PERLEN DER TORA: PARASCHA „WAJECHI“


Krija Alef: 1.Mose 47:28-48:9

Jaakow erwartet seinen Tod, doch vorher lässt er seinen Sohn Josef schwören, dass er seinen Körper aus Ägypten fortbringen und im Grab seiner Väter begraben wird (vgl. 1.Mose 47:29–30). Obwohl Jaakow die letzten 17 Jahre seines Lebens in Ägypten gelebt hatte, vergaß er nie das Land, das Gott ihm durch den göttlichen Bund versprochen hatte. Seit Gott dem Awraham das Land versprochen hatte, vergaßen es seine Nachfahren nicht mehr. Selbst als Babylondas Volk Israel gefangen nahm, saßen sie weinend an den Flüssen Babylons und erinnerten sich an Zion. Sie schworen, Jeruschalajim niemals zu vergessen.

Vergesse ich dich, Jeruschalajim, so erlahme meine Rechte! Meine Zunge soll an meinem Gaumen kleben, wenn ich nicht an dich gedenke, wenn ich Jeruschalajim nicht über meine höchste Freude setze!

Psalm 137:5–6

Obwohl die Israeliten nicht im Land lebten, hatten sie eine starke emotionale Bindung zum Land Israel. Diese Sehnsucht ist mit dem Frieden und den Verheißungen Gottes verbunden.

Wenn JHWH Gefallen an uns hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben — ein Land, in dem Milch und Honig fließt.

4.Mose 14:8


Krija Bet: 1.Mose 48:10-16

Als sich der Tod Jaakows näherte, brachte Josef seine beiden Söhne zum Segen vor seinen Vater. Als er Josefs Söhne sah, pries Jaakow am Ende seines Lebens JHWH für seine außerordentliche Güte, obwohl er so viele Schwierigkeiten und Prüfungen durchgemacht hatte (vgl. 1.Mose 48:11). Gottes Güte erfüllte nicht nur seine Erwartungen, sondern übertraf sie sogar. Dies ist etwas, was auch wir Gläubigen in Jeschua erleben dürfen.

Dem aber, der weit über die Maßen mehr zu tun vermag als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Ehre in der Gemeinde im Gesalbten Jeschua, auf alle Geschlechter der Ewigkeit der Ewigkeiten! Amen.

Epheser 3:20-21


Krija Gimmel: 1.Mose 48:17-22

Als Jaakow die Söhne Josefs segnete, legte er überraschenderweise seine rechte Hand auf Efraim, den jüngeren, und seine Linke auf Menasche, welcher der Erstgeborene war und zu Recht den hauptsächlichen hätte erhalten sollen. Dabei sprach er Worte, die noch heute von großer Bedeutung sind.

So segnete er sie an jenem Tag und sprach: Mit dir wird man sich in Israel segnen und sagen: Gott mache dich wie Efraim und Menasche! So setzte er Efraim dem Menasche voran.

1.Mose 48:20

Noch heute segnen viele jüdische Väter am Freitagabend ihre Söhne, wenn Familien den Schabbat einleiten. Aber warum sollten wir unsere Söhne so segnen, dass sie wie Efraim und Menasche sind? Obwohl sie in die heidnische Kultur Ägyptens hineingeboren wurden, blieben sie offensichtlich der Anbetung JHWHs treu. Gleichzeitig steht der Stamm Efraim später für den Götzendienstes vom Haus Israel, nachdem Jaraweam (hebr.: Jerobeam) das Nordreich vom Gottesdienst JHWHs abwandte, goldene Kälber zur Anbetung aufstellte und Gottes Feste durch eigene Feste ersetzte. Dieser Götzendienst sorgte einerseits zur Trennung von Gott.

Ich kenne Efraim wohl, und Israel ist vor mir nicht verborgen; ich weiß, dass du, Efraim, jetzt Hurerei getrieben hast, dass Israel sich verunreinigt hat. Ihre Taten erlauben ihnen nicht, zu ihrem Gott umzukehren; denn ein Geist der Hurerei ist in ihren Herzen, und JHWH erkennen sie nicht. Aber Israels Stolz wird sich als Zeuge gegen ihn erheben; und Israel und Efraim werden fallen durch eigene Schuld; […] Efraim soll zur Wüste werden am Tag der Züchtigung; was ich den Stämmen Israels angekündigt habe, das kommt gewiss! […] Efraim wird unterdrückt, zerschlagen im Gericht; denn er ist willig Menschengeboten gefolgt. […] Ich werde davongehen, an meinen Ort zurückkehren, bis sie ihre Schuld erkennen und mein Angesicht suchen werden; in ihrer Drangsal werden sie mich ernstlich suchen.

Hosea 5:3-15

Diese Sünde Jaraweams ist auch die Sünde des heutigen Christentums – Efraim steht für das Christentum, dass sich vom Glauben Israels abgewandt hat, Götzen erschuf und neue Feste erfand. Doch Hoschea (hebr.: Hosea) verheißt in der Prophetie Umkehr – Efraim wird JHWH suchen!

»Kommt, wir wollen wieder umkehren zu JHWH! Er hat uns zerrissen, er wird uns auch heilen; er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden! Nach zwei Tagen wird er uns lebendig machen, am dritten Tag wird er uns aufrichten, dass wir vor ihm leben. So lasst uns ihn erkennen, ja, eifrig trachten nach der Erkenntnis JHWHs! Sein Hervorgehen ist so sicher wie das Licht des Morgens, und er wird zu uns kommen wie ein Regenguss, wie ein Spätregen, der das Land benetzt!«

Hosea 6:1-3

Schon vorher hatte Hoschea dies deutlich prophezeit.

Ich will sie strafen für die Festtage der Baale, an denen sie ihnen räucherte und sich mit ihren Ohrringen und ihrem Geschmeide schmückte und ihren Liebhabern nachlief und mich vergaß!, spricht JHWH. Darum siehe, ich will sie locken und in die Wüste führen und ihr zu Herzen reden; […] An jenem Tag wird es geschehen, spricht JHWH, dass du mich »mein Mann« und nicht mehr »mein Herr« nennen wirst; und ich werde die Namen der Baale aus ihrem Mund entfernen, dass an ihre Namen nicht mehr gedacht werden soll. […] und du wirst JHWH erkennen! […] Und ich will sie mir im Land ansäen und mich über die »Unbegnadigte« erbarmen und zu »Nicht-mein-Volk« sagen: »Du bist mein Volk!«, und es wird sagen: »Du bist mein Gott!«

Hosea 2:15-25

Diese Prophezeiung, die Hosea aussprach und aufschrieb ist in Erfüllung gegangen und geht weiterhin in Erfüllung. Kefa (hebr. Petrus) und Schaul (hebr.: Paulus) griffen diese Prophetie in ihren auf und erklärten sie im Kontext zum Gesalbten Sohn Gottes: Jeschua.

Da ihr zu ihm gekommen seid, zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt und kostbar ist, so lasst auch ihr euch nun als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jeschua den Gesalbten. Darum steht auch in der Schrift: »Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein, und wer an ihn glaubt, soll nicht zuschanden werden« [Jes.28:16]. Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar; für die aber, die sich weigern zu glauben, gilt: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, gerade der ist zum Eckstein geworden«, ein »Stein des Anstoßes« und ein »Fels des Ärgernisses« [Ps.118:22; Jes.8:14]. Weil sie sich weigern, dem Wort zu glauben, nehmen sie Anstoß, wozu sie auch bestimmt sind. Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Vollkommenheiten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht — euch, die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt wart, jetzt aber begnadigt seid.

1.Petrus 2:4-10

Da Gott seinen Zorn erzeigen und seine Macht kundtun wollte, hat er mit großer Geduld ertragen die Gefäße des Zorns, die zum Verderben bestimmt waren, auf dass er den Reichtum seiner Herrlichkeit kundtue an den Gefäßen der Barmherzigkeit, die er zuvor bereitet hatte zur Herrlichkeit. So hat er auch uns berufen, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Heiden. Wie er denn auch durch Hosea spricht: »Ich will das mein Volk nennen, das nicht mein Volk war, und meine Geliebte, die nicht meine Geliebte war.« »Und es soll geschehen: An dem Ort, da zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, sollen sie Kinder des lebendigen Gottes genannt werden.« Jesaja aber ruft aus über Israel: »Wenn auch die Zahl der Israeliten wäre wie der Sand am Meer, so wird doch nur der Rest gerettet werden; denn der Herr, der das Wort vollendet, wird bald handeln auf Erden.«

Römer 9:22-28

Kefa und Schaul machen klar, dass die Gläubigen – insbesondere die aus den Heiden – heute Efraim sind. Weshalb sagen sie das? Efraim wurde zerstreut unter die Heiden, die verstoßenen Israeliten assimilierten sich und wurden zu Heiden.

Siehe, JHWH wird das Land entvölkern und verwüsten, er wird sein Angesicht entstellen und seine Bewohner zerstreuen.

Jesaja 24:1

Auf, auf, flieht aus dem Land des Nordens!, spricht JHWH; denn nach allen vier Himmelsrichtungen habe ich euch zerstreut, spricht JHWH.

Sacharja 2:10

Überall auf der Welt verteilte sich die israelitische DNA unter den Völkern, sie vermischten sich und rechnerisch ist es heute möglich, dass wenigstens ¼ der Weltbevölkerung diese DNA in sich tragen. So wird die Prophetie Hoscheas physisch für uns heute Real, in dem diese israelitischen Genträger und eine Vielzahl an Mischvolk aus den Heiden zum Glauben an Gott JHWH und seinen gesalbten Sohn Jeschua kommen – ein weiter Exodus aus einem geistlichen Ägypten (vgl. 2.Mose 12:38). Die ganze biblische Prophetie handelt von diesem Thema!

Und es wird ein Zweig hervorgehen aus dem Stumpf Jischais und ein Schössling hervorbrechen aus seinen Wurzeln. Und auf ihm wird ruhen der Geist JHWHs, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rats und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und der Furcht JHWH. Und er wird sein Wohlgefallen haben an der Furcht JHWHs. […] Er wird die Erde mit dem Stab seines Mundes schlagen und den Gesetzlosen mit dem Hauch seiner Lippen töten. […] Und es wird geschehen an jenem Tag, da werden die Heidenvölker fragen nach dem Wurzelspross Jischais, der als Banner für die Völker dasteht; und seine Ruhestätte wird Herrlichkeit sein. Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der Herr zum zweiten Mal seine Hand ausstrecken, um den Überrest seines Volkes, der übrig geblieben ist, loszukaufen aus Assyrien und aus Ägypten, aus Patros und Kusch und Elam und Sinear, aus Hamat und von den Inseln des Meeres. Und er wird für die Heidenvölker ein Banner aufrichten und die Verjagten Israels sammeln und die Zerstreuten Judas zusammenbringen von den vier Enden der Erde. Und die Eifersucht Ephraims soll weichen, und die Widersacher Judas sollen ausgerottet werden; Ephraim wird Juda nicht mehr beneiden, und Juda wird Ephraim nicht mehr bedrängen;

Jesaja 11:1-13

Jeschua, Gottes gesalbter Sohn, sprach selber von diesen Ereignissen!

Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.

Matthäus 15:24

Zurück beim Segen, den jüdische Väter über ihre Kinder aussprechen erkennen wir hier also einen wichtigen Aspekt. In dem Väter ihre Kinder segnen und sagen, dass Gott die Kinder wie Efraim und Menasche werden lasse, spricht der Vater nicht aus, dass die Kinder Götzendiener sollen werden. Der segen besteht darin, dass man seinen Kinder wünscht, dass obwohl sie von götzendienerischen Werten umgeben sind, sie den Glauben an den einen wahren Gott bewahren, ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten und die Tora halten, die in die Herzen derer geschrieben wurde. Und sollten die Kinder doch auf Abwege geraten besteht der Segen darin, die prophetische Verheißung über diese Kinder zu proklamieren, dass Gott sie sammeln und zurückrufen wird, auf dass sie in Jeschua Gnade und erneute Annahme erhalten. Wenn wir unsere Kinder so segnen, dass sie wie Efraim und Menasche sind, ermuntern wir sie, dem Gruppenzwang der satanischen Gesellschaft, in der sie leben, zu widerstehen und stattdessen die Werte einzuhalten, die wir ihnen aus Gottes Wort gelehrt haben.

Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an, sondern lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet wird. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt.

Römer 12:2

Durch seinen Segen erhob Jakob diese beiden Enkel, um mit seinen eigenen Söhnen auf Augenhöhe zu sein. Manasse und Ephraim wurden zu Anführern ihrer eigenen Stämme, die das Haus Joseph repräsentierten, ihren eigenen Landanteil erhielten und ihre eigenen Fahnen schwenkten. So erhielt Josef einen doppelten Erbteil, ohne dass Jaakow Gottes Gebote dabei brach.

Wenn der Mann später das Erbe aufteilt, darf er nicht den Sohn der geliebten Frau zum Erstgeborenen erklären und den Älteren benachteiligen. Er muss den Sohn der ungeliebten Frau als Erstgeborenen anerkennen und ihm doppelt so viel von seinem Eigentum vererben wie dem jüngeren Sohn. Sein ältester Sohn besitzt für immer alle Rechte des Erstgeborenen.

5.Mose 21:16-17


Krija Dalet: 1.Mose 49:1-18

Jaakow segnete natürlich nicht nur seine Enkel Ephraim und Manasse. Er rief auch alle seine Söhne zusammen, um sie auf seinem Sterbebett zu segnen und zu prophezeien. Alle waren gesegnet, dass sie alle das verheißene Land betreten und dort ein Erbe erhalten würden. Die Segnungen waren sorgfältig auf jeden Einzelnen abgestimmt. Doch müssen wir feststellen, dass manche Segen nicht als Segen bezeichnet werden sollten. Dem ältesten Sohn wird der Vorzug entzogen als erster Sohn und Haupterbe.

Du warst wie brodelndes Wasser, du sollst nicht den Vorzug haben! Denn du bist auf das Bett deines Vaters gestiegen, du hast es dort entweiht; er stieg auf mein Lager!

1.Mose 49:4

Als Jaakow seinen erstgeborenen Sohn Reuben segnete, gab er ihm nicht die doppelte Portion oder Vorrangstellung, die normalerweise für Erstgeborene Söhne reserviert ist. Offensichtlich hatte Reuben mit einer der Frauen Jaakows – Silpa oder Bilha – geschlafen und so seinen Vater entehrt. Die rabbanitischen Juden lösen den Vers anders auf, um die Ehre Reubens noch ein bisschen zu retten und lehren, dass Reuben nicht mit einer seiner Stiefmütter verkehrt habe, sondern nur das Bett von Bilha – Rachels Magd – aus dem Zelt von Jaakow schaffte, nach dem er Bilha nach Rachels Tod vor der Lea bevorzugte. Biblisch gibt es für derartig abstruse Annahmen keine Hinweise. Wir wir schon in Krija Gimmel gelesen haben, bekam Josef indirekt die doppelte Portion des Erbe eingeräumt. Jaakow gestaltete dies sehr geschickt, da die Tora die Bevorzugung Josefs beim Erbe verbat (vgl. 5.Mose 21:16-17). Statt dass Josef direkt ein doppeltes Erbe bekam, adoptierte Jaakow die Söhne Josefs – so erhielt zwar Josef nicht eine doppelte Portion, aber sowohl Efraim, als auch Menasche erhielten eine volle Portion des Erbes. Doch nicht nur Reuben hatte zu büßen. Auch Schimeon und Lewi erhielten keinen Segen, sondern vielmehr einen harten Fluch, weil die beiden in ihrem Zorn alle Männer und Jungen der Stadt Schechem ermordeten.

Verflucht sei ihr Zorn, weil er so heftig, und ihr Grimm, weil er so hart ist! Ich will sie verteilen unter Jaakow und zerstreuen unter Israel.

1.Mose 49:7

Später erfahren wir, dass Schimeons Stammesgebiet umschlossen von Jehudas Stammesgebiet in der Wüste lag. Über Schimeon wird kaum noch in der Bibel berichtet und letztendlich muss man davon ausgehen, dass der Stamm von Jehuda assimiliert wurde und nie eigenständig existierte. Der Stamm Lewi hingegen konnte sich einige Zeit später die Gunst Gottes erstreiten, in dem sie dem Götzendienst am goldenen Kalb widerstanden – so erhielten sie zwar kein Land, aber die Priesterschaft und wurden als Lehrer des Volkes eingesetzt (vgl. 2.Mose 32:25-29; 5.Mose 33:8-11). Im Gegensatz dazu steht Jehuda.

Dich, Juda, werden deine Brüder preisen! Deine Hand wird auf dem Nacken deiner Feinde sein; vor dir werden sich die Söhne deines Vaters beugen.

1.Mose 49:8

Als das Volk Israel in Ägypten aus der Sklaverei kam, wurden Jehuda „sein [Gottes] Heiligtum“ bezeichnet.

Als Israel aus Ägypten zog, das Haus Jaakow aus dem Volk fremder Sprache, da wurde Jehuda sein Heiligtum, Israel sein Herrschaftsgebiet.

Psalm 114:1-2

Das mit „Heiligtum“ übersetzte Wort „kadescho“ stammt von „kadosch“ (Strong‘s H6944 ), was „heilig“ bedeutet. Viele wissen nicht, was „heilig“ bedeutet, wörtlich heißt es „abgesondert“, also ist etwas heiliges etwas, dass besonders ist. Sprachlich bedeutet dies bspw., dass die Ehe heilig ist, wenn ein Mann sich eine besondere Frau aussucht. Diese Frau wird von allen Frauen abgesondert und gehört in der Ehe diesem einen Mann – so ist sie ihm etwas heiliges. Ebenso lässt sich dieses Bild auf Gottes Volk anwenden.

Um Zions willen schweige ich nicht, und um Jeruschalajims willen lasse ich nicht ab, bis seine Gerechtigkeit hervorbricht wie Lichtglanz und sein Heil wie eine brennende Fackel. Und die Heiden werden deine Gerechtigkeit sehen und alle Könige deine Herrlichkeit; und du wirst mit einem neuen Namen genannt werden, den der Mund JHWHs bestimmen wird. Und du wirst eine Ehrenkrone in der Hand JHWHs sein und ein königliches Diadem in der Hand deines Gottes. Man wird dich nicht mehr »Verlassene« nennen und dein Land nicht mehr als »Wüste« bezeichnen, sondern man wird dich nennen »Meine Lust an ihr« und dein Land »Vermählte«; denn JHWH wird Lust an dir haben, und dein Land wird wieder vermählt sein. Denn wie ein junger Mann sich mit einer Jungfrau vermählt, so werden deine Söhne sich mit dir vermählen; und wie sich ein Bräutigam an seiner Braut freut, so wird dein Gott sich an dir freuen. Jeruschalajim, ich habe Wächter auf deine Mauern gestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht einen Augenblick schweigen sollen. Die ihr JHWH erinnern sollt, gönnt euch keine Ruhe! Und lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichtet, und bis er es zum Ruhm auf Erden setzt! […] Geht hin, geht hin durch die Tore! Bereitet dem Volk den Weg; macht Bahn, macht Bahn! Räumt die Steine weg! Hebt das Banner hoch empor über die Völker! […] Und man wird sie nennen »Das heilige Volk, die Erlösten JHWHs«; und dich wird man nennen »Die Stadt, nach der man fragt und die nicht mehr verlassen wird«.

Jesaja 62:1-12

In Jehuda sehen wir den Ruf nach Heiligkeit! Obwohl Jehuda manchmal versagte und unheilig lebte, rettete er Josefs Leben vor dem Zorn seiner Brüder, nachdem sie ihn in eine Grube geworfen hatten. Und später war Jehuda der einzige Bruder, der sein eigenes Leben versklaven wollte, um seinen Bruder Benjamin zu befreien. Diese Handlungen enthüllten Charakterzüge, die unserem Messias ähnlich waren – Jeschua, der uns vor dem Tod rettet und uns von der Versklavung befreit. So erhielt Jehuda schließlich das Erstgeburtsrecht – den Zepter und die Verheißung, dass der Gesalbte aus Jehudas Geschlecht kommen werde.

Es wird das Zepter nicht von Juda weichen, noch der Herrscherstab von seinen Füßen, bis der Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorsam sein.

1.Mose 49:10

Die Bedeutung des Wortes Schilo ist nicht 100%ig geklärt. In den ersten Übersetzungen wie z.B. der aramäischen Peschitta, blieb das Wort als Eigenname unübersetzt. Die Septuaginta leitet den Namen vom hebräischen Wort „schelo“, dem Possessivpronomen „sein“ oder „von ihm“ ab (vgl. Gesenius, 16.Auflage 1915, S.796) und übersetzt mit „das Aufbewahrte“, „das Vorhandene“ oder „das Daseiende“. Die Vulgata leitet den Namen vom hebräischen Wort „schaluach“ ab, was „Bote“ oder „Gesandter“ bedeutet, und übersetzt so mit „der geschickt werden soll“. Moderne Übersetzungen lesen Schilo als Eigenname (SCH2000, ELB2006, EÜ2016) oder ersetzen ihn durch eine Deutung in Anlehnung an die Übersetzung der Septuaginta (NHTS1935, LUT2017). Tatsächlich machen sowohl die Deutung der Septuaginta, als auch der Vulgata Sinn im Kontext auf den Gesalbten Jeschua. Der rabbanitische Gelehrte Schlomo ben Jizchak, auch Raschi genannt, lehrte in seinem Kommentar zu 1.Mose 49:10, dass das der gematrische Wert des Wortes „Schilo“ (300-10-30-5=345) den selben Zahlenwert wie der Name „Mosche“ (40-300-5=345) hat, und dies somit ein direkter Hinweis auf den Messias – den Gesalbten Gottes – ist. Doch wissen wir, dass Mosche nicht aus dem Stamm Jehuda, sondern Lewi kommt, er dafür eine weitere wichtige Prophezeiung über den Gesalbten aussprach.

Einen Propheten wie mich wird dir JHWH, dein Gott, erwecken aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern; auf ihn sollst du hören! Ganz so, wie du es von JHWH, deinem Gott, am Choreb erbeten hast am Tag der Versammlung, indem du sprachst: Ich will von nun an die Stimme JHWHs, meines Gottes, nicht mehr hören und das große Feuer nicht mehr sehen, damit ich nicht sterbe! Und JHWH sprach zu mir: Sie haben recht geredet. Ich will ihnen einen Propheten, wie du es bist, aus der Mitte ihrer Brüder erwecken und meine Worte in seinen Mund legen; der soll alles zu ihnen reden, was ich ihm gebieten werde. Und es wird geschehen, wer auf meine Worte nicht hören will, die er in meinem Namen reden wird, von dem will ich es fordern!

5.Mose 18:15-19

Die alte jüdische Tradition identifizierte Schilo tatsächlich als den Messias!

Bis Schilo kommt: Das spielt auf den König Messias an.

Midrasch Genesis Rabba 98:8, 99:9

Der Name des Messias ist Schilo.

Midrasch Eicha Rabba I, 16:51

Die alten aramäischen Übersetzungen, Übertragungen und Paraphrasen der hebräischen Bibel – Targumim genannt – sind sich ebenso einig, dass Schilo ein Marker für den Messias ist.

Bis der Messias kommt, dessen Reich ist.

Targum Onkelos

Bis der Messias kommt, dem das Reich gehört.

Targum Jerusalem

Bis zur Zeit, da der König Messias kommt, dessen ist das Königtum.

Targum Neofiti I

Bis der König Messias kommen wird, der jüngste seiner Söhne.

Targum Pseudo-Jonathan; Targum Jerusalem I

Spannend an Jaakows prophetischen Satz „das Zepter soll nicht von Juda weichen“ ist, dass wir darin außer dem siebten Buchstaben „Sajin“, jeden Buchstaben des hebräischen Alphabets finden. Sieben ist eine heilige und göttliche Zahl und der Buchstabe Sajin stilisiert im paläohebräischen Alphabet ein Schwert. Dies könnte vielleicht zeigen, dass der Gesalbte bei seinem ersten Kommen, keine Schwert, also keine physische Waffe mitbringen würde. In der Tat hielt Jeschua den Stab Gottes und befreite Gottes Volk von der geistigen Unterdrückung mit Hilfe von Gottes heiligen Geist. Mit Gottes Stab in der Hand kam Jeschua als leidender Diener – die rabbanitische Tradition identifiziert ihn hierbei als sogenannten „Maschiach ben Josef“. Doch die jüdische Führung suchte damals nach einem militärischen Führer, infolgedessen viele ihren Gesalbten König völlig übersahen. Doch wir wissen, dass Jeschua wieder kommen wird mit dem Schwert des Gericht.

Wir sind es Gott schuldig, allezeit für euch zu danken, Brüder, wie es sich auch geziemt, weil euer Glaube über die Maßen wächst und die Liebe jedes Einzelnen von euch zunimmt allen gegenüber, sodass wir selbst uns im Hinblick auf euch rühmen in den Gemeinden Gottes wegen eures standhaften Ausharrens und eurer Glaubenstreue in allen euren Verfolgungen und Bedrängnissen, die ihr zu ertragen habt. Sie sind ein Anzeichen des gerechten Gerichtes Gottes, dass ihr des Reiches Gottes würdig geachtet werdet, für das ihr auch leidet; wie es denn gerecht ist vor Gott, dass er denen, die euch bedrängen, mit Bedrängnis vergilt, euch aber, die ihr bedrängt werdet, mit Ruhe gemeinsam mit uns, bei der Offenbarung des Herrn Jeschua vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht, flammendem Feuer, wenn er Vergeltung üben wird an denen, die Gott nicht anerkennen, und an denen, die der frohen Botschaft unseres Herrn Jeschua dem Gesalbten nicht gehorsam sind. Diese werden Strafe erleiden, ewiges Verderben, vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Kraft, an jenem Tag, wenn er kommen wird, um verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert in denen, die glauben — denn unser Zeugnis hat bei euch Glauben gefunden.

2.Thessalonicher 1:3-10

Schaul schreibt, dass derjenige bestraft wird, der der frohen Botschaft Jeschua nicht gehrosam ist, dies entspricht auch dem, was Mosche in 5.Mose 18:15-19 sagte. An diesem Punkt wird der Name „Jehuda“ bedeutsam. „JeHUDaH“ (יְהוּדָה) beinhaltet alle vier Buchstaben von Gottes Eigennamen JHWH (יְהֹוָה‎) mit dem Zusatz des hebräischen Buchstabens „Dalet“ (ד), der im paläohebräischen Alphabet eine Tür symbolisiert. Eben diese Türe ist Jeschua für uns heute.

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in die Schafhürde hineingeht, sondern anderswo hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirte der Schafe. Diesem öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe beim Namen und führt sie heraus. Und wenn er seine Schafe herausgelassen hat, geht er vor ihnen her; und die Schafe folgen ihm nach, denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht. Dieses Gleichnis sagte ihnen Jeschua. Sie verstanden aber nicht, wovon er zu ihnen redete. Da sprach Jeschua wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür für die Schafe. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie. Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.

Johannes 10:1-10

Schließlich führt Jaakow sein Reden fort und spricht über seinen Sohn Dan. Obwohl man bisher nicht wirklich Informationen über Dan erhielt, scheint es wunderlich, dass er auch keinen wirklichen Segen empfing. So heißt es, dass er sein Volk richten wird, und dass er eine Schlange am Weg und eine Otter auf dem Pfad sein wird, die das Ross in die Fersen beißt, sodass der Reiter rückwärts stürzt (vgl. 1.Mose 49:16-17). Wir erfahren im Vorfeld nicht, weshalb dies so ist, doch im tiefen Studium der Bibel gibt es Hinweise darauf, dass das, was Jaakow über Dan ausspricht einen prophetischen Charakter hat. Der Stamm Dan akzeptierte bei der Landnahme nicht das Land, das ihm zugewiesen wurde und zog weit in den Norden, um dort die Stadt Dan zu gründen und das umliegende Land zu besiedeln. Dan weigerte sich, Gottes Willen zu erfüllen und dies manifestierte sich in ihrem falschen Weg des Götzendienstes (vgl. Richter 18:1-31) der darin endete, dass Jaraweam in Dan eines seiner goldenen Kälber errichtete.

Darum hielt der König Rat und machte zwei goldene Kälber und sprach zu dem Volk: Es ist zu viel für euch, nach Jerusalem hinaufzuziehen! Siehe, das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten herausgeführt haben! Und er stellte das eine in Bethel auf, und das andere setzte er nach Dan. Aber diese Tat wurde für Israel zur Sünde; und das Volk lief zu dem einen Kalb bis nach Dan. Er machte auch ein Höhenheiligtum und setzte aus dem ganzen Volk Leute zu Priestern ein, die nicht von den Söhnen Levis waren. Ferner ordnete Jaraweam ein Fest an, am fünfzehnten Tag des achten Monats, wie das Fest in Juda, und opferte auf dem Altar. […]

1.Könige 12:28-33

Dan half, das Volk zu Fall zu bringen. Die Konsequenz ist, dass Dan in zukünftiger Zeit nicht mehr als eigenständiger Stamm existiert – von Dan wird es keine Teilhaber unter den 144.000 Versiegelten geben und ich persönlich vermute, dass Dan somit auch kein eigenes Tor im neuen Jeruschalajim erhalten wird (vgl. Offenbarung 7:1-8, 21:9:27)!


Krija He: 1.Mose 49:19-26

Schließlich erhielten auch Gad, Ascher, Naftali und Josef jeweils einen Segen. Das Josef hier noch einmal einen eigenen Segen erhält sorgt dafür, dass schließlich auch seine Söhne Efraim und Menasche einen doppelten Segen erhalten.


Krija Waw: 1.Mose 49:27-50:20

Als letzter Sohn erhält Benjamin seinen Ausspruch von Jaakow. Raschi kommentierte zu 1.Mose 49:27, dass der rabbanitische Gelehrte Tanchuma bar Abba lehrte, dass Jaakow hier einerseits in Bezug zum Geschehen in Schilo (hier ein Eigenname einer israelitischen Stadt) in der Zeit der Richter, andererseits in Bezug zu Israels ersten legitimen König Schaul ben Kisch aus Gibea weissagte.

Und sie geboten den Söhnen Benjamins und sprachen: Geht hin und lauert in den Weinbergen! Wenn ihr dann seht, dass die Töchter von Schilo mit Reigen zum Tanz herausgehen, so kommt aus den Weinbergen hervor und raubt euch ein jeder eine Frau von den Töchtern Schilos und geht in das Land Benjamin! Und es soll geschehen, wenn ihre Väter oder ihre Brüder kommen, um mit uns zu rechten, so wollen wir zu ihnen sagen: Schenkt sie uns! Denn keiner von uns hat eine Frau gewonnen im Krieg; auch habt ihr sie ihnen nicht gegeben, sonst wärt ihr heute schuldig! Da machten es die Söhne Benjamins so, dass sie sich Frauen nahmen nach ihrer Zahl von den Reigentänzerinnen, die sie raubten, und sie gingen davon und kehrten wieder zu ihrem Erbteil zurück und bauten die Städte wieder auf und wohnten darin.

Richter 21:20-23

Als aber Schaul die Herrschaft über Israel bekommen hatte, kämpfte er gegen alle seine Feinde ringsumher, gegen die Moabiter, gegen die Ammoniter, gegen die Edomiter, gegen die Könige von Zoba und gegen die Philister; und wohin er sich wandte, da warf er sie nieder.

1.Samuel 14:47

Erneut wies Jaakow darauf hin, dass er nicht in Ägypten begraben werden wollte und starb schließlich. Zuerst gab es eine lange Trauer in Ägypten und daraufhin machte sich Josef mit dem Leichnam seines Vaters auf den Weg zur Höhle Machpela, um dort Jaakow bei seinen Vorvätern zu begraben. Heute trauern Juden beim Tod eines nahen Verwandten sieben Tage durch „Schiwa“ (hebr.: SIeben). Die Trauernden bleiben dabei sieben Tage lang zu Hause. Verwandte, Freunde und Bekannte lassen sie in ihrem Schmerz nicht allein, sondern sichern ihnen Liebe, Unterstützung und Aufmerksamkeit zu, sorgen für ihre Bedürfnisse und trösten sie. Außerdem findet täglich morgens und abends ein Gottesdienst im Trauerhaus statt. Die Trauernden sprechen dann das Kaddisch – das Gebet der „Heiligung Gottes“. Diese Praxis wird auf das Begräbnis von Jaakow zurückgeführt.

Als sie nun zur Tenne Atad kamen, die jenseits des Jarden liegt, hielten sie dort eine große und feierliche Totenklage; denn Josef veranstaltete für seinen Vater eine siebentägige Trauer.

1.Mose 50:10

Nach dem Begräbnis bekamen Josefs Brüder Angst, vermutlich weil sie sich sorgten, dass Josef nur seines Vaters wegen mit den Brüdern Frieden gehalten hatte. Sie traten zu Josef und baten ihn um Vergebung für alle Taten.


Krija Sajin: 1.Mose 50:21-26

In dieser Not, die die Brüder spürten, beruhigte Josef sie und bewies, dass er ihnen tatsächlich von ganzem Herzen vergeben hatte.

So fürchtet euch nun nicht; ich will euch und eure Kinder versorgen! Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen.

1.Mose 50:21

Schließlich wurde auch Josef alt – 110 Jahre – doch erhielt von Gott noch den Segen, die Kinder Efraims bis in das dritte Glied sehen zu dürfen. Auch Josef ließ seine Söhne schwören, seine Gebeine nicht in Ägypten zu lassen – er wollte wie sein Vater Jaakow, bei seinen Vorfahren begraben werden. Dies erfüllten die nachfolgenden Generationen beim AUszug aus Ägypten (vgl. 2.Mose 13:19).


Marana tha – unser Herr kommt! Hallelujah – gelobt sei Jah!

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