PERLEN DER TORA: PARASCHA „WAJESCHEW“


Krija Alef: 37:1-11

Jakob aber wohnte in dem Land, in dem sein Vater ein Fremdling war, im Land Kanaan.

1.Mose 37:1

Im ersten Satz dieser Parascha, wird das Namengebende „wajeschew“ verwendet. Das eigentliche Wort lautet hier „jaschaw“ (Strong‘s H3427), und bedeutet, sich zum Sitzen niederzulassen. Aus diesem Wort leitet sich auch das althebräische Wort für Siedlungen „moschaw“ (Strong‘s H4186) ab, welches nicht nur zur biblischen Zeit genutzt wurde, sondern auch in der heutigen Zeit weiter genutzt wird. Auch das neuhebräische Wort „Jischuw“, dass die jüdische Bevölkerung und das jüdische Gemeinwesen in Israel vor der Gründung des Staates Israel bezeichnet, leitet sich von „jaschaw“ ab. Die meisten Übersetzungen übersetzen es sinngemäß mit „wohnen“ oder ähnlichen Worten. Interessant ist hier die Erwähnung, dass es das Land ist, in dem sein Vater ein Fremdling war. Wir lesen an dieser Stelle im Endeffekt, dass eine gewisse Assimilation begonnen hatte – Jaakow wurde Sesshaft. Doch dies ist ein Widerspruch zu der Verheißung, die Awraham von Gott JHWH bekam.

Da sprach Er zu Abram: Du sollst mit Gewissheit wissen, dass dein Same ein Fremdling sein wird in einem Land, das ihm nicht gehört; und man wird sie dort zu Knechten machen und demütigen 400 Jahre lang.

1.Mose 15:13

Einerseits stellt sich an dieser Stelle die Frage, ob nun diese 400 Jahre unterbrochen, oder gar beendet sind. Doch wenn man weiterliest, erfahren wir, dass das Sesshaftwerden nur von kurzer Dauer ist. Wichtig für diese Parascha ist die erwähnte, beginnende Assimilation im Kontext zu 1.Mose 38, wozu wir später kommen.

Dies ist die Geschichte Jakobs: Joseph war 17 Jahre alt, als er mit seinen Brüdern das Vieh hütete, und er war als Knabe bei den Söhnen Bilhas und Silpas, den Frauen seines Vaters; und Joseph brachte vor ihren Vater, was man ihnen Schlimmes nachsagte.

1.Mose 37:2

Zunächst lesen wir, dass dies die Geschichte Jaakows sei, doch dann lesen wir von Josef. Hätte der Vers nicht bspw. „Dies sind die Geschlechter Jakobs: Ruben, usw.“ lauten müssen? Warum wird Josef genannt? Begründet wird dies laut rabbanitischer Tradition damit, dass ein Mann von seinen Mitmenschen nicht nur nach seinen eigenen Taten, sondern auch an den Taten seiner Nachkommen gerichtet wird und der aggadische Midrasch erklärt, dass der Vers die Nachkommen Jaakows aus vielen Gründen mit Josef verknüpft hat, weil alles, was mit Jaakow geschah, auch mit Josef geschah. Einmal, weil das eigentliche Ziel Jaakows, um dessentwillen er Laban diente, Rachel gewesen war; ferner waren die geschichtlichen Züge Josefs denen Jaakows ähnlich, denn alles, was Jaakob begegnete, begegnete auch Josef. Rab Samuel bar Nachman sagte dazu im Midrasch:

[…] Weil alles, was dem einen (Jaakow) begegnete, auch dem andern (Josef) begegnete; […] die Mutter des einen war unfruchtbar (im Anfange), die des anderen auch, […] jenen hassten seine Brüder, diesen hasste sein Bruder, diesen wollte sein Bruder ums Leben bringen, jenen seine Brüder, dieser war ein Hirt, jener auch, […] dieser wurde mit Reichtum gesegnet, jener auch, […] dieser gelangte durch einen Traum zur Größe, jener auch, durch diesen wurde das Haus des Schwiegervaters gesegnet, durch jenen auch, dieser reiste nach Ägypten, jener auch, […] dieser ordnete mittels eines Schwures sein Begräbnis an, jener auch, dieser erteilte Befehle, jener auch, dieser starb in Ägypten, jener auch, dieser wurde einbalsamiert, jener auch, von diesem wurden die Gebeine hinauf nach Schechem gebracht, von jenem auch.

Midrasch Bereschit Rabba 83:3

Dem Text folgend erfahren wir , dass Josef Jakobs Lieblingssohn war und seine Brüder ihm deshalb missgünstig gegenüber standen. Schließlich bekam Josef von Gott die Gabe der Träume und ihrer Deutung geschenkt. Viele dieser Träume enthüllten die zukünftige Position von Josef. Durch den Bezug dieser Träume zu seinen Brüdern weckte Josef jedoch die Eifersucht der Brüder, die bereits durch die Gunst des Vaters gegenüber Josef, geweckt worden war. Jaakow machte kein Geheimnis daraus, dass er Josef mehr liebte als seine anderen Kinder, und er gab ihm einen besonderen Mantel mit vielen Farben. Mit diesem Mantel verkündete Jaakow die Souveränität und Führung Josefs über alle seine anderen Söhne, denn im patriarchalischen Zeitalter trugen semitische, bzw. orientalische Stammesoberhäupter meist Mäntel in vielen Farben als Zeichen der Herrschaft. Vielleicht hätte Jakob die negativen Auswirkungen von Geschwisterrivalitäten voraussehen müssen, die normalerweise aus einer solchen Bevorzugung resultieren, da er auch Opfer dieser Art von Bevorzugung war. Seine Mutter Riwka, bevorzugte Jaakow, aber sein Vater Jizchak bevorzugte Jakobs Bruder Esaw. Dies verursachte viel Feindseligkeit zwischen den beiden Brüdern. Anstatt jedoch aus den Fehlern seiner Eltern zu lernen, hielt Jaakow einfach an den elterlichen Fehlern fest. Jaakow sündigte hier maßgeblich gegen Gottes Ordnung, weshalb Gott JHWH diese später am Sinai schriftlich in seiner Weisung festhielt.

Wenn jemand zwei Frauen hat, eine, die er liebt, und eine, die er verschmäht, und sie ihm Söhne gebären, beide, die Geliebte und die Verschmähte, und wenn der Erstgeborene von der Verschmähten ist und die Zeit kommt, dass er seinen Söhnen seinen Besitz als Erbe austeilt, so kann er nicht dem Sohn der Geliebten vor dem erstgeborenen Sohn der Verschmähten das Erstgeburtsrecht verleihen; sondern er soll den Erstgeborenen, nämlich den Sohn der Verschmähten, anerkennen, indem er ihm von allem, was vorhanden ist, zwei Teile gibt; denn dieser ist der Erstling seiner Kraft, und das Recht der Erstgeburt gehört ihm.

5.Mose 21:15-17

Anstatt dem Beispiel von Jaakow zu folgen, können wir die Entscheidung treffen, aus den Fehlern unserer Eltern und auch unserer biblischer Vorfahren zu lernen, und uns heute dazu entschließen, keine ungesunden Eltern-Kind-Beziehungen fortzusetzen, die von früheren Generationen für uns modelliert wurden. Um eine solche Änderung vorzunehmen, müssen wir natürlich von der Vergangenheit befreit werden. Das beginnt mit Buße und Vergebung – Buße, wenn wir unsere Eltern richten und vielleicht ein lästiges Kind sind, und ihnen ihre Fehler vergeben. Unsere geistlichen Neuanfänge liegen in der Freiheit, die uns Gott JHWH im Messias Jeschua bietet – Sündenbekenntnis, Vergebung, Umkehr und Taufe sind hier zielführend.

So tut nun Buße und kehrt euch um, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung vom Angesicht JHWHs kommen und er den sende, der euch zuvor verkündigt wurde, Jeschua den Gesalbten,

Apostelgeschichte 3:19

Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.

1.Johannes 1:9

Schließlich hatte Josef zwei Träume. Er hatte das dringende Bedürfnis, diese Träume seinen Brüdern mitzuteilen und dabei begann er die Erzählung mit zwei bedeutenden Worten.

Er sprach nämlich zu ihnen: Hört doch, was für einen Traum ich gehabt habe:

1.Mose 37:6

Dieses „Hört doch“, das im Hebräischen „schimu na“ (Strong‘s H8075 + H4994) lautet, kommt in dieser Kombination etwa zehn Mal im Tanach vor. In der Regel ist es ein Kennzeichen für prophetisches oder warnendes Reden (z.B. 4.Mose 12:6, 16:8, 20:10; Jesaja 7:13; Jeremia 5:21; Hesekiel 18:25; Micha 3:1, 3:9, 6:1). Tatsächlich wissen wir durch die Bibel, dass diese Worte tatsächlich prophetisch waren. Ebenso wie Jakobs Söhne – das Volk Israel – oft zornig wurde, wenn ein Prophet „hört doch“ sagte, wurden nun auch Jakobs Söhne – Josefs Brüder – zornig. Ebenso wie Jakobs Söhne – das Volk Israel – oft Propheten verfolgte und tötete, so hatten Jakobs Söhne – Josefs Brüder – im Verlauf der Geschichte, den selben Plan mit Josef.


Krija Bet: 37:12-22

Das endgültige Drama begann aber, als Jaakow seinen Sohn Josef mit dem Auftrag losschickte, nach seinen Brüdern auf der Weide zu sehen. Josef starten in Chewron (hebr. Hebron) und musste eine Strecke von ca. 120 km zurücklegen, wobei er Efrate, Beit-Lechem (hebr.: Betlehem), Schalem bzw. Jeruschalajim (hebr.: Jerusalem), Beit-El und Schilo passierte. All diese Städte haben außerordentlich große Bedeutung in der biblischen Geschichte der Israeliten. Für diese Strecke benötigte er vermutlich 3 bis 4 Tage, bis er schlielich in Schechem, am Berg Garizim ankam. Seine Brüder waren aber weiter gezogen und weideten die Herde in Dotan, etwa 20 Kilometer nördlich von Schechem. Tatsächlich wurde Dotan gefunden und ausgegraben. Die Stadt lag unweit einer Karawanenstraße und Ausgrabungen bezeugen nicht nur die Existenz der Stadt zur Zeit Josefs, sondern auch, dass in der Nähe der Stadt mehrere, über drei Meter tiefe Zisternen vorhanden waren. Als Josef nun nach Dotan kam, hatten die eifersüchtigen Geschwister bereits geplant, Josef zu töten. Ihr Plan wäre sicher erfolgreich gewesen, doch Jaakows ältester Sohn Reuben (hebr.: Ruben) hatte Skrupel, und drängten die Anderen dazu, Josef stattdessen in eine leere Zisterne zu werfen.

Und nun kommt und lasst uns ihn töten und in eine Zisterne werfen und sagen, ein böses Tier habe ihn gefressen; dann wollen wir sehen, was aus seinen Träumen wird! Als Reuben dies hörte, rettete er ihn aus ihren Händen, indem er sprach: Wir wollen ihn nicht ums Leben bringen! Und weiter sprach Reuben zu ihnen: Vergießt kein Blut! Werft ihn in die Zisterne dort in der Wüste, aber legt nicht Hand an ihn! Er wollte ihn aber aus ihrer Hand erretten und ihn wieder zu seinem Vater bringen.

1.Mose 37:20-22


Krija Gimmel: 37:23-36

Er wollte ihn später heimlich retten, hatte jedoch nie die Gelegenheit dazu, da die anderen Brüder Josef auf Vorschlag von Jehuda (hebr.: Juda) an eine Karawane verkauften.

Darauf setzten sie sich nieder, um zu essen. Als sie aber ihre Augen hoben und sich umsahen, siehe, da kam eine Karawane von Jischmaelitern von Gilead daher, deren Kamele trugen Tragakanth, Balsam und Ladanum, und sie zogen hinab, um es nach Ägypten zu bringen. Da sprach Jehuda zu seinen Brüdern: Was gewinnen wir damit, dass wir unseren Bruder töten und sein Blut verbergen? Kommt, wir wollen ihn den Jischmaelitern verkaufen und nicht selbst Hand an ihn legen; denn er ist unser Bruder, unser Fleisch! Und seine Brüder stimmten zu. Als nun die midianitischen Kaufleute vorbeikamen, zogen sie Josef aus der Zisterne herauf und verkauften ihn den Jischmaelitern für 20 Silberlinge; und diese brachten Josef nach Ägypten.

1.Mose 37:25-28.

Die Kommentatoren sind hier geteilter Meinung über die Bedeutung dieser Verse. Einige sagen, dass die Brüder Josefs zwar vor hatten, Josef aus der Zisterne zu ziehen und an eine Karawane zu verkaufen, doch die Midianiter Josef fanden, ihn selber aus der Zisterne zogen, ihn gefangen nahmen und ihn dann schließlich an die Jischmaeliter verkauften. Diese Auslegung erscheint mir jedoch unwahrscheinlich, da Josef offensichtlich von seinen Brüdern verkauft wurde.

Und nun bekümmert euch nicht und macht euch keine Vorwürfe darüber, dass ihr mich hierher verkauft habt; denn zur Lebensrettung hat mich Gott vor euch hergesandt!

1.Mose 45:5

Andere Auslegungen besagen, dass die Söhne Jaakows ihren Bruder Josef aus der Zisterne zogen und entweder an die Midianiter verkauften, welche ihn an die Jischmaeliter verkauften; oder dass die Brüder ihn an die Jischmaeliter verkauften, welche ihn an die Midianiter verkauften. Wieder Andere sagen, dass die Midianiter und die Ismaeliter das gleiche Volk waren, in dem sie sich vermischt hatten. Durchaus wäre dies eine plausible Erklärung in Anbetracht der Sache, dass laut Vers 36 nicht die Jischmaeliter, sondern die Midianiter nun Josef nach Ägypten an Potifar verkauften. Dieser Handel der Brüder war eine große Sünde, die laut der Tora streng verboten ist.

Wird jemand ertappt, dass er einen von seinen Brüdern unter den Söhnen Israels stiehlt und ihn zum Sklaven macht und ihn verkauft, so soll jener Dieb sterben, und du sollst das Böse aus deiner Mitte ausrotten.

5.Mose 24:7

Um ihre Tat zu verschleiern, sagten sie Jaakow, dass Josef gestorben sei und beschmierten hierfür das bunte Gewand, das Jaakow seinem Sohn Josef geschenkt hatte.


Krija Dalet: 38:1-30

An dieser Stelle macht die Tora einen Sprung. Wir lesen von Jehuda und müssen anhand des gesamten Geschehen feststellen, dass er ein sehr komplexer Charakter ist. Jehuda verließ offensichtlich nach dem Verkauf seines Bruders die Gemeinschaft mit seiner Familie. In der rabbanitischen Tradition wird dies mitunter damit erklärt, dass Jehuda derjenige war, der den Vorschlag machte, Josef zu verkaufen. Vielleicht plagten ihn die Schuldgefühle, oder vielleicht machten ihm seine Brüder Vorwürfe. Unabhängig seiner Gründe, verließ er nicht nur seine Familie, sondern heiratete sogar auch eine Kanaaniterin.

Und Jehuda sah dort die Tochter eines Kanaaniters, der Schua hieß, und er nahm sie zur Frau und ging zu ihr ein.

1.Mose 38:2

Später lesen wir rückblickend, was für ein Gräuel diese Entscheidung Jehudas für JHWH war und prophetisch, dass das ganze Haus Jehuda – die Juden – diese Schuld weiter betrieben.

Jehuda hat treulos gehandelt und einen Gräuel verübt in Jisrael und Jeruschalajim; denn Jehuda hat das Heiligtum JHWHs entweiht, das er liebte, und hat die Tochter eines fremden Gottes geheiratet.

Maleachi 2:11

Schua wurde schwanger und hatte einen Sohn namens Er, der Tamar heiratete. Aber Er starb, ohne Tamar ein Kind zu geben, weil Er vor Gott JHWH sehr ungerecht lebte. An dieser Stelle lesen wir das erste mal von der Praxis „Jibbum“ – die Schwagerehe -, an dieser Stelle als „jabam“ (Strong*s H2992) bezeichnet. Jehuda drängte seinen zweiten Sohn Onan, nun Tamar als Ehefrau aufzunehmen. Es war die Pflicht des Bruders von dem Mann, der ohne Kinder starb, seine Witwe zu heiraten, um die Blutslinie seines Bruders fortbestehen zu lassen. Diese familiäre Verantwortung mag uns fremd erscheinen, aber Gott hat sie später in die Tora aufgenommen.

Wenn Brüder beieinander wohnen und einer von ihnen stirbt, und er hatte keinen Sohn, so soll die Frau des Verstorbenen nicht einem fremden Mann von auswärts gehören, sondern ihr Schwager soll zu ihr eingehen und sie sich zur Frau nehmen und ihr die Schwagerpflicht leisten. Und es soll geschehen: Der erste Sohn, den sie gebiert, soll den Namen seines verstorbenen Bruders weiterführen, damit sein Name nicht aus Israel ausgelöscht wird.

5.Mose 25:5-6

Diese Praxis machte es im übrigen auch notwendig, die Mehrehe, bzw. Vielweiberei – Polygynie genannt – zuzulassen, statt sie zu verbieten. Denn war ein Mann schon verheiratet, hatte er dennoch die Pflicht, seine Schwägerin zu ehelichen und seinem Bruder einen Nachkommen zu zeugen. Dennoch erkennen wir auch, dass Gott JHWH niemanden in eine Mehrehe zwingen würde, doch das Ablehnen dieser Pflicht für den ablehnenden Bruder und dessen Familie eine große Schmach verursacht.

Gefällt es aber dem Mann nicht, seine Schwägerin zu nehmen, so soll seine Schwägerin hinaufgehen ins Tor zu den Ältesten und sagen: Mein Schwager weigert sich, seinem Bruder einen Namen in Israel zu erwecken; er will mir die Schwagerpflicht nicht leisten! Dann sollen die Ältesten der Stadt ihn herbeirufen und mit ihm reden. Wenn er dann dabei bleibt und spricht: Es gefällt mir nicht, sie zu nehmen!, so soll seine Schwägerin vor den Ältesten zu ihm treten und ihm seinen Schuh vom Fuß ziehen und ihm ins Angesicht spucken, und sie soll das Wort ergreifen und sagen: »So soll man jedem Mann tun, der das Haus seines Bruders nicht bauen will!« Und sein Name soll in Israel »Das Haus des Barfüßers« heißen.

5.Mose 25:7-10

Warum sollte Gott einen Brauch beibehalten, der schon seit Urzeiten bestand? Der offensichtliche Grund liegt im physischen Erbe. Doch Charles Ellicott sagte darüber hinaus, dass es auch um das ewige Erbe geht – „zum ausdrücklichen Zweck, die Hoffnung auf Auferstehung in den Köpfen des auserwählten Volkes lebendig zu halten. Durch die Beibehaltung des Erbes in der Familie hielt dieses Gebot von Jibbum die Hoffnung auf eine irdische Auferstehung des Familiennamens aufrecht. Wir sehen das im Buch Ruth: Der wohlhabende Gutsbesitzer aus Bethlehem Boas gab der Witwe Ruth die Hoffnung auf Auferstehung und ewiges Erbe. Dies ist eine Vorausdeutung auf die den Gesalbten Jeschua, der ein Nachfahre von Boas und Ruth war (vgl. Ruth 4). Die Hoffnung unserer geistigen, ewigen Auferstehung und unseres Erbes erfüllte sich in Jeschua, der der Bräutigam aller Auserwählten ist – Heiden und Juden – alle, die den Bund mit Gott JHWH durch Jeschuas Opfer, als sie einen Ehevertrag mit eingingen. Diejenigen, die seine Braut werden, erhalten das ewige Erbe. Alle Gläubigen, die auf Jeschua als Erretter hoffen, haben die Hoffnung, dass die Auferstehung ein Fakt ist.

Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jeschua, dem Gesalbten, der uns aufgrund seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jeschuas dem Gesalbten aus den Toten, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das im Himmel aufbewahrt wird für uns, die wir in der Kraft Gottes bewahrt werden durch den Glauben zu dem Heil, das bereit ist, geoffenbart zu werden in der letzten Zeit.

1.Petrus 1:3–4

Trotzdem können wir uns gut vorstellen, dass Sünde dieser Hoffnung im Weg stehen kann. Genau dies geschah auch im Fall von Jehudas zweitem Sohn Onan. Während Er zur Strafe seiner Schuld starb, wir aber nicht wissen, was er tat, erfahren wir, dass Onan nicht bereit war mit Tamar einen Sohn zu zeugen, um den Namen seines Bruders zu erhalten. Aus diesem Grund vollzog Onan den Coitus interruptus und lies seinen Samen auf den Boden fallen. Als Urteil hat JHWH schließlich auch auch Onan das Leben genommen. Im rabbanitischen Judaismus wird diese kleine Episode als Begründung dafür verwendet, Kondome zu verbieten. Stattdessen lehren Rabbaniten heute, dass Ehepaare entweder nicht verhüten sollen, oder Frauen auf hormonelle Medikamente zurückgreifen können. Für mich ist es kaum vorstellbar, dass Gott die einverständliche Nutzung von Kondomen innerhalb der Ehe mit dem Tod bestraft – stattdessen aber hormonelle Medikamente befürwortet, die nicht nur eine physische, sondern auch psychische Wirkung auf die Frauen haben. Die Pille kann zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Gewichtszunahme, Migräne, Spannungsgefühlen in den Brüsten, Stimmungsveränderungen und zur Absenkung der Libido führen. In seltenen Fällen können schwerere Nebenwirkungen wie Bluthochdruck, Störungen der Leberfunktion und Thrombosen auftreten. Schon vor 50 Jahren wurde publiziert, dass die Antibabypille Stimmungsschwankungen hervorrufen könne und im Beipackzettel werden neben Stimmungsveränderungen auch Depressionen als mögliche Nebenwirkungen aufgeführt. Schwere Depressionen wiederum sind ein allgemein bekannter Risikofaktor für suizidales Verhalten und Suizid. 2018 veröffentlichte eine dänische Arbeitsgruppe die Ergebnisse einer Studie, in welcher sie Suizide und Suizidversuche im Zusammenhang mit der Anwendung hormoneller Verhütungsmittel an einer ca. halben Million in Dänemark lebender Frauen ab dem Alter von 15 Jahren untersucht hatte. Demzufolge zeigten sowohl aktuelle als auch frühere Anwenderinnen im Vergleich zu Nichtanwenderinnen ein erhöhtes Risiko für einen erstmaligen Suizidversuch, jüngere hatten ein höheres Risiko als ältere Anwenderinnen. Das Risiko von Suizidversuchen stieg nach Beginn der Anwendung innerhalb der ersten Wochen an und lag für orale kombinierte hormonale Kontrazeptiva im ersten Jahr der Anwendung etwa doppelt so hoch wie bei Nichtanwenderinnen. Doch abgesehen von diesen gesundheitlichen Nachteilen, birgt die Anti-Baby-Pille zusätzlich die Gefahr, sich des Mordes schuldig zu machen. So ist das eigentliche Ziel der Anti-Baby-Pille durch die so genannte Nidationshemmung zu verhindern, dass sich der Embryo in die Gebärmutter einnisten kann, also innerhalb der ersten oder zweiten Woche seiner Existenz abstirbt. Doch wirken die meisten Anti-Baby-Pillen zusätzlich potentiell frühabtreibend, wenn eine Verhinderung des Eisprungs nicht mehr möglich ist. Gerade Abtreibungs-Befürworter sind hier der Meinung, dass Abtreibung kein Mord sei – Embryos keine Menschen seien – doch Gott denkt darüber anders. Laut der Bibel, sind wir von Gott erdacht und erschaffen, bewahrt und auserwählt von dem Moment an, wie wir im Schoß unserer Mütter sind – unsere Mütter also schwanger wurden (vgl. Hiob 31:15; Psalm 71:6; Jesaja 44:2, 44:24, 46:3, 49:1, 49:5; Jeremia 1:5). Die Bibel zeigt uns, dass ein Embryo nicht nur menschliches, von Gott geliebtes Leben ist, sondern auch, dass schon Embryos ein eigenes Bewusstsein haben und fähig sind, Emotionen zu fühlen. Der erste Mensch – außer Mirjam (hebr.: Maria) – der sich über Jeschua freute, war sein Cousin Jochanan (hebr. Johannes).

Mirjam aber machte sich auf in diesen Tagen und reiste rasch in das Bergland, in eine Stadt in Jehuda, und sie kam in das Haus des Sacharja und begrüßte Elischewa. Und es geschah, als Elischewa den Gruß der Mirjam hörte, da hüpfte das Kind in ihrem Leib; und Elischewa wurde mit Heiligem Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! Und woher wird mir das zuteil, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, sowie der Klang deines Grußes in mein Ohr drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und glückselig ist, die geglaubt hat; denn es wird erfüllt werden, was ihr von JHWH gesagt worden ist!

Lukas 1:39-45

Zurück bei Jehuda und seiner Familie stellen wir fest, dass Jehuda die Witwe Tamar für den Tod seiner Söhne verantwortlich machte. Und obwohl er ihr versprochen hatte, dass sein dritter und letzter Sohn Schelach, ihr einen Sohn geben würde, wollte er nicht riskieren, ihn auch zu verlieren. Er forderte Tamar auf, als Witwe zu warten, bis Schelach erwachsen wurde, doch als dieser ein Mann wurde, gab Jehuda ihn nicht als ihren Mann an Tamar. So nahm sie die Sache selbst in die Hand und zwang Jehuda mit einer List, Jibbum zu vollziehen. Jehuda erkannte, dass Tamar die familiäre Verantwortung übernommen hatte, ein Kind für ihren Mann unter dem Familiennamen aufzuziehen. Er bemerkte auch, dass sie aufrichtiger war als er. Tamar brachte schließlich Zwillinge zur Welt, von denen einer, Perez, ein Urvater von Boas wurde, der der Urgroßvater von König David wurde und ein Urvater des Messias war (vgl. Matthäus 1:1-17; Ruth 4:18–22). Jehuda gilt im Tanach als Vater des Maschiach – dem Gesalbten -, von dem wir wissen, dass es Jeschua ist. Die Tora sagt darüber:

Es wird das Zepter nicht von Juda weichen, noch der Herrscherstab von seinen Füßen, bis der Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorsam sein.

1.Mose 49:10

Was zeigt uns diese Geschichte? Es zeigt uns, dass Gott durch seine Barmherzigkeit uns erlösen und aus der Tiefen der Verzweiflung wieder erhöhen kann und vor allem möchte. Obwohl Jehuda einige sehr schlechte Entscheidungen traf und er in Unmoral fiel, entschied Gott immer noch, dass Jeschua durch seine Blutlinie hervorgebracht werden sollte.


Krija He: 39:1-6

An dieser Stelle erleben wir wieder einen Sprung – zurück zu Josef, der nun von einem Ägypter namens Potifar gekauft wurde. Die Namensform „Potifar“ ist laut der „Jewish Encyclopedia“ eine Abkürzung von „Potifera“. Beide Namen werden in der LXX (abk.: Septuaginta), der altgriechischen Übersetzung des Tanach, als identisch behandelt und als „Petephrēs“ (orig.: Πετρεφῆς oder Πετεφῆς) wiedergegeben. Potifar ist die hebräische Wiedergabe des ägyptischen Namen „pꜣ-ḏj-pꜣ-rꜥ“, was „Der, den Ra gegeben hat“ bedeutet. Ra, bzw. Re war ein ägyptischer Sonnengötze. Laut Schlachter 2000 wird Potifar in 1.Mose 37:36 und 39:1 als eine Hofbeamter des Pharao und Oberster der Leibwache vorgestellt. Am ägyptischen Hof hat er den Status eines „saris“ (Strong‘s H5631), was primär „Beamter“ bedeutet, aber auch „Eunuch“ bedeuten kann. Die rabbanitische Tradition lehrt tatsächlich, dass Potifar kastriert war, was damit begründet wird, dass so Josef vor homosexuellen Geschlechtsverkehr geschützt wurde, dies aber auch die Lust von Potifars Frau an Josef erklärt (vgl. Midrasch Bereschit Rabba 86:3; Talmud bavli,Sota 13b). Da Potifar verheiratet war und es für Eunuchen im alten Ägypten nur wenige Belege gibt, ist hier jedoch von der allgemeineren Stellung eines „Beamten“ auszugehen. Dies korrespondiert mit dem ägyptischen „srs n prs“ (ägypt.: „persische Hofbeamte“), welche auch in der Regel nicht kastriert wurden. Potifars konkrete Funktionsbezeichnung ist „sar ha-tibbachim“ (Strong‘s H8269 + 2876), was wörtlich „Befehlshaber der Leibwache“ bedeutet, wobei es sich vermutlich um eine militärische Führungsposition handelt (vgl. 2.Könige 25:8ff). Da Potifar die Macht hatte, Josef ins Gefängnis zu werfen und an anderer Stelle steht, dass er für das Gefängnis verantwortlich war, kann man darauf schließen, dass er für das pharaonische Gefängniswesen verantwortlich war. Sollten Potifar und Potifera tatsächlich die selbe Person sein, wie es die rabbanitische Tradition lehrt (vgl. Midrasch Sefer ha Jaschar), war er außerdem Mitglied der königlichen Familie und ein Priester von On. Diese Stadt wurde in hellenistischer Zeit zu Heliopolis umbenannt und liegt heute unter einem Stadtteil von Kairo. Es ist aus verschiedenen Quellen bezeugt, dass dort ein Sonnentempel des Ra stand. Insgesamt klingt dies sehr plausibel, da es zur damaligen Zeit häufig vorkam, dass Mitglieder des Königshauses mehrere hohe Positionen im pharaonischen Staatsapparat erhielten. Potifar stellte schließlich fest, dass Josef von JHWH gesegnet war und ihm alles gelang. Der Abschnitt endet mit:

Er ließ seinen ganzen Besitz in Josefs Hand und kümmerte sich, wenn Josef da war, um nichts als nur um sein Essen. Josef war von schöner Gestalt und von schönem Aussehen.

1.Mose 39:6


Krija Waw: 39:7-23

Dieser Abschnitt beginnt mit einer Herausforderung für Josef, denn die Frau seines Herrn bietet ihm an, mit ihr intim zu werden.

Nach einiger Zeit erhob die Frau seines Herrn ihre Augen zu Josef und sagte: Liege bei mir!

1.Mose 39:7

Dieser Vers folgt nicht grundlos dem Inhalt des vorherigen Vers. In Vers 6 lesen wir, das Potifar alle Macht an Josef abgab und nichts mehr tat, außer zu essen. Dies impliziert, dass Potifar vermutlich faul und fett wurde. Im Gegensatz dazu wird Josef als schön bezeichnet. Potifars Frau war also einerseits mit ihrem faulen und fetten Mann, andererseits mit dem fleißigen und schönen Josef konfrontiert. Beachten wir, dass er zu Beginn der Parascha erst 17 Jahre alt war, können wir annehmen, dass er vermutlich nach wie vor sehr jung war. Laut rabbanitischer Tradition war er erst 18 Jahre alt und so schön, dass auch die weiblichen Gäste es nicht schafften, ihren Blick vor ihm zu senken.

Und alle Frauen Ägyptens kamen, um sie zu besuchen, und sie sprachen zu ihr: Warum bist du in diesem verwahrlosten Zustand? Du, der es an nichts mangelt; dein Mann ist doch ein großer und geschätzter Fürst vor dem König; sollte es dir an irgendetwas fehlen, was dein Herz begehrt? Zelika antwortete ihnen: Heute soll euch bekannt werden, woher diese Unordnung kommt, in der ihr mich seht. Und sie befahl ihren Mägden, für alle Frauen Essen zuzubereiten, und sie machte ein Festmahl für sie, und alle Frauen aßen im Haus der Zelika. Und sie gab ihnen Messer, um die Zitronen zu schälen, um sie zu essen, und sie befahl, dass sie Josef in kostbare Gewänder kleiden sollten und dass er vor ihnen erscheinen sollte, und Josef trat vor ihre Augen, und alle Frauen sahen Josef an und konnten ihre Augen nicht von ihm abwenden, und sie schnitten sich alle in die Hände mit den Messern, die sie in der Hand hatten, und alle Zitronen, die sie in der Hand hatten, waren voller Blut. Und sie wussten nicht, was sie getan hatten, aber sie sahen weiter auf die Schönheit Josefs und wandten ihre Augenlider nicht von ihm ab. Als Zelika sah, was sie getan hatten, sagte sie zu ihnen: „Was ist das für ein Werk, das ihr getan habt? Ich habe euch Zitronen zu essen gegeben, und ihr habt euch alle in die Hände geschnitten. Und alle Frauen sahen ihre Hände, und siehe da, sie waren voller Blut, und ihr Blut floss auf ihre Kleider, und sie sagten zu ihr: Dieser Sklave in eurem Haus hat uns überwältigt, und wir konnten unsere Augenlider nicht von ihm abwenden, weil er so schön war. Und sie sagte zu ihnen: Das ist euch doch in dem Moment passiert, als ihr ihn angeschaut habt, und ihr konntet euch nicht von ihm fernhalten; wie kann ich mich dann zurückhalten, wenn er ständig in meinem Haus ist und ich ihn Tag für Tag in meinem Haus ein- und ausgehen sehe? wie kann ich dann verhindern, dass ich deswegen untergehe oder gar zugrunde gehe? Sie sprachen zu ihr: Die Worte sind wahr, denn wer kann diese schöne Gestalt im Haus sehen und sich von ihm fernhalten, und ist er nicht dein Sklave und Diener in deinem Haus, und warum sagst du ihm nicht, was in deinem Herzen ist, und lässt zu, dass deine Seele durch diese Sache zugrunde geht? Sie sprach zu ihnen: Ich bemühe mich täglich, ihn zu überreden, und er will nicht in meine Wünsche einwilligen, und ich habe ihm alles versprochen, was gut ist, und doch konnte ich nichts von ihm erwidern; darum bin ich in einem verzweifelten Zustand, wie ihr seht.

Midrasch Sefer ha Jaschar 44:27-35

Rabbanitische Kommentatoren schreiben zudem, dass die Frau von Potifar durch Astrologie sah, dass sie durch Josef Kinder bekommen würde. Die astrologischen Berechnungen lagen jedoch etwas daneben. Denn Asenat, ihre Tochter – in einigen Berichten durch Adoption – , wurde die Frau von Josef und zeugte mit ihm die Enkelkinder von Potifar und seiner Frau. Unabhängig dessen, ob diese Legenden so im Detail stimmen oder nicht, ist es Fakt, dass Potifars Frau mit allen Mitteln versuchte, Josef in ihr Bett zu locken. Doch Josef widerstand ihren Reizen und floh, als die Versuchung am größten war – Josef ist hier das Gegenbeispiel zu seinem hurerischen Bruder Jehuda. Das Geschehen in diesem Abschnitt würde man in der Sozialpsychologie vermutlich als Erotomanie bezeichnen – ein sogenannter Liebeswahn des unerreichbaren, der so ausgeprägt wahnhaft sein kann, dass die verschmähte Liebe in Hass umschlägt. Nachdem Josef wegrennt, bezichtigt sie ihn der versuchten Vergewaltigung, was damit endet, dass Josef die Gunst von Potifar verloren hat und in den Kerker geworfen wurde. Doch auch dort segnet ihn JHWH, was auch der Kerkermeister erkennt. So wird Josef über alle anderen Gefangenen gestellt.

Aber JHWH war mit Josef und verschaffte ihm Gunst und schenkte ihm Gnade vor den Augen des Kerkermeisters. Und der Kerkermeister gab alle Gefangenen, die im Kerker waren, in Josefs Hand; und alles, was es dort zu tun gab, geschah durch ihn. Der Kerkermeister kümmerte sich nicht im Geringsten um irgendetwas, das Josef in die Hand nahm; denn JHWH war mit ihm, und JHWH ließ alles gelingen, was er tat.

1.Mose 39:21-23


Krija Sajin: 40:1-23

Nachdem Josef das Vertrauen des Kerkermeisters erwarb, gewann er offensichtlich auch langsam wieder die Gunst von Potifar, so dass dieser ihm zwei sehr wichtige Gefangene anvertraute.

Da wurde der Pharao zornig über seine beiden Hofbeamten, den obersten Mundschenk und den obersten Bäcker, und er ließ sie in Haft setzen im Haus des Obersten der Leibwache, in den Kerker, in dem Josef gefangen lag. Und der Oberste der Leibwache übertrug Joseph die Sorge für sie, und er diente ihnen, und sie waren längere Zeit im Gefängnis.

1.Mose 40:2-4

Diese beiden Gefangenen hatten jeder in der selben Nacht einen wunderlichen Traum, doch Josef war dank Gottes Hilfe in der Lage diese zu deuten. Für den Mundschenk waren es erfreuliche Neuigkeiten – er sollte frei kommen -, doch für den Bäcker gab es keinen Grund zur Freude, da Josef ihm seine Hinrichtung vorhersagte. Josefs Deutung der zwei Träume bewahrheitete sich und bevor der Mundschenk das Gefängnis verließ, versprach er Josef, sich für ihn beim Pharao einzusetzen.

Aber der oberste Mundschenk dachte nicht an Joseph, sondern vergaß ihn.

1.Mose 40:23

Josefs dunkler Abstieg in eine Zisterne, der Verrat durch seine Brüder, seine Zeit in der Sklaverei in Ägypten und die Zeit in einem Kerker wegen eines Verbrechens, das er nicht begangen hatte, dienten dazu, ihn zu schleifen und auf Größeres vorzubereiten. Jeder von uns muss möglicherweise herausfordernde Situationen im Leben ertragen, während wir uns auf den Weg machen, um unsere Berufung in Gott zu erfüllen. Wenn die Zeiten am dunkelsten sind – wenn wir in eine Grube gefallen sind, entweder durch unsere eigenen Sünden, oder weil sündige Menschen uns hineinstoßen -, können wir den Mut haben, weil dies nicht das Ende der Geschichte ist. Gott verspricht, dass alle Dinge zu unserem Besten geschehen:

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.

Römer 8:28

Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, sodass ihr sie ertragen könnt.

1.Korinther 10:13

In den dunklen Zeiten des Lebens wirkt das Licht des Gesalbten am hellsten.

Nun redete Jeschua wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben.

Johannes 8:12; vgl. Johannes 9:5

Sein Licht der Wahrheit und die ewige Liebe seines Vaters, Gott JHWH können uns durch die dunkelsten Momente tragen, während wir weiterhin unseren Glauben und unser Vertrauen auf ihn setzen. Bei Gott ist alles möglich!

Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.

Lukas 1:37


Marana tha – unser Herr kommt! Hallelujah – gelobt sei Jah!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert