kindertaufe und Konfirmation, diese wesentlichen Haltepunkte unseres kirchlichen Lebens, haben wir nicht aus dem Neuen Testament, sondern aus der kirchlichen Überlieferung. Dass Christus oder seine Apostel die Kindertaufe, den Sonntag und die Feiertage verordnet haben, lässt sich nicht nur nicht beweisen, sondern es lässt sich sogar das Gegenteil zu aller nach Lage der Zeugnisse denkbaren augenscheinlichen Gewissheit bringen.“ (Prof. Beyschlag – Der Altkatholizismus – S. 52.53)

„So enthält die Heilige Schrift nichts über die Einsetzung des Sonntags und über die Kindertaufe.“ (Kath. Katechismus für das Bistum Basel. 1944 – S. 5)

„Alle unter uns glauben Dinge mit Bezug auf Religion, die wir nicht in der Bibel finden. Zum Beispiel finden wir nirgends in der Bibel, dass Christus oder die Apostel die Verlegung des Sabbats auf den Sonntag anordneten. Wir haben das Mose gegebene Gebot Gottes, den Sabbattag heilig zu halten, das ist der siebente Tag der Woche, der Samstag. Heute feiern die meisten Christen den Sonntag, weil er uns durch die Kirche außerhalb der Bibel offenbart worden ist.“ („To Tell You The Truth“ – The Catholic Virginian – 22. Okt. 1947)

„An welcher Stelle der Heiligen Schrift wird uns denn gesagt, dass wir den ersten Tag halten sollen? Es ist uns geboten, den siebenten zu halten; aber nirgends wird uns geboten, den ersten Tag zu halten… Der Grund, weshalb wir statt des siebenten Tages den ersten Tag der Woche heiligen, ist derselbe Grund, weshalb wir viele andere Dinge beachten, nicht weil die Bibel, sondern weil die Kirche ihn befohlen hat.“ (Reverend lsaac Williams, B.D. Church of England, in seinen „Plain Sermons on the Catechism)

„Gibt es irgendein Gebot im Neuen Testament, den wöchentlichen Ruhetag vom Samstag auf Sonntag zu verlegen? – Nein!“ (Manual of Christian Doctrine, Protestant Episcopal)

„Das erste polizeiliche Sonntagsgesetz vom Jahre 321 n. Chr. stützt sich nicht auf das Sabbatgebot, sondern darauf, dass der ‚Dies Solis‘ geheiligt und fest ausgezeichnet werden müsse. Der Zusammenhang der Verordnung mit des Kaisers Sonnenkultus ist da unverkennbar.“ (Realenzyklopädie von Herzog Hauck)

„Alle Richter und Einwohner der Städte, auch die Arbeiter aller Künste, sollen am ehrwürdigen Tag der Sonne ruhen…“ (Kaiser Konstantin – Sonntagsgesetz vom 7. März 321)

„Der ehrwürdige Tag der Sonne, der dem römischen Mithraskult geweiht war, wurde zum Ruhetag im Römischen Reich bestimmt. Nicht mehr der siebente Tag des Urchristentums, sondern der Tag des Mithraskultes stand Pate bei der Taufe des ‚christlichen Feiertages‘ – des Sonntags.“ (Berner Tagblatt -. Samstag/Sonntag 6/7. März 1971)

„Es gab und gibt ein Gebot, den Sabbat heilig zu halten; der Sabbat war jedoch nicht der Sonntag. Man wird allerdings behaupten, und das mit einem gewissen Triumph, dass der Sabbat mit all seinen Pflichten, Vorrechten und Heiligungen vom siebten auf den ersten Tag der Woche verlegt wurde. Nachdem ich mich jahrelang mit diesem Thema befasst habe und ernstlich Aufklärung anstrebe, frage ich: Wo wird von einer solchen Verlegung berichtet? Im Neuen Testament nicht, absolut nicht. Es gibt keinen biblischen Nachweis für einen Wechsel des Sabbats vom siebenten zum ersten Tag der Woche.“ (Dr. Edward T. Hiscox, Autor des Baptistischen Handbuches auf einer Pastorenkonferenz am 13.11.1893 in New York – veröffentlicht im „Examiner“ am 16.11.)

„Es ist ganz klar, dass wir nicht den Sabbat halten, wenn wir den Sonntag auch noch so streng und fromm zubringen… Der Sabbat geht auf ein ausdrückliches göttliches Gebot zurück. Wir können kein solches Gebot für die Verpflichtung, den Sonntag zu feiern, vorbringen… Es gibt nicht einen einzigen Satz im Neuen Testament, nach dem wir uns durch Übertretung der vermeintlichen Heiligkeit des Sonntags eine Strafe zuzögen.“ (R.W. Pale – ein engl. Kongregationalist – „The Ten Commandments“ S. 104-106)

„Es gibt kein Wort, keine Andeutung im Neuen Testament, wonach wir uns am Sonntag der Arbeit enthalten sollten…. Mit der Sonntagsruhe befasst sich kein göttliches Gesetz… Die Beobachtung des Aschermittwochs und der Fastenzeit steht genau auf dem gleichen Grund wie die Sonntagsfeier.“ (Der Domherr Eyton von Westminster – „The Ten Commandments“ S. 62.63.65)

„Die Christenheit verdankt der katholischen Kirche die Einrichtung des Sonntags als Sabbat. Jedoch gibt es kein Beispiel in der Schrift und auch kein Gebot, den Sonntag als Sabbat zu halten.“ („Our Sunday Visitor“ – Zeitschrift amerikanischer Katholiken)

„Der Sonntag ist durchaus eine staatliche, eine weltliche, keine kirchliche oder christliche Einrichtung. Da die Sonne von alter Zeit weithin religiöse Verehrung genoss, so hatte der Sonntag von Anfang an einen religiösen Beigeschmack, und zwar einen heidnischen. Kein Wunder: war doch der Kaiser, der das Sonntagsgesetz erließ, bis zur letzten Stunde seines Lebens ein Heide. So war und ist der Sonntag eine rechte ‚donatio constantini‘, eine Schenkung Konstantins. Somit ist der Sonntag nicht ein Geschenk des Christentums an die Welt, sondern ein Geschenk der Welt an die Christen.“ (Pfarrer Fritz Jahr in der ev. Zeitschrift „Einheit“ 1947)

„Wie schade, dass der Sonntag mit dem Brandmal des Heidentums zu uns kommt, ausgestattet mit dem Namen des Sonnengottes, angenommen und sanktioniert von der päpstlichen Autorität und dem Protestantismus als heiliges Vermächtnis hinterlassen.“ (Dr. Eward Hiscox – Autor des Baptistischen Handbuches)

„Der Sonntag ist eine katholische Einrichtung, und die Behauptung, dass er zu halten sei, kann nur aufgrund katholischer Grundsätze gerechtfertigt werden… Vom ersten bis zum letzten Blatt der Bibel gibt es keinen einzigen Vers, der dazu berechtigt, den wöchentlichen Gottesdienst vom letzten Tag der Woche auf den ersten zu verlegen.“ (The Catholic Press of Sydney – Australia – August 25 – 1900)

2.) Welche Macht beansprucht, Gottes Gesetz geändert zu haben?

„Die katholische Kirche verlegte kraft ihrer göttlichen Mission den Sabbat vom Samstag auf den Sonntag. Frage; Welcher Tag ist der Sabbattag? Antwort? Der Samstag ist der Sabbat. Frage; Warum feiern wir Sonntag statt Samstag? Antwort; Wir feiern Sonntag statt Samstag, weil die katholische Kirche auf dem Konzil von Laodicea 364 n. Chr. die Heiligkeit von Samstag auf Sonntag verlegte.“ (P. Geiermann, The Convents Katechismus of Catholic Doctrine)

„Die Kirche hat den Sabbat, den letzten Tag der Woche, als Tag des Herrn aufgelöst und an die Stelle des Sabbats den ersten Tag der Woche, den Sonntag, eingesetzt.“ (Kardinal M. Faulhaber, Fastenhirtenbrief vom 26.2.1950)

„Die Kirche verlegte die Beobachtung des Sabbats auf den Sonntag kraft der göttlichen, unfehlbaren Autorität, …der Protestant, welcher die Bibel als alleinigen Führer des Glaubens beansprucht, hat keine Berechtigung zur Beobachtung des Sonntags.“ („The Question Box“ – The Catholic Univers Bulletin – Aug. 14, 1942, S. 4.)

„Es war die katholische Kirche, die, gestützt auf die Autorität Christi, diese Ruhe auf den Sonntag übertragen hat. Daher ist die Beobachtung des Sonntags durch die Protestanten eine Huldigung, die sie, ihrer selbst ungeachtet, der Autorität der katholischen Kirche zollen.“ (Louis Gaston de Segur – Plain Talk About the Protestantism of To-day Boston, 1868, Seite 223.)

„So geschah es, dass der Sonntag von Kirche u. Staat als Tag der Ruhe und der Heiligung allgemein und überall gesetzlich geboten wurde, und die Kirche selbst das Gebot Gottes: ‚Gedenke dass du den Sabbat heiligest’ dahin abänderte ‚Du sollst den Sonntag heiligen‘, wie es in unseren Katechismen heißt. Also nicht Christus, sondern die Kirche hat den Sabbat auf den Sonntag verlegt, oder den Sabbat förmlich abgeschafft und den Sonntag dafür eingesetzt. Dieses lehrt auch der römische Katechismus, wenn er gleich im Anfang von Kapitel III über den Sabbat sagt: „Es gefiel aber der Kirche, die Feier und Heiligung des Sabbats auf den Sonntag zu verlegen.“ (Joseph Winkler, Chorherr zu Luzern – „Der Sonntag“, S. 52.53)

„Ruhetag im heutigen Sinne wurde der Tag (Sonntag) erst seit dem vierten Jahrhundert infolge diesbezüglicher kirchlicher und staatlicher Gesetze.“ (Joseph Braun, S.J.; „Handlexikon der kath. Dogmatik“.)

„Es ist nun zu bemerken, dass die kath. Kirche den Dekalog (10 Gebote) vom Berge Sinai unter Wirkung des hl. Geistes im christlichen Sinne umgeändert hat. Die kath. Kirche hat nun das zweite Gebot, das der Bilderanbetung, zum 1. Gebot Gottes hinzugenommen und dafür das 10. Gebot Gottes in zwei selbständige Gebote zerteilt Auch wurde von der Kirche das Gebot der Sabbatheiligung in ein Gebot der Sonntagsheiligung umgeändert.“ (Katholischer Volks-Katechismus – von Franz Spirago)

„Der Sabbat, der berühmteste Tag im Gesetz, ging in den Herrentag über. Dieses und Ähnliches hat nicht auf die Predigt Christi hin aufgehört…, sondern auf die Autorität der Kirche hin sind sie verdrängt worden.“ (Der Erzbischof von Reggio auf dem Konzil zu Trient – 1562)

„Die katholische Kirche hat vor mehr als tausend Jahren vor dem Dasein eines Protestanten kraft ihrer Mission den Sonntag eingeführt. Die protestantische Welt fand, als sie ins Dasein kam, den Sonntag nur zu fest eingebürgert, um gegen ihn anzukämpfen. Sie war daher genötigt, sich ruhig in die katholischen Anordnungen zu fügen. Dadurch hat sie das Recht der Kirche zur Änderung des Tages zugestanden. Der Sonntag ist deshalb bis auf diesen Tag der anerkannte Sprössling der katholischen Kirche.“ (Kardinal Gibbon in seinem Buch „The Faith of our Fathers“.)

„Welches Recht haben die protestantischen Kirchen, den Sonntag zu heiligen? Nicht das geringste! Es war die heilige katholische Kirche, welche den Ruhetag vom Sonnabend, Sabbat, auf den Sonntag verlegte. Und sie zwang nicht allein jedermann, den Sonntag zu beobachten, sondern auf dem Konzil zu Laodicea sprach sie den Bannfluch über alle diejenigen aus, welche an der Beobachtung des Sabbats, des Herrn, festhielten, und nötigte alle, unter Strafe des Verfluchtwerdens, am siebenten Tage alltägliche Arbeit zu verrichten.“ (Pater Enright – USA)

„So zeucht man (die römische Kirche) auch das an, dass der Sabbat in den Sonntag ist verwandelt worden wider die Zehn Gebote, dafür sie es achten, und es wird kein Exempel so hoch getrieben und angezogen, als die Verwandlung des Sabbats und wollen damit erhalten, dass die Gewalt der Kirche groß sei, dieweil sie mit den Zehn Geboten dispensiert und etwas daran verändert hat.“ (Augsburger Konfession, Artikel 28)

„Die Übernahme des Sonntags durch die frühe Christenheit ist nach meiner Auffassung ein überaus wichtiges Symptom dafür, dass die frühe Kirche direkt durch einen Geist beeinflusst wurde, der weder im Evangelium noch im Alten Testament seinen Ursprung hat, sondern in einem fremden religiösen System.“ (Dr. H. Gunkel (Lutheraner) „Zum religionsgeschichtlichen Verständnis des Neuen Testamentes“ S. 76)

3.) Womit beweist die katholische Kirche, dass sie die Macht hat, Gottes Gesetz zu ändern ?

„Frage; Wie beweisest du, dass die Kirche Macht hat, Feste und heilige Tage zu verordnen? Antwort: Gerade damit, dass sie den Sabbat auf den Sonntag verlegt hat, was ja die Protestanten billigen.“ (Abridgement of Christian Doctrine – von H.H. Tuberville, S. 58; in Gekürzte Ausgabe der Christenlehre)

„Frage: Hat die katholische Kirche die Macht, irgendwelche Änderungen an den Geboten Gottes vorzunehmen? Antwort: Anstelle des siebenten Tags und anderer vom alten Gesetz vorgeschriebenen Feste hat die Kirche die Sonntage und heilige Tage zum Abhalten von Gottesdiensten verordnet.“ (Catholic Christian Instructed“ – von Dr. Challoner. S. 211

„Wie beweisest du weiter, dass die Kirche das Recht hat, Festtage anzuordnen? Hätte die Kirche dieses Recht nicht, so würde sie auch nicht den Sonntag anstatt des Sabbats zu feiern verordnet haben.“ (Scheffmacher – S.J. – Controverskatechismus)

„Gibt es irgendeinen anderen Weg, um zu beweisen, dass die Kirche Macht hat, Feste per Gesetz einzurichten? Hätte sie diese Macht nicht, könnte sie nicht getan haben, worin alle modernen religiösen Menschen mit ihr übereinstimmen; sie könnte nicht die Beachtung des Sonntages, des ersten Tags der Woche, als Ersatz für die Beachtung des Samstages, des siebenten Tages, eingeführt haben; ein Wechsel, für den es keine biblische Unterstützung gibt.“ (Stephen Keenan, „A Doctrinal Catechism“ – S. 174)

„Ich habe das Recht und die Macht, Zeit und Gesetz zu verändern und von den Vorschriften zu entbinden.“ (Papst Nikolaus III, 1277-1280; in „Grenzbote Preßburg“, Nr. 23.70. Jahrgang)

4.) Wie denkt die Römische Kirche über die Sonntagsfeier der Protestanten?

„Verstand und vernünftiges Denken machen es erforderlich, die eine oder die andere dieser beiden Alternativen zu akzeptieren: Entweder Protestant und das Heilighalten des Samstags, oder Katholik und das Heilighalten des Sonntags. Ein Kompromiss ist unmöglich.“ (Kardinal Gibbon im Kath. Spiegel – Catholic Mirror v. 23.12.1893)

„Welches Recht haben die protestantischen Kirchen, den Sonntag zu heiligen? Nicht das geringste.“ (Pater Enright – USA)

„Der Protestant, welcher die Bibel als alleinigen Führer des Glaubens beansprucht, hat keine Berechtigung zur Beobachtung des Sonntags.“ (The Question Box – The Catholic Universe Bulletin, Aug. 14, 1942 S. 4)

„Hat doch die Kirche die Feier vom Sabbat umgelegt auf den Sonntag aus ihrer Gewalt, ohne Schrift. Der Sabbat ist mannigfaltig geboten worden in der Schrift. Nun ist weder im Evangelio noch in Paulo noch in der ganzen Bibel, dass der Sabbat aufgehoben sei und der Sonntag eingesetzt, darum ist es geschehen von Einsetzung der apostolischen Kirche ohne Schrift. Hat nun die Kirche Macht gehabt, den Sabbat, der in der Schrift ist, umzulegen und zu bieten den Sonntag zu feiern, warum sollte sie nicht die Macht haben in anderen Tagen auch? …Tu es nicht und fall von der Kirch an die bloße Schrift, so musst du den Sabbat halten, …der von Anbeginn der Welt ist gehalten worden.“ (Dr. Eck – im Gespräch mit Dr. M. Luther – in seinem „Enchiridion“)

„Sie werden mir sagen, dass der Samstag der jüdische Sabbat war, doch der christliche Sabbat ist in den Sonntag verändert worden. Verändert, aber durch wen? Wer hat die Vollmacht, ein ausdrückliches Gebot des Allmächtigen zu verändern? Wenn Gott gesagt hat ‚Du sollst den siebenten Tag heiligen‘ wer dürfte es dann wagen zu sagen: Nein, du darfst am siebenten Tag arbeiten und jeder Art weltliche Geschäfte erledigen und statt seiner sollst du den ersten Tag heiligen? Diese Frage ist von größter Wichtigkeit, und ich weiß nicht, wie Sie darauf antworten können. Sie sind Protestant und Sie bekennen, sich nach der Bibel zu richten, nur nach der Bibel; und doch handeln Sie in einer so wichtigen Angelegenheit, wie das Beachten eines von sieben Tagen als heiligen Tag, gegen das klare Wort der Bibel und setzen einen anderen Tag an die Stelle des Tages, den die Bibel gebietet. Das Gebot, den siebenten Tag zu heiligen, ist eins der Zehn Gebote; Sie glauben, die anderen neun Gebote seien noch verbindlich. Wer hat Ihnen das Recht gegeben, das vierte zu verfälschen? Wenn Sie sich an Ihre eigenen Grundsätze halten, wenn Sie wirklich der Bibel und nur der Bibel folgen, sollten Sie auch in der Lage sein, eine Stelle im Neuen Testament, der zufolge das vierte Gebot ausdrücklich geändert wurde, vorzuführen.“ („The Library of Christian Doctrine“ von Bums und Oates – London)

„Gott sagt: ‚Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest‘. Dieser Sabbat war der Samstag, nicht der Sonntag; aber warum halten wir dann den Sonntag heilig statt des Samstags? Die Kirche änderte die Beobachtung des Sabbats zur Beobachtung des Sonntags… Protestanten, die da sagen, dass sie nur der Bibel folgen und der Bibel allein, müssen sich wirklich verlegen fühlen, indem sie den Sonntag heiligen, wenn Gott deutlich gesagt hat: ‚Heilige den Sabbattag‘ ! Das Wort Sonntag ist in der ganzen Bibel nicht zu finden und so gehorchen sie, ohne es zu wissen, der Autorität der katholischen Kirche.“ (The Catechism Simply Explained – S. 85- von Henry T. Cafferata)

„Der Protestantismus hat mit alleiniger Anerkennung der Autorität der heiligen Schrift die Tradition von Anfang an prinzipiell zurückgewiesen, hat aber dennoch eine Anzahl einzelner Traditionen der Kirche ohne weiteres von Anfang an beibehalten (die ökumenischen Symbole, die Kindertaufe, die Sonntagsfeier.“ (Theologisches Universal-Lexikon zum Handgebrauch für Geistliche und gebildete Nichttheologen – S. 1591, Elberfeld, 1874, Verlag von R.L. Friederichs.)

„Die Lehre vom christlichen Sonntag ist in der Reformationszeit unvollendet geblieben.“ (Denkschrift des preußischen Oberkirchenrates von 1850 Seite 6)

5.) Wurde der Sabbat nach Christi Himmelfahrt gehalten?

„Sogar bis ins 3. Jahrhundert hinein wurde die Beobachtung des Sabbats in der christlichen Kirche fortgesetzt, wobei allerdings die Strenge und Feierlichkeit langsam abnahm, bis sie ganz aufgegeben wurde.“ (Lyman Coleman – Ancient Christianity Exemplified, Kap. 26, S. 327)

„Der Sabbat aus alter Zeit blieb und wurde gehalten, …mehr als 300 Jahre lang nach dem Tod unseres Heilandes, von den Christen der Ostkirche.“ (Prof. Edward Brerewood, of Gresh.am College, London – „A learned Treatise of the Sabbath”, S. 77.)

„Indem Jesus das richtige Verhältnis zwischen der gesetzlichen Heiligkeit des Sabbats und dem Leben des Menschen herstellte, hob er das Sabbatgebot nicht auf, sondern lehrte sein Volk, dasselbe recht zu erfüllen. Damit war der ersten Gemeinde Jesu der Weg gewiesen. Die älteste Kirche, die zwölf Apostel, …beobachteten den Sabbat aufs gewissenhafteste… Indem sie (die Kirche) den Sabbat heilig hielt, folgte sie nicht nur dem Beispiel, sondern auch der Anweisung Jesu.“ (Dr. Th. Zahn „Geschichte des Sonntags“, S. 11-14)

„Die einfachen Christen hielten den Sabbat in großen Ehren und verbrachten den Tag in Andacht und Wortbetrachtungen. Es ist nicht zu bezweifeln, dass sie diese Praxis auf die Apostel zurückführten.“ (H. Morer, ein Gelehrter der „Church of England“ in „Dialogus on the Lord’s Pay. p. 189.)

„Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht, nicht für die Hebräer, sondern für alle Menschen.“ (Bischof E.D. Haven (Methodist Episcopal) in seinen „Pillars of Truth“.)

„Es gab in der Kirche immer wieder Sabbatisten, die den Finger auf diesen wunden Punkt legten und fanden, es sei ehrlicher und schriftgemäßer, den Sabbat zu beobachten, da ja weder Jesus noch die Apostel das diesbezügliche Dekaloggebot umgestoßen hätten.“ (W. Rordorf – „Der Sonntag“ S. 292)

„Der Ruhegedanke spielte bis ins 4. Jahrhundert hinein für den christlichen Sonntag überhaupt keine Rolle. Die Christen arbeiteten an diesem Tag wie jedermann. Erst als Kaiser Konstantin der Große den Sonntag zum gesetzlichen Ruhetag im römischen Reich erhob, versuchten die Christen, der nunmehr staatlich geforderten Arbeitsruhe am Sonntag ein theologisches Fundament zu geben; zu diesem Zweck griffen sie auf das Sabbatgebot zurück.“ (W. Rordorf – „Der Sonntag“ S. 291)

„Der Sonntag kam erst seit dem Konzil in Nizea im Jahre 325 in Gebrauch. Es gibt auch noch Christen, wie z.B. die Adventisten, die den Sabbat heilig halten. Und es ist nicht uninteressant, dass wir in Westafrika Naturvölker finden, die seit unendlichen Zeiten den Samstag feiern. Im Europäischen Kulturkreis war aber der Sonntag dem Sonnengott geweiht und wurde dann zwecks leichterer Bekehrung der Heiden von der Kirche übernommen.“ (Prof. Georg Spurny – Bad-Wörishofen – in „Schwabmünchner Allgemeine 9.3.1962)

„Ein weiteres Argument für die Gültigkeit des Sabbats haben wir in Matthäus 24,20: Bittet darum, dass eure Flucht nicht geschehe im Winter oder am Sabbat. Jesus sprach hier von der Flucht der Apostel und anderer Christen aus Jerusalem und Judäa vor deren endgültigen Verwüstung, wie aus dem Zusammenhang und besonders aus Vers 16 hervorgeht: „Alsdann fliehe auf die Berge, wer im jüdischen Lande ist.“ Die endgültige Zerstörung Jerusalems fand jedoch nach Auflösung der jüdischen Konstitution und nach Einführung des Christentums statt. Die Worte des Herrn sind jedoch ein eindeutiger Hinweis darauf, dass die Christen schon damals an ein strenges Einhalten des Sabbats gebunden waren.“ (The Works of President Edwards Congregationalist Vol. IV S. 621.622)

„Es sollte uns nicht zu schwer fallen, denselben Sabbattag zu halten, den Jesus selbst hielt. Die ersten Christen predigten meistens am Sabbat. Wir alle haben den Sabbat übertreten. Die Siebenten-Tag-Adventisten und die Siebenten-Tags-Baptisten haben den Sabbat nicht übertreten; aber wir andern Christen haben dies getan.“ (Dr. Ernest R. Palen – reformierter Pfarrer in New York)

„Gesegnet und geheiligt wird nicht etwa im Allgemeinen einer aus sieben Tagen, sondern speziell der siebente Tag, der Sabbat.“ (Dr. Hengstenberg – ev. Theologe)

„Es ist sehr zu beklagen, dass die Reformatoren, die in so vielen anderen Lehren und Übungen die Christenheit von den im Papsttum eingerissenen Entstellungen wieder zur urchristlichen Lehre und Praxis zurückführten, hinsichtlich der Lehre vom Sonntag dies nicht taten.“ (Prof. Rauschenbusch – „Ursprung des Sonntags“, S. 71)

„Jesus, …hob das Sabbatgebot nicht auf. …die älteste Kirche, die zwölf Apostel, …beobachteten den Sabbat aufs gewissenhafteste… Indem sie (die Kirche) den Sabbat heilig hielt, folgte sie nicht nur dem Beispiel, sondern auch der Anweisung Jesu.“ (Dr. Th. Zahn „Geschichte des Sonntags“, S. 11-14)

6.) Aussagen zu Schwierigen Texten des Neuen Testamentes, mit denen versucht wird, die Sonntagsfeier zu begründen:

Kolosser 2:16 und Galater 4:10

„Die Stellen Gal. 4,10 und Kolosser 2,16 …sind nur im Gegensatz zu dem spezifisch- jüdischen und pharisäischen Geiste zu verstehen. Wer meint, dass Paulus hier gegen die Übernahme des Ruhetages in die christliche Kirche polemisiere, der irrt gewaltig. (Oberkonsistorialrat Dr. Schick – in „Neue kirchl. Zeitschrift, 1903, S. 893)

„Die Sabbate, von denen hier die Rede ist, sind nicht der Sabbat, der mit dem „du sollst nicht töten“ usw. in Verbindung steht, sondern die Sabbate, welche mit Speise und Trank und Neumonden zusammengestellt werden, welche nur Schatten sind von dem, was zukünftig ist. Wer aber das, was über diese Sabbate gesagt ist, welche Gott mit dem Zeremonialgesetz verbunden hat, und welche der Apostel gleichfalls damit verbindet, anwenden wollte auf den Sabbat, welchen Gott in Verbindung mit dem Sittengesetz stellt, der irrt sich.“ (Dr. J. Edwards: Gründe für die Sonntagsfeier)

„Es sind hier solche Tage gemeint, deren Halten vom Zeremonialgesetz geboten war – Tage, die Gott mit Essen und Trinken und Neumonden in Verbindung gebracht hatte. Diese Stelle bezieht sich nicht auf den Sabbat des Sittengesetzes, der mit den Verboten des Diebstahls, des Mordes, des Ehebruchs zusammensteht. Dieser wöchentliche Sabbat war nie gegen den Menschen, oder ihren Interessen zuwider, sondern stets für sie und ihrem wahren Besten förderlich.“ (Erklärungen zum Neuen Testament – S. 655)

1. Korinther 16:2

„Allerdings kann man aus dieser Stelle nicht ableiten, dass Geldsammlungen in kirchlichen Versammlungen am Sonntag stattfanden, denn jeder soll nach der Absicht Pauli den Beitrag zu Hause zurücklegen.“ (Olshausen: Biblischer Kommentar.)

„Paulus sagt doch hier, genau genommen, nur dieses: dass jeder in seiner Wohnung an dem ersten Wochentage das, was er erübrigen konnte, zurücklegen solle.“ (Dr. A. Neanders Geschichte der Pflanzung der christlichen Kirche)

„Da Paulus hier nicht vom Niederlegen in der Gemeindeversammlung sagt, so folgt aus dieser Stelle nicht, dass die Gemeinde an diesem Tage zusammengekommen ist.“ (P. Lange – Bibelwerk, \l, 275)

Offenbarung 1:10

„Des Herrn Tag, darunter wird insgeheim unser Sonntag verstanden, wiewohl dies ein großer lrrtum ist. Die ersten Christen haben von keinem Sonntag in diesem Sinne gewusst, wie solches vorurteilslose Gelehrte ausfindig gemacht haben.“ (G. Welling – Offenbarung Jesu, S. 308)

„Der Sonntag wird niemals von den Schreibern des NT der dem Herrn gehörige Tag genannt, sondern alle, Johannes eingeschlossen, nennen ihn nach der Sitte der Juden den ersten Tag der Woche.“ (L. Franke; Geschichte des Sonntags, S. 13)

„Nirgends aber nennt ihn (den Sonntag) die Schrift den „Tag des Herrn“. Bei keinem christlichen Schriftsteller des ersten Jahrhunderts findet sich eine Erwähnung, dass der Tag, den wir Sonntag zu nennen pflegen, einerlei sei mit unserer Bezeichnung „des Herrn Tag.“ (Dr.J.A. Seiß; Geschichte der Pflanzung, S. 209)

„Die griechischen Kirchenväter, …haben nach ihrer Bekehrung die Bezeichnung „Sonntag“ aus der heidnischen Terminologie, die sie in Verbindung mit ihrer Sonnenverehrung gewohnt waren, in die Kirche hineingebracht.“ (E.W, Bullinger „Die Apokalypse“ 1904, S. 9/10)

Apostelgeschichte 20:7

„Die Versammlung fand am Samstagabend statt; denn wir dürfen nicht vergessen, dass der jüdisch-biblische erste Tag der Woche mit Sonnenuntergang am Sabbat oder Samstag begann.“ (G.T. Stokes; „The Expositor’s Bible“, Bd. II. S. 393)

„Offenbar kamen sie am Samstagabend zusammen, so dass die Abendmahlsfeier vor Sonnenaufgang am Sonntagmorgen stattfand.“ (Stiftler; „The Acts of the Apostles“. S. 201)

Römer 14:3

„Betrifft Tage: Vers 5. – Diejenigen, welche sich immer noch irgendwie dem Zeremonialgesetz verpflichtet fühlten, achteten einen Tag höher als den andern – sie achteten weiterhin die Feste des Passah, der Pfingsten, der Neumonde und der Laubhütten, achteten diese Tage höher als andere und feierten sie daher mit besonderer Beachtung.“ (Bibelwerk von Matthew Henry)

„Es ist hier die Rede von den jüdischen Einrichtungen und vor allem von den Festtagen, wie z.B. dem Passah, dem Laubhüttenfest, den Neumonden und dem Jubeljahr usw. Der bekehrte Jude beachtete diese Tage noch als sittliche Verpflichtung. Der Heidenchrist dagegen, welcher nicht so erzogen war, hatte keine solchen Voreingenommenheiten.“ (Bibelkommentar von Adam Clarke)

Weshalb wir den Feiertag heiligen sollen, findet man unter: https://bibel-lernen.de/schabbat-feiertag-heiligen

Was wir am Schabbat eigentlich machen oder lassen sollen, findet man in folgenden Artikel: https://www.bibel-lernen.de/schabbat-gemeindeversammlung

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