DIE ETHNIE DER ISRAELITEN: SCHWARZE HEBRÄER?


Seit über 100 Jahren gibt es die Lehre, dass die biblischen Hebräer und Israeliten im Ursprung Schwarze waren. In den letzten Jahrzehnten häufte sich diese Lehre, nicht mehr nur in Amerika und Afrika, sondern vor allem durch das Internet nun auch in Europa. Doch lässt sich biblisch beweisen, welche Hautfarbe, die biblischen Hebräer und Israeliten hatten?


1.) Der biblische Stammbaum:

Adam war der erste Mensch auf der Erde (1.Mose 1:26-27, 2:7) und von seinem Sohn Schet (1.Mose 4:25) stammt die Linie bis hin zu Noach (1.Mose 5:28-29) ab. Noach zeugte drei Söhne: Schem, Cham und Japhet (1.Mose 5:32).

Die Söhne von Japhet waren Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Mesech und Tiras (1.Mose 10:2). Gomer wird mit den Kimmerern im heutigen Kaukasus identifiziert. Magog wird mit den Skythen nördlich des heutigen Kaukasus und schwarzen Meer im heutigen Südrussland identifiziert. Madai wird mit den Medern im heutigen Zagrosgebirge im Iran identifiziert. Jawan wir mit den Ioniern im heutigen Griechenland identifiziert. Tubal wird entweder mit Tabal in der heutigen Nordosttürkei oder den Iberern im heutigen Armenien identifiziert. Meschech wir mit den Massageten, Alanen, Tataren oder Phrygern in der heutigen Osttürkei, über den Kaukasus bis zum kaspischen Meer und Aralsee identifiziert. Tiras wird mit den Thrakern im heutigen Nordostgriechenland oder den Tyrsener in der heutigen Nordwesttürkei identifiziert. Die Söhne Japhets zeugten weitere Söhne (1.Mose 10:3-5), die mit den Skythen im heutigen Kaukasus und Südrussland, Phrygern und Palaern in der heutigen Türkei, Sarmaten im heutigen Südural in Russland, Iberern im heutigen Südwestspanien, Kitäern auf dem heutigen Zypern, sowie anderen Stämmen an den europäischen Mittelmeerküsten identifiziert. Zusammenfassend kann man also die Nachfahren Japhets als tendenziell weißhäutige, eurasische Völker identifizieren.

Die Söhne von Cham waren Kusch, Mizraim, Put und Kanaan (1.Mose 10:6). Kusch wird mit den Nubiern im heutigen Ägypten und Sudan identifiziert. Mizraim wird den Ober- und Unterägyptern im heutigen Ägypten identifiziert. Put wird mit der Bevölkerung des heutigen Lybien bis Marokko und Mauretanien identifiziert. Kanaan wird mit den Sidoniern und Hetitern, Jebusitern, Amoritern, Girgaschitern, Hiwitern, Arkitern, Sinitern, Arwaditern, Zemaritern und Hamatitern im heutigen Israel, Libanon und Syrien identifiziert. Die Söhne Chams zeugten weitere Söhne (1.Mose 10:7-20), die mit den verschiedenen, dunkelhäutigen, aber nicht endgültig identifizierten Völkern in Afrika, der Levante und Mesopotamien, im südlichen Saudi-Arabien an der nördlichen Grenze des Jemen und jemenitischen Hadramaut, sowie Nordindien an der Grenze zu Pakistan lokalisiert werden. Die biblische und wissenschaftliche Geschichtsschreibung bezeugt, dass diese Völker aus dem Bereich vom Mittelmeer bis zum Indus weitgehend durch schemitische Völker vertrieben wurden. Zusammenfassend kann man heute also die Nachfahren Chams vor allem als schwarzhäutige, nilo-saharische und sub-saharische Völker identifizieren.

Die Söhne von Schem waren Elam, Aschur, Arpakschad, Lud und Aram (1.Mose 10:21-22). Elam wird mit den Elamitern im Flachland des heutigen Südwestiran identifiziert. Aschur wird mit den Assyrern in Mesopotamien identifiziert. Arpakschad wird auch mit mesopotamischen Völkern identifiziert. Lud wird mit den Lydern in der heutigen Türkei identifiziert. Und Aram wird mit den Aramäern in der Levante und Mesopotamien identifiziert. Die Söhne Schems zeugten weitere Söhne (1.Mose 10:23-31), die heute mit verschiedenen Völkern in der Levante, Mesopotamien, der arabischen Halbinsel und sogar Ostafrika identifiziert werden. Zusammenfassend kann man die schemitischen Stämme heute hauptsächlich mit den weiß- bis braunhäutigen Aramäern und den arabischen Völkern, sowie den Juden, die Israeliten sind und über Awraham direkt von Heber, dem Namensgeber der Hebräer abstammen, identifizieren.

Schem also zeugte Arparchschad und aus dessen Linie trat Awraham nach neun Generationen hervor (1.Mose 11:26). Awraham zeugte Jizchak (1.Mose 21:3), und Jizchak zeugte Jaakow (1.Mose 25:26), dieser wiederum zeugte den Jehuda (1.Mose 29:35), und so zieht sich die Linie weiter bis hin zu David (1.Chronik 2:16), und dann weiter bis zu Josef (Matthäus 1:16) und somit zu Jeschua. Eigentlich reicht diese Völkertafel aus, um zu wissen, dass die Patriarchen und Könige Israels, sowie Jeschua selber keine Schwarzen sein konnten und auch die heutigen Juden als Nachfahren des Stammes Jehuda keine Schwarzen sind.


2.) Adam und Chawa:

Höchstwahrscheinlich ist selbst Adam weiß gewesen. In „Mickelson’s Enhanced Strong’s Greek and Hebrew Dictionaries“ wird Adam mit Erde übersetzt und ist verwandt mit dem Wort Edom, was rötlich, im Sinne von rötlichen Haaren oder der Eigenschaft des Rotwerdens im Gesicht bedeutet. Auch Adams Frau Chawa war weiß, denn sie war aus dem Fleisch Adams gemacht (1.Mose 2:21-23).


3.) Kain, Naama und Noach:

Viele Ausleger vermuten, dass Kain nach dem Mord an seinem Bruder Abel mit schwarzer Hautfarbe von Gott gekenzeichnet wurde, um von weiter Entfernung schon erkennbar zu sein, damit ihn niemand töten würde (1.Mose 4:13-16). Innerhalb dieser Auslegung ist Naama, die Schwester von Tubal-Kain (1.Mose 4:22), die Frau von Noach und vererbte die schwarze Hautfarbe an Cham weiter. Noach selber wird als „tamim“ (hebr.: Makellos) bezeichnet (1.Mose 6:8-9), was üblicherweise der Begriff ist, der später in der Tora für fehlerlose Opfertiere verwendet wird (2.Mose 12:5; 3.Mose 9:2-3).


4.) Sarahs Schönheit:

Die Ägypter waren von der Schönheit Saras angetan (1.Mose 12:14-15). In den Lamech-Rollen aus den Höhlen von Qumran wird Sarahs Schönheit mit „[…] wie lieblich all ihre weiße Erscheinung!“, kommentiert.


5.) Esaw und Jaakow:

Von Esaw wird berichtet, dass er rötlich war, möglicherweise rötlich behaart und deshalb Edom genannt wurde, was auf Hebräisch „rot“ heißt. Jaakow war sein Zwillingsbruder und ist der Vater alle Stämme Israels (1.Mose 25:24-26).


6.) Jaakows Schwiegervater Laban:

Riwka wollte nicht, dass ihr Sohn Jaakow, der später Israel genannt wurde, eine Kanaaniterin heiratete. Er sollte stattdessen jemanden aus der aramäischen Familie Riwkas, also eine von den Töchtern Labans heiraten (1.Mose 28:1-2). Das hebräische Wort Laban bedeutet „weiß“ oder „Weißer“.


7.) Die Frau von Mosche:

Während dem Auszug aus Ägypten beschweren sich Mirjam und Aharon, weil Mosche sich eine Kuschiterin zur Frau nahm (4.Mose 12:1), was wegen der großen Unterschiede offenbar verpöhnt war (Jeremia 13:23)


8.) König David:

David, der zum Stamm Jehuda gehörte, wird als rötlich beschrieben (1.Samuel 16:12). Die Farbe rötlich bezieht sich bei David, wie auch den vorgenannten Fällen, auf die Gesichtsfarbe, also die Fähigkeit zu erröten oder auch die Haarfarbe.


9.) König Schlomo und seine Geliebte Schulamit:

Im Hohelied, beschreibt Schulamit ihren König Schlomo, den Sohn Davids, als weiß und rot, mit lockigem schwarzem Haar (Hohelied 5:10-11). Das hebräische Wort „schachor“, dass hier mit „schwarz“ übersetzt wurde, kann Farbtöne von braun bis schwarz meinen. An anderer Stelle steht dasselbe Wort für und bezieht sich auf die Hautfarbe der Geliebten von König Schlomo (Hohelied 1:5). Es muss hier zwingend „braun“ bedeuten, denn ihre Lippen sind rot (Hohelied 4:3), wie sie natürlicherweise nur unter Weißen vorkommen. König Schlomos Körper wird mit Elfenbein verglichen (Hohelied 5:14). Im damaligen Israel, wie fast überall auf der Welt vor dem 19.Jhd. war dunkle Haut etwas unschönes, ein Makel der Feldarbeit, und Frauen begehrten weiß zu bleiben (Hohelied 1:6).


10.) Fürsten Israels:

Jeremia beschreibt die Fürsten Israels, die Nasiräer genannt wurden, vor der Eroberung Jerusalems als weiß wie Schnee und Milch, und zugleich als rot (Klagelieder 4:7).


11.) Historische Beweise:

In Darstellungen der Menschen in Ägypten aus der Zeit, in der die Israeliten dort lebten, findet man zahlreiche hellhäutige, sogar blonde, rothaarige und blauäugige Personen auf den Bildern. Auch auf Darstellungen aus griechischer und römischer Zeit sind Bilder, z.B. Mosaike erhalten, auf denen Juden mit blauen Augen und heller-mediteraner Haut, abgebildet sind. Anhand von Inschriften oder Kleidung sind die abgebildeten Personen eindeutig als Hebräer zu identifizierbar. Aus der Stadt Sepphoris (Diocaesarea) in Galiläa sind viele kunstvolle Steinmosaiken erhalten. Sie stammen ungefähr aus der Zeit Jeschuas. Sepphoris liegt in nördlicher Richtung etwa 8 km von Nazareth entfernt, dem Ort, in dem Jeschua aufwuchs. Die Bilder 1 und 2 zeigen unbekannte Personen in Fußbodenmosaiken aus Villen zu jener Zeit. Das Frauenporträt wird auch „Mona Lisa von Galiläa“ genannt. Alle dargestellten Personen sehen hellhäutig aus. Die Bilder 3 und 4 sind aus einem Grab in Ägypten und stellen hebräischer Bewohner in Ägypten dar. Vor ihnen werden die Ägypter in einer braunen Hautfarbe dargestellt. Wer mehr dazu erfahren möchte, kann HIER ein Video dazu ansehen.


12.) Genetische Forschung:

Auch Genetisch ist eindeutig nachgewiesen, dass die Juden den historischen Israeliten am nächsten sind. Dieses Thema ist jedoch zu lang für diesen Artikel und kann HIER nachgelesen werden.


FAZIT:

Israeliten waren ursprünglich weiße bis mediterran-braune Menschen. Aber natürlich gab es auch schon damals eine Vermischung mit anderen, auch schwarzen Völkern (2.Mose 12:38). Heute gibt es beispielsweise die äthiopischen Juden, aber auch andere Gruppen in Afrika und Asien, die stereotypisch afrikanisch oder asiatisch aussehen, aber nachweisen können, jüdische DNA in sich zu tragen. Hierzu gibt es heute sehr ausführliche Forschungsberichte, die darüber berichtet, wie Juden nach der ersten und zweiten Zerstörung des Tempels ins Exil gingen und sich in der Diaspora mit den ansässigen Völkern vermischten und teilweise sogar assimilierten. Doch schon zur damaligen Zeit, war es möglich, dass Menschen anderer Herkunft auch Israeliten wurden (Ruth 1:16) und heuthat jeder Mensch durch Jeschuas ie Möglichkeit, seine heidnische Identität abzugeben und die Identität von Gottes Volk anzunehmen (Römer 9:1-11:36). Mehr zu unserer göttlichen Identität, die uns durch Jeschua gegeben wird findet man HIER.

Schalom und Gottes reichen Segen.

4 Gedanken zu “DIE ETHNIE DER ISRAELITEN: SCHWARZE HEBRÄER?”

  1. Wo ordnest Du Ashkenaz, Nachfahre Japhets ein?
    Und dazu, die heutige dominante Gruppe der Ashkenazi betreffend, diesen Auszug:
    „Die Söhne Japhets zeugten weitere Söhne (1.Mose 10:3-5), die mit den Skythen im heutigen Kaukasus und Südrussland, Phrygern und Palaern in der heutigen Türkei, Sarmaten im heutigen Südural in Russland, Iberern im heutigen Südwestspanien, Kitäern auf dem heutigen Zypern, sowie anderen Stämmen an den europäischen Mittelmeerküsten identifiziert. Zusammenfassend kann man also die Nachfahren Japhets als tendenziell weißhäutige, eurasische Völker identifizieren.“
    Danke

    1. Japhet war der Vorfahre der europäischen und teilweise der asiatischen Völker. Japhets Nachkomme Aschkenas hat jedoch nicht wirklich was mit den heutigen Juden zu tun. Um etwa 300 n.u.Z. siedelten nachweislich die ersten Juden aus der Mittelmeerregion in die römischen Provinzen „Germania Inferior“ und „Germania Superior“, aber auch nach „Raetia“ und „Belgica“. Diese Region wurde spätestens Mittelalter durch das rabbanitische Judentum dem biblischen Volk „Aschkenas“ zugeordnet. Deshalb nannten sich die Nachfahren dieser Juden also „Aschkenasische Juden“, da sie in Aschkenas lebten, doch waren die dadurch nicht dem Volk Aschkenas zugehörig. Das selbe Phänomen gibt es bspw. auch bei den „Sephardischen Juden“, die im biblischen „Sepharad“ siedelten, was das heutige Spanien ist. Diese Namensgebung hat sich auch bei georgischen, bucharischen, jemenitischen Juden und anderen jüdischen Gruppen eingebürgert und dient einzig diese Gruppen geografisch einzuordnen. Diese Namen bedeuten nicht, dass diese Juden diesen Völkern angehören. Gewiss gab es Vermischungen durch Konversion, doch ist dies unbedeutend. DNA-Studien beweisen, dass aschkenasische Juden genau so wie sephardische Juden, Juden sind.

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