Vorwort:
In der Tradition des rabbanitischen Judaismus lehren die Schriftgelehrten, dass die Tora 70 Gesichter – also 70 Auslegungsebenen hat. Dies soll bedeuten, dass eine einzelne Auslegung nicht die einzige, die ganze oder die absolute Wahrheit ist, sondern dass es immer noch andere Aspekte gibt, die der Wahrheit entsprechen oder entsprechen können.
In der Tradition der Rabbaniten ist es üblich, die Torah in einem jährlichen Zyklus zu lesen. Dieser Lesezyklus beginnt für gewöhnlich mit dem rabbanitischen Fest von „Simchat Tora“, was zu Deutsch „Freude der Tora“ bedeutet und dieses Fest ist in der rabbanitischen Tradition an das Laubhüttenfest gebunden. Die wöchentlichen Leseabschnitte der Tora nennen sich „Parascha“ (plural: Paraschot) und werden traditionell von der Lesung aus prophetischen und geschichtlichen Schriften „Haftara“ (plural: Haftarot) begleitet. In der messianisch-jüdischen Tradition ist es außerdem üblich passende Verse aus der „Brit Chadascha“, dem neuen Testament hinzuzufügen. Die Parascha entstand laut rabbanitischer Tradition aus dem biblischen Gebot heraus, die Tora in einem siebenjährigen Zyklus, bzw. zum siebten Jahr in Folge, also dem Schabbatjahr, auch bekannt als Erlassjahr, vorzulesen. Aus diesem siebenjährigen Zyklus entstand laut Tradition zunächst ein dreijähriger, später ein einjähriger Zyklus. Das regelmäßige Torastudium diente laut Tradition dazu, dass die Juden im babylonischen Exil Gottes Wort lernten und nicht vergaßen. Da Später unter der griechischen Herrschaft das Torastudium auf den Tod verboten wurde, haben die Gelehrten laut Tradition den Lesezyklus aus den prophetischen und geschichtlichen Schriften hinzugefügt. So konnten die Juden weiter die Gebote Gottes lernen, ohne aber Tora zu studieren. Diese Praxis hat sich bis heute gehalten und auch zur Zeit Jeschuas und der Apostel war diese Praxis bekannt und wurde praktiziert.
Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war, und ging nach seiner Gewohnheit am Schabbat in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. Und es wurde ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja gegeben; […]
Lukas 4:16-17
Denn Moschehat von alten Zeiten her in jeder Stadt solche, die ihn verkündigen, da er in den Synagogen an jedem Schabbat vorgelesen wird.
Apostelgeschichte 15:21
Die Parascha dieser Woche, wird Bereschit (בראשית) genannt, was „Im Anfang“ bedeutet. Laut der eben erwähnten Tradition, beginnt also der Lesezyklus nun von Neuem bei 1. Mose (hebräisch: Bereschit). Diese Gewohnheit des wöchentlichen Studium erinnert uns daran, dass unser Studium des Wortes JHWHs niemals zu einem Abschluss kommt da Gottes Wort ewig gültig ist. Woche für Woche und Jahr für Jahr sollte das Lesen des Wortes JHWHs uns nie als „zu alt“ erscheinen und jedes Mal, wenn wir die Bibel öffnen, kann der „Ruach ha Kodesch“, der Heilige Geist, neue Einsichten vermitteln.
Krija Alef: 1. Mose 1:1-2:3
Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.
(Bereschit bara Elohim et haschamajim we et ha aretz.)
1.Mose 1:1
Während „El“ JHWHs Titel „Gott“ in Singular ist, ist „Elohim“ im Plural geschrieben. Viele Trinitarier und Binitarier glauben dass dieses Wort der Beweis für einen dreifaltigen „Vater-Sohn-Geist“ oder zweifaltigen „Vater-Sohn“ Gott sei. Aber es bedeutet nicht, dass es viele Götter gibt oder Gott aus mehreren Personen besteht, die die Erde erschaffen haben, sondern zeigt an, dass die Natur JHWHs eine majestätische Einheit beinhaltet. In der heutigen Grammatik nennt man dies auch „Pluralis majestatis“. In der hebräischen Grammatik findet sich vielfach der Plural zum Zwecke der Betonung von Größe oder Bedeutung einer Person oder eines Objektes. Dieser Fall, der den Pluralis maiestatis mit einschließt, wird als „Pluralis excellentiae“ bezeichnet. Ein Grund, warum wir das Wissen, ist, dass, obwohl Elohim im Plural steht, das hebräische Verb für „bara“ (Schuf / geschaffen) in Singular ist. Wenn mehr als nur eine Person am Schöpfungsakt beteiligt gewesen wäre, hätte man das Verb in Plural genutzt und so „baru“ und nicht „bara“ genutzt, welches expizit Singular und Maskulin ist. Jedoch lesen wir dennoch auch, dass Gott JHWH bei seiner Schöpfung nicht alleine ist.
Laßt uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich;
1.Mose 1:26
Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner
1.Mose 3:22
Trinitarier definieren das „uns“ damit, dass wir lesen, dass Jeschua dabei gewesen sein muss und dass der Geist (Ruach) JHWHs über den Wassern schwebte. Kurz gefasst müssen wir aber feststellen, dass der Geist Gottes keine eigene Person ist, sondern einer der sieben Geister Gottes „Schewat ha Ruchot“ ist. Wir lesen, dass diese sieben Geister vor dem Thron Gottes sind.
Johannes an die sieben Gemeinden, die in Asia sind: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der ist und der war und der kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, und von Jeschua, dem Gesalbten, dem treuen Zeugen, dem Erstgeborenen aus den Toten und dem Fürsten über die Könige der Erde. Ihm, der uns geliebt hat und uns von unseren Sünden gewaschen hat durch sein Blut,
Offenbarung 1:4-5
Und von dem Thron gingen Blitze und Donner und Stimmen aus, und sieben Feuerfackeln brennen vor dem Thron, welche die sieben Geister Gottes sind.
Offenbarung 4:5
Jeschua hat eben diese sieben Geister Gottes.
Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt der, welcher die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich kenne deine Werke: Du hast den Namen, dass du lebst, und bist doch tot.
Offenbarung 3:1
Diese sieben Geister Gottes werden über die Erde gesandt.
Und ich sah, und siehe, in der Mitte des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten stand ein Lamm, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, welche die sieben Geister Gottes sind, die ausgesandt sind über die ganze Erde.
Offenbarung 5:6
Doch was sind diese Sieben Geister Gottes im Detail? Jesaja erklärt uns dies in einer weiteren Prophezeiung bezüglich dem Messias.
Und ein Spross wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais, und ein Schössling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen. Und auf ihm wird ruhen [1] der Geist JHWHs, [2] der Geist der Weisheit [3] und des Verstandes, [4] der Geist des Rates [5] und der Kraft, [6] der Geist der Erkenntnis [7] und Furcht JHWHs;
Jesaja 11:1-2, Elberfelder 2006
Wir müssten also, wenn wir an einen dreifaltigen Gott, mit dem Heiligen Geist als Person, glauben, eigentlich an einen neunfaltigen Gott glauben. Gott ist aber nur einer (hebräisch: „echad“), wie wir der Tora entnehmen und Jeschua selber bestätigte.
Höre Israel, JHWH ist unser Gott, JHWH allein [hebräisch: Echad]!
5.Mose 6:4
Jeschua aber antwortete ihm: Das erste Gebot unter allen ist: »Höre, Israel, der Herr [JHWH], unser Gott, ist Herr [JHWH] allein [griechisch: „heis estin“; deutsch: „ist eins“ im Sinne von einzig bzw. alleine];
Markus 12:29
Es bleiben also nur die Engel und, bzw. oder Jeschua übrig, um dabei gewesen zu sein. Und hier ist der spannende Knackpunkt, wofür wir aber zunächst in das letzte Buch der Bibel schauen müssen.
Und ich, Johannes, bin es, der diese Dinge gesehen und gehört hat; und als ich es gehört und gesehen hatte, fiel ich nieder, um zu ehren vor den Füßen des Engels, der mir diese Dinge zeigte. Und er sprach zu mir: Sieh dich vor, tue es nicht! Denn ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, welche die Worte dieses Buches bewahren. Gib Gott die Ehrerbietung! Und er sprach zu mir: Versiegle die Worte der Weissagung dieses Buches nicht; denn die Zeit ist nahe! Wer Unrecht tut, der tue weiter Unrecht, und wer unrein ist, der verunreinige sich weiter, und der Gerechte übe weiter Gerechtigkeit, und der Heilige heilige sich weiter! Und siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden so zu vergelten, wie sein Werk sein wird. Ich bin das A[lpha] und das O[mega], der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte. Glückselig sind, die seine Gebote tun, damit sie Anrecht haben an dem Baum des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen können. Draußen aber sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut. Ich, Jeschua, habe meinen Engel gesandt, um euch diese Dinge für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und der Spross Davids, der leuchtende Morgenstern.
Offenbarung 22:8-16
Jeschua sagt hier, dass er das Alpha und Omega sei, auf Hebräisch wären dies die Buchstaben Alef und Taw. Das besondere daran ist, dass wir diese Buchstabenkombination in der Torah sehr häufig finden, sie aber nicht übersetzt wird. Gerade im ersten Satz der Tora lesen wir dieses Wort zwei Mal.
Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.
(Bereschit bara Elohim et haschamajim we et ha aretz.)
1.Mose 1:1
Müsste in der Konsequenz der Dinge dann folgend übersetzt werden.
Im Anfang schuf [singular] der Götter [pluralis majestatis] den Jeschua, [und] die Himmel und der Jeschua, die Erde.
1.Mose 1:1
Der Apostel Johannes sagt uns, dass Jeschua nicht nur „bei Gott“ war, sondern dass er an Gottes Werk als das Wort Gottes selber mitwirkte. Oft liest man im letzte Teil von Johannes 1:1 wie folgt: „Das Wort war Gott.“.Diese Formulierung findet man in vielen Bibelübersetzungen, z.B. die Elberfelder-, Schlachter-, Einheitsübersetzung. Es gibt jedoch auch Übersetzer, die diese Passage ganz bewusst anders wiedergegeben haben, z.B. die Menge- oder Lutherübersetzung mit „Gott war das Wort“, was der Altgriechischen Grammatik nach die korrektere Übersetzung ist1„Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, καὶ ὁ λόγος ἦν πρὸς τὸν θεόν, καὶ θεὸς ἦν ὁ λόγος.“, transliteriert: „En arkhêi ên ho lógos, kaì ho lógos ên pròs tòn theón, kaì theòs ên ho lógos.“.. Im griechischen Ausgangstext kommt in Johannes 1:1 das Wort theós („Gott“) zwei Mal vor. Allerdings gibt es zwischen den beiden Stellen einen Unterschied. Bei der ersten Erwähnung steht vor theós der bestimmte Artikel τὸν („der“ im Sinne von „der eine Gott“), bei der zweiten Erwähnung nicht. Deshalb kann dies auch als „ein Gott“ oder „göttlich“ gelesen werden. Manche Übersetzer übersetzen hier das Ende von Vers 1 auch mit „war ein göttliches Wesen“, „war göttlich“, „war gottgleich“ oder „war ein Gott“. Am korrektest wäre vermutlich „ein Gott war das Wort“ oder sinngemäß „göttlich war das Wort“. Der Kontext und die griechische Grammatik belegen deutlich, dass dies korrekt ist und dass „das Wort“ nicht mit dem zuvor genannten „Gott“ („der Gott“) werden darf. Das Problem ist, dass wir im Koine-Griechisch des 1.Jahrhundert noch keinen unbestimmten Artikel wie „ein“ oder „eine“ hatte. Um dies festzustellen müssen wir erste Bibelübersetzungen zu Hilfe ziehen. Diese waren z.B. in der damaligen, ägyptischen Sprache, dem Koptischen geschrieben. Die Koptische Sprache ließ sich zur damaligen Zeit in zwei Hauptdialekte einteilen. Der erste Dialekt war der oberägyptische, sahidische Dialekt, der mittlerweile ausgestorben ist, und der unterägyptische, bohairische Dialekt, der bis heute als koptisch-orthodoxe Sakralsprache gilt. In beiden Dialekten ist das „eu“ (ЄΥ) bzw. „ou“ (ⲟⲩ) in „neunoute“ (ΝЄΥΝΟΥΤЄ) bzw. „ounouti“ (ⲟⲩⲛⲟⲩϯ) der unbestimmte Artikel des koptischen Wortes „Ephnuti“, was Gott bedeutet 2Sahidisch: „ϨΝ ΤЄϨΟΥЄΙΤЄ ΝЄϤϢΟΟΠ ΝϬΙ ΠϢΑϪЄ, ΑΥѠ ΠϢΑϪЄ ΝЄϤϢΟΟΠ ΝΝΑϨΡΜ ΠΝΟΥΤЄ. ΑΥѠ ΝЄΥΝΟΥΤЄ ΠЄ ΠϢΑϪЄ.“, transliteriert: „Hn tehoueite nefsoop nci psaje auw psaje nefsoop nnahrm pnoute auw neunoute pe psaje.“ / Bohairisch: „ϧⲉⲛ `ⲧⲁⲣⲭⲏ ⲛⲉ ⲡⲓⲥⲁϫⲓ ⲡⲉ ⲟⲩⲟϩ ⲡⲓⲥⲁϫⲓ ⲛⲁϥⲭⲏ ϧⲁⲧⲉⲛ ⲫϯ ⲟⲩⲟϩ ⲛⲉ ⲟⲩⲛⲟⲩϯ ⲡⲉ ⲡⲓⲥⲁϫⲓ.“, transliteriert: „Ḥen `tarkhê ne pisaji pe ouoh pisaji nafkhê ḥaten phti ouoh ne ounouti pe pisaji.“). Der Satzteil „wahr Gott“ wird so durch den unbestimmten Artikel „wahr ein Gott“. Den damaligen ersten Übersetzer der koptischen Christen und messianischen Juden in Ägypten waren es offensichtlich bewusst und bekannt, dass Jeschua nicht mit dem allmächtigen Gott gleichgesetzt wurde. Aber dennoch lesen wir, das Jeschua an der Schöpfung maßgeblich beteiligt war.
JHWH besaß mich am Anfang seines Weges, ehe er etwas machte, vor aller Zeit. Ich war eingesetzt von Ewigkeit her, vor dem Anfang, vor den Ursprüngen der Erde. Als noch keine Fluten waren, wurde ich geboren, als die wasserreichen Quellen noch nicht flossen. Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln wurde ich geboren. Als er die Erde noch nicht gemacht hatte und die Fluren, die ganze Summe des Erdenstaubes, als er den Himmel gründete, war ich dabei; als er einen Kreis abmaß auf der Oberfläche der Meerestiefe, als er die Wolken droben befestigte und Festigkeit gab den Quellen der Meerestiefe; als er dem Meer seine Schranke setzte, damit die Wasser seinen Befehl nicht überschritten, als er den Grund der Erde legte, da war ich Werkmeister bei ihm, war Tag für Tag seine Wonne und freute mich vor seinem Angesicht allezeit; ich freute mich auf seinem Erdkreis und hatte meine Wonne an den Menschenkindern. Und nun, ihr Söhne, hört auf mich! Wohl denen, die meine Wege bewahren! Hört auf Unterweisung, damit ihr weise werdet, und verwerft sie nicht! Wohl dem Menschen, der auf mich hört, indem er täglich an meiner Pforte wacht und die Pfosten meiner Türen hütet! Denn wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen von dem HERRN; wer mich aber verfehlt, tut seiner Seele Gewalt an; alle, die mich hassen, lieben den Tod!
Sprüche 8:22-36
Das es sich hierbei um Jeschua handeln muss, bestätigt er selber und auch Paulus.
Jeschua spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!
Matthäus 14:6
Wir danken dem Gott und Vater unseres Herrn Jeschua, dem Gesalbten, indem wir allezeit für euch beten, da wir gehört haben von eurem Glauben an den Gesalbten Jeschua und von eurer Liebe zu allen Heiligen, […] So habt ihr es ja auch gelernt […] damit ihr des Herrn würdig wandelt und ihm in allem wohlgefällig seid: […] indem ihr dem Vater Dank sagt, der uns tüchtig gemacht hat, teilzuhaben am Erbe der Heiligen im Licht. Er hat uns errettet aus der Herrschaft der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich des Sohnes [Jeschua] seiner Liebe, in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Sünden. Dieser [Jeschua] ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene, der über aller Schöpfung ist. Denn in ihm [Jeschua] ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: Alles ist durch ihn und für ihn geschaffen; und er ist vor allem, und alles hat seinen Bestand in ihm.
Kolosser 1:3-17
Weiter im zweiten Kapitel lesen wir vom Schabbat. Oft sagen Christen, der Schabbat wurde den Juden gegeben. Aber hier lesen wir, dass der Schabbat nicht dem Juda oder dem Israel, sondern dem Adam gegeben wurde. Adam heißt Mensch, also haben alle Menschen den Schabbat von Gott zur Erholung erhalten.
Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat wurde um des Menschen willen geschaffen, nicht der Mensch um des Sabbats willen.
Markus 2:27
Vielmehr lesen wir sogar, dass Gott den Tag heiligte, also absonderte. Dieser Tag ist also nicht heilig, weil wir ihn feiern, sondern, weil Gott den Tag heilig gemacht hat.
Und Gott hatte am siebten Tag sein Werk vollendet, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von seinem ganzen Werk, das er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn, denn an ihm ruhte er von seinem ganzen Werk, das Gott schuf, als er es machte.
1.Mose 2:2-3
Es ist sein Fest, eine festgelegte Zeit, zu der er uns treffen möchte, wie er auch später erneut dem Mosche am Sinai bestätigte.
[…] Das sind die Feste JHWHs, zu denen ihr heilige Festversammlungen einberufen sollt; dies sind meine Feste: Sechs Tage lang soll man arbeiten, aber am siebten Tag ist ein Schabbat der Ruhe, eine heilige Versammlung; da sollt ihr kein Werk tun; denn es ist der Schabbat JHWHs, in allen euren Wohnorten.
3.Mose 23:2-3
Es ist Vergleichbar mit einem Date von einem Ehepaar. Wenn ich mich für Dienstag mit meiner Frau zum Date verabrede, ich aber am Montag oder Mittwoch komme, wird meine Frau am Dienstag ziemlich traurig sein. Wir können uns jeden Tag als Ehepaar sehen und Zeit miteinander verbringen. Das ist gut so und genau so ist es auch mit Gott. Aber trotz dessen, dass ich meine Frau täglich sehe, ist dieses Date für uns wichtig und in der Hinsicht ist dies das Beispiel für den Schabbat. Der Schabbat ist dein Date mit Gott3Mehr dazu kann man unter https://bibel-lernen.de/schabbat-feiertag-heiligen und https://bibel-lernen.de/schabbat-gemeindeversammlung nachlesen..
Krija Bet: 1. Mose 2:4-19
Nachdem Adam erschaffen wurde, lesen wir davon, dass er in den Gan Eden gebracht wurde. Dieser befand sich bei den Flüssen Pischon, Gihon, Hiddekel und Phrat, heute auch meistens als Qizil Uzan, Aras, Tigris und Euphrat identifiziert.
Es ging aber ein Strom aus von Eden, um den Garten zu bewässern; von dort aber teilte er sich und wurde zu vier Hauptströmen. Der erste heißt Pischon; das ist der, welcher das ganze Land Hawila umfließt, wo das Gold ist; und das Gold dieses Landes ist gut; dort kommt auch das Bedolach-Harz vor und der Edelstein Onyx. Der zweite Strom heißt Gihon; das ist der, welcher das ganze Land Kusch umfließt. Der dritte Strom heißt Hiddekel; das ist der, welcher östlich von Assur fließt. Der vierte Strom ist der Phrat.
1.Mose 2:10-14
Hierzu kann es interessant sein, sich mit der sogenannten „Eden-Hypothese“ nach David Rohl auseinanderzusetzen, der auf biblischer Grundlage versucht hat, Gan Eden in die Nähe von Täbris, der Hauptstadt der iranischen Provinz Ost-Aserbaidschan zu lokalisieren. Tatsächlich, ist dies aber auch nicht ohne weiteres möglich, da wir eine Problematik erkennen müssen. Wir lesen, dass der Gihon das Land Kusch umflossen hat und nach heutiger Erkenntnis sind die dunkelhäutigen Völker, z. B. afrikanische Völker, die Nachfahren der Kuschiten, weswegen Kusch nach Afrika lokalisiert wird. Auch das Land Hawila wird von manchen eher nach Arabien oder Ostafrika lokalisiert, wobei in Ost-Aserbaidschan tatsächlich auch damals wie heute Gold gefördert wurde. Dies macht aber eine explizite Festlegung eines Ortes als Gan Eden schwierig bis nahezu unmöglich. Tatsächlich ist dies aber auch biblisch mit der Sintflut zur Zeit Noachs (siehe 1. Mose 6:9-9:17) und der endgültigen Kontinentalplattenverschiebung zur Zeit Pelegs (siehe 1. Mose 10:25) begründbar, dass es damals wohl so gewesen ist, wie wir es lesen und das damalige Gan Eden am ehesten in diese, von David Rohl definierte Region der heutigen Welt zu verorten ist. Zuletzt spricht JHWH davon, dem Menschen eine Gefährtin zu machen.
Und Gott JHWH sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht!
1.Mose 2:18
In diesem Satz sagt JHWH auch direkt aus, was die Rolle der Frau sein soll. Sie wird die Gehilfin des Mannes sein. In den griechischen Schriften des erneuerten Bundes lesen wir dazu.
Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter als dem Herrn; denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Gesalbte das Haupt der Gemeinde ist; und er ist der Retter des Leibes. Wie nun die Gemeinde sich dem Gesalbten unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem.
Epheser 5:22-24
Krija Gimmel: 1. Mose 2:20-3:21
In der ersten Krija haben wir gelesen, dass Gott den Menschen (hebräisch: „Adam“) am sechsten Tag erschaffen hatte. Nun lesen wir in der dritten Krija noch einmal von der Erschaffung des Menschen. Hierzu gibt es vielerlei verschiedene Theorien. Eine davon möchte ich kurz aufgreifen, um davor zu warnen. In der rabbanitischen Tradition gibt es einen so genannten „Midrasch“, eine Erzählung, über die Dämonin Lilith. Dem Midrasch zu folge, wurde der Mensch damals zunächst als Adam und Lilith, als gleichwertige Wesen erschaffen, doch da Lilith nicht demütig war, wurde sie verworfen und zur Kinder fressenden Dämonin degradiert. Daraufhin wurde die Menschheit in Adam erneut erschaffen, da aus ihm, wie wir in der dritten Krija lesen, die Frau Chawa, auch als Eva bekannt, erschaffen wurde. Diese Lehre ist nicht biblisch und wir finden diese Geschichte nicht in der Bibel, weshalb wir uns als bibeltreue Nachfolger des Messias davon fernhalten sollten, wie auch Paulus lehrte.
Die unheiligen und altweiberhaften Fabeln aber weise ab, übe dich aber zur Gottesfurcht;
1.Timotheus 4:7
Nichtsdestotrotz ist es interessant, dass wir zwei Mal von der Erschaffung des Menschen lesen. Wenn wir jedoch genauer hinsehen, müssen wir einfach nur erkennen, dass der erste Bericht der Erschaffung einfach eine kurze Zusammenfassung innerhalb des gesamten Schöpfungsberichtes ist, während der zweite Bericht darüber aufzeigt, wie wichtig wir Menschen unserem Schöpfer sind, dass wir durch den zweiten Bericht erfahren dürfen, wie wir im Detail entstanden sind. Zudem gibt es hierbei aber etwas anderes, was außerordentlich interessant ist. Der Mensch wurde tatsächlich ursprünglich nur als Mensch „Adam“ erschaffen. Erst mit der Erschaffung der Frau „Ischa“, die später Chawa („Leben bringende“) genannt wird, wird auch der Mann „Isch“ erschaffen, als im „eine Rippe“ entnommen wird.
Da ließ Gott JHWH einen tiefen Schlaf auf den Menschen [Adam] fallen; und während er schlief, nahm er eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. Und Gott JHWH bildete die Rippe, die er von dem Menschen [Adam] genommen hatte, zu einer Frau [Ischa] und brachte sie zu dem Menschen [Adam]. Da sprach der Mensch [Adam]: Das ist endlich Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch! Die soll »Männin« [Ischa] heißen; denn vom Mann [Isch] ist sie genommen! Darum wird ein Mann [Isch] seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau [Ischa] anhängen, und sie werden ein Fleisch sein.
1.Mose 2:21-24
Der Satz „nahm er eine seiner Rippen“ kann auch mit „nahm eine Hälfte von ihm“ verstanden werden. Gott nahm also die Hälfte des Menschen „Adam“, so wurde Adam automatisch zum Mann „Isch“ und aus der zweiten Hälfte schuf JHWH die Frau „Ischa“. Wenn beide zusammen als Ehepaar auftreten, werden sie wieder ein Fleisch, also wieder ein endgültiger Mensch „Adam“. Hieran erkennen wir die Brisanz der Notwendigkeit und Heiligkeit der Ehe, und weshalb Gott diese als so wichtig betrachtet. Der Mensch wird mit, in und durch die Ehe geschliffen und vollständig. Gleich nach der Erschaffung des Menschen und seiner Gehilfin lesen wir auch schon die Geschichte des sogenannten Sündenfall. Hierbei können wir, wenn wir uns mit der hebräischen Sprache auseinandersetzen auch wertvolles entdecken.
Aber die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott JHWH gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: […] Keineswegs werdet ihr sterben! Sondern Gott weiß: An dem Tag, da ihr davon esst, werden euch die Augen geöffnet, und ihr werdet sein wie Gott und werdet erkennen, was Gut und Böse ist! Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre, und dass er eine Lust für die Augen und ein begehrenswerter Baum wäre, weil er weise macht; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab davon auch ihrem Mann, der bei ihr war, und er aß. Da wurden ihnen beiden die Augen geöffnet, und sie erkannten, dass sie nackt waren; […]
1.Mose 3:1-7
In der Offenbarung erfahren wir explizit, dass die Schlange aus Gan Eden der Widersacher und Verleumder, auch bekannt als „Satan“ ist.
Und so wurde der große Drache niedergeworfen, die alte Schlange, genannt der Verleumder und der Widersacher, der den ganzen Erdkreis verführt […]
Offenbarung 12:9
In den Versen aus 1. Mose 3 lesen wir, dass diese Schlange listig sei. Das hebräische Wort für „listig“ lautet im Urtext „arum“ (Strong‘s H6175: עָר֔וּם; von Strong’s H6191 עָרַם), ein ähnliches Wort finden wir für „nackt“, welches im Urtext „erom“ (Strong’s 5903: עֵירֹם; von Strong’s 5783 עוּר) lautet. Hier erkennen wir ein Prinzip, dass Satan sich zu nutzen macht. Ebenso, wie Adam und Chawa, wie er versprach, nicht „am selben Tag“ starben, waren auch seine anderen Worte mehr oder weniger richtig. Sie wurden „wie Gott“, sie wurden aber nicht dem einzig wahren und allmächtigen Gott JHWH ähnlicher. Der Widersacher ist der Gott dieser Welt, wie Paulus später in seinen Briefen schreibt.
Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es bei denen verhüllt, die verlorengehen; bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, sodass ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Gesalbten nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist.
2.Korinther 4:3-4
Adam und Chawa transformierten sich also nicht zu Gott, und sogar auch nicht zur Schlange, ebenso wie „arum“ und „erom“ zwei unterschiedliche Worte sind und sogar Verschiedene Wortwurzeln haben. Doch sie wurden der Schlange ähnlicher in Bosheit und erhielten gleichzeitig die göttliche Fähigkeit, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Auch versprach die Schlange, dass sie nicht am selben Tag sterben sollten, was einerseits korrekt, andererseits falsch ist. Später erfahren wir, dass Adam keine tausend Jahre alt wurde. Der Bibel nach sind jedoch tausend Jahre bei Gott ein Tag.
Dieses eine aber sollt ihr nicht übersehen, Geliebte, dass ein Tag bei dem Herrn [JHWH] ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag!
2.Petrus 3:8
Gott gab Adam 930 Menschenjahre Gnadenzeit auf dieser Erde, aber er hielt sein versprechen, so dass Adam am selben Tag sterben musste. Interessant ist zuletzt, dass wir erst hier, nach dem Sündenfall lesen, dass Chawa ihren Namen von Adam bekam. Bis dahin nannte er sie offensichtlich nur „Ischa“.
Und der Mensch [Adam] gab seiner Frau den Namen Chawa; denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen.
1.Mose 3:20
Krija Dalet: 1. Mose 3:22-4:18
Der folgende Abschnitt handelt von Kain und Abel, den Söhnen von Adam und Chawa. Der eine ist Viehhirte, der andere Landwirt und beide gaben Opfer.
Und es geschah nach geraumer Zeit, dass Kain JHWH ein Opfer darbrachte von den Früchten des Erdbodens. Und auch Abel brachte [ein Opfer] dar von den Erstlingen seiner Schafe und von ihrem Fett. Und JHWH sah Abel und sein Opfer an; aber Kain und sein Opfer sah er nicht an. Da wurde Kain sehr wütend, und sein Angesicht senkte sich.
1.Mose 4:3-5
Oft fragen sich Menschen, weshalb Gott nur das eine, aber nicht das andere Opfer annahm. Oft höre oder lese ich, dass es daran lag, dass Kain nur Früchte des Erdbodens opferte, aber keine Tiere. Dies ist grundlegend falsch! Auch später in den Geboten, die JHWH dem Volk Israel durch Mosche gab, gab es die Möglichkeit „nur“ pflanzliches Speiseopfer zu geben und zudem war es sogar verpflichten geboten, unter bestimmten Bedingungen Feldfrüchte zu opfern, so zum Beispiel die Erstlingsfrüchte.
Die Erstlinge von den ersten Früchten deines Ackers sollst du in das Haus JHWHs, deines Gottes, bringen.
2.Mose 34:26a
Vermutlich war genau das, das Problem. Kain gab nur von seinen Früchten, aber er gab nicht seine Erstlinge, also nicht das Beste zum Opfer. Es markiert seine Herzenseinstellung, das erste für sich selber zu behalten, statt es Gott zu geben, während sein Bruder explizit die Erstlinge seiner Schafe opferte. Sein darauf folgender Zorn und die Mordlust kamen nicht von ungefähr. Schon in diesen kurzen Abschnitt erfahren wir, dass er Mensch war, dessen Herzen Gott nicht nahe war. Zornig zu werden und anschließend den Bruder zu töten war demnach einfach nur ein weiterer Schritt seiner Gottlosigkeit. Und dennoch sehen wir Gottes Gnade, denn obwohl JHWH Kains Opfer zurückwies, gab er Kain echte Hoffnung, dass er es nächste Mal akzeptiert würde, wenn er nur sein Denken und Verhalten änderte.
Ist es nicht so: Wenn du Gutes tust, so darfst du dein Haupt erheben? Wenn du aber nicht Gutes tust, so lauert die Sünde vor der Tür, und ihr Verlangen ist auf dich gerichtet; du aber sollst über sie herrschen!
1.Mose 4:7
Gott wünscht sich Umkehr. Im Christentum nennt es sich „Bekehrung“, im Hebräischen nutzt man den Begriff „Teschuwa“, der die innere, aber auch äußere Abkehr von der Sünde und Umkehr zum Vater JHWH beschreibt. Von Anfang an wünschte sich Gott Umkehr und gab neue Chancen, aber wie auch Kain den falschen Weg wählte, wissen wir, dass auch Gottes Volk Israel immer und immer wieder den falschen Weg wählte. Dennoch und deshalb hat JHWH immer wieder Umkehr angeboten und gefordert und Jeschua bestätigte dieses Prinzip.
Darum will ich jeden von euch nach seinen Wegen richten, ihr vom Haus Israel!, spricht JHWH, der Herr. Kehrt um und wendet euch ab von allen euren Übertretungen, so wird euch die Missetat nicht zum Fall gereichen!
Hesekiel 18:30
Jeschua sprach zu ihr: So verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr!
Johannes 8:11b
Krija He: 1. Mose 4:19-22
Tatsächlich ist es so, dass die Tora die Polygynie, auch Vielweiberei genannt, z. B. im auftretenden Fall einer sogenannten „Leviratsehe“, auch bekannt als Schwagerehe (siehe 5. Mose 25:5-10) nicht explizit verbietet, sondern indirekt erlaubt. Nirgendwo finden wir ein Verbot der Polygynie, sondern immer wieder Hinweise und Gebote, was zu tun ist, wenn man mehr als eine Frau hat. Nichtsdestotrotz erkennen wir, wenn wir die Bibel als ganzes Buch lesen, dass sowohl in den hebräischen, als auch den griechischen Schriften die Polygynie tendenziell als etwas nicht sehr gutes Bezeichnet wird. Dem König wurde die Polygynie nicht verboten, jedoch sollte er nicht viele Frauen haben (siehe 5. Mose 17:17) und der Hohepriester, wie auch der Älteste einer Gemeinde sollen nur eine einzige Frau haben (siehe 3. Mose 21:13; 1. Timotheus 3:2; Titus 1:6). Dass das Konzept der Polygynie eigentlich nicht der Weg für gläubige Männer ist, zeigt uns schon die erste Parascha, denn der erste Mann, der mehr als eine Frau nahm, war ein gottloser Mann aus der Linie Kains.
Lamech aber nahm sich zwei Frauen: die eine hieß Ada, die andere Zilla.
1.Mose 4:19
Tatsächlich sind die Hauptargument der meisten Gläubigen aber keine biblischen, sondern traditionelle Gründe, die die katholische Kirche oder das rabbanitische Judentum geschaffen haben. Durch den Einfluss der römischen Kultur, war es in der römisch-katholischen Kirche verpönnt und letztlich irgendwann verboten, mehr als eine Frau zu heiraten. Die rabbanitischen Juden in Europa praktizierten die Polygynie noch bis ins Mittelalter, bis sie es aus Angst vor katholischer Repression schließlich auch verbaten, doch orientalische Juden praktizierten Polygynie teilweise nich bis in die 1940er und 50er Jahre, bis es schließlich auch im Staat Israel auf Druck der europäischen Juden verboten war. Rein biblisch betrachtet, darf man mehr als eine Frau haben. Doch die Bedingungen sind hart, so darf man beispielsweise die eine nicht der anderen vorziehen, bzw. im Fall einer Bevorzugung hat dies unschöne Konsequenzen (siehe 5.Mose 21:15-17).
Vorausschauend auf das, was in der Endzeit noch geschehen mag, muss jedoch jeder Gläubige bereit sein, persönliche, emotionale Hürden zu überwinden und zu akzeptieren, dass in der Drangsal die Polygynie womöglich wieder eine lebenserhaltende Relevanz haben kann.
An jenem Tag werden sieben Frauen einen Mann ergreifen und sagen: Wir wollen selbst für unser Brot und für unsere Kleider sorgen; lass uns nur deinen Namen tragen, nimm unsere Schmach hinweg! An jenem Tag wird der Spross des HERRN schön und herrlich sein, und die Frucht des Landes wird der Stolz und der Schmuck für die Entkommenen Israels sein. Und es wird geschehen: Jeder Übriggebliebene in Zion und jeder Übriggelassene in Jerusalem wird heilig genannt werden, jeder, der zum Leben eingeschrieben ist in Jerusalem.
Jesaja 4:1-3
Fakt ist aber: Auch wenn Polygynie nicht verboten ist, war das biblische Ideal im Paradies die Verbindung von einem Mann und einer Frau, um ein Fleisch zu sein.
Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein.
1.Mose 2:24
Krija Waw: 1. Mose 4:23-5:24
Um diese Krija gut erklären zu können, müssen wir sowohl in vorhergehende Krijot, als auch in die nachfolgende Krija schauen. Wir finden hier ein Namensregister von Adam (1. Mose 5,3-5), über Seth (1. Mose 5:3, 6-8), Enosch (1. Mose 5:6, 9-11), Kainan (1. Mose 5:9, 12-14), Mahalalel (1. Mose 5:12, 15-18), Jared (1. Mose 5:15, 18-20), Henoch (1. Mose 5:18, 21-24), Methusalem (1. Mose 5:21, 25-27), Lamech (1. Mose 5:25, 28-31), bis Noach (1. Mose 5,28-29). Jeder dieser Namen hat eine eigene Bedeutung. Mit Hilfe des Strong’s Dictionary und natürlich der Bibel, um die Namen zu definieren, können wir die folgenden Informationen sammeln: Adam (H119, H120) bedeutet „Mensch“. Seth (H7896, H8352) bedeutet „gesetzt“ oder „bestimmt“. Enosch (H582, H605) bedeutet „ein sterblicher Mensch“. Kainan (H7064, H7077) bedeutet „Wohnstätte“. Mahalalel (H1984, H4110) bedeutet „Gott loben“ oder „Gott sei gepriesen“. Jared (H3381) bedeutet „absteigen“. Henoch (H2596, H2614) bedeutet „disziplinieren“, „erziehen“ und „weihen“. Methusalem (H4191, H4192, H7971) bedeutet „Tod wird wegschicken / vertreiben“. Lamech (H4134) bedeutet „niedergeschlagen“, „verzweifelt“, „niedrig sein“ oder „arm werden“. Noah (H5146) „Trost“ oder „Ruhe“. Fügen wir nun die Bedeutungen aller zehn Namen zusammen [zum Verständnis wurden Wörter in Klammern hinzugefügt], erhalten wir folgenden Satz:
Der [unsterbliche] Mensch [ist] als sterblicher Menschen [aus seiner] Wohnstätte bestimmt [um] Gott zu loben, ist [er] herabgestiegen, [um zu] züchtigen und [zu] erziehen. Sein Tod wird die Verzweiflung vertreiben, um Trost und Ruhe [zu geben].
vgl. 1.Mose 5
Das ist eine erstaunliche Botschaft. Versteckt in den Namen der Genealogie, ist eine wunderschöne Darstellung des Evangeliums der rettenden Gnade versteckt. Dies ist nur ein weiterer Beweis dafür, dass die Bibel göttlich geschrieben ist und der „Fingerabdruck“ JHWHs auf jeder Seite zu finden ist – Jeschua ist dieser Trost!
Er selbst aber, unser Herr Jeschua der Gesalbte, und unser Gott und Vater, der uns geliebt hat und uns einen ewigen Trost und eine gute Hoffnung gegeben hat durch Gnade,
2.Thessalonicher 2:16
Krija Sajin: 1. Mose 5:25-6:8
In der letzten Krija lesen wir auch noch einmal interessantes.
Da sprach JHWH: Mein Geist soll nicht für immer mit dem Menschen rechten, denn er ist (ja) Fleisch; so sollen seine Tage 120 Jahre betragen!
1.Mose 6:3
Viele Christen nehmen diesen Vers wortwörtlich, was eigentlich im Gegensatz dazu steht, dass sowohl in mythologischen, historischen, als auch modernen Berichten bezeugt wird, dass es Menschen gab, die älter als 120 Jahre wurde. Ja selbst die Bibel bezeugt das Gegenteil, denn noch nach Noach lesen wir von vielen Menschen, die weit Älter wurden als 120 Jahre. Noach selber, seine Nachfahren, Awaraham, Jitzchak und Jaakow waren älter als 120 Jahre. Im Umkehrschluss müssten wir nun also davon ausgehen, dass dieser Vers nachträglich hinzugefügt wurde, oder das Gott sich getäuscht hat, was beides die Absolutheit von Gottes Wort angreifen würde. Aber auch hier lohnt es sich, tiefer zu graben. Im Verlauf der Parascha zitierte ich einen Vers aus einem Brief von Petrus, in dem er sagte, dass 1.000 Jahre bei Gott ein Tag sein können. Wenn wir nun ein bisschen tiefer Graben, müssen wir feststellen, dass die Erde ab dem Sündenfall nur 7.000 Jahre bestand haben wird. Zunächst 2.000 Jahre von der Schöpfung bis zur Gabe der Tora am Sinai, dann weitere 2.000 Jahre bis zum Wirken des Gesalbten Jeschua, dann weitere 2.000 Jahre bis zur Endzeit und schließlich das sogenannte Millenium, das 1.000-jährige Reich des Gesalbten auf Erden, im sogenannten Schabbatjahrtausend. Dieses bezeugt sich durch den Siebententagsschabbat, von dem wir auch in dieser Parascha gelesen haben. Doch es gibt nicht nur einen Siebententagsschabbat, sondern auch, wie erwähnt, in einem siebenjährigen Zyklus ein sogenanntes Schabbatjahr. Wenn wir nun weiter forschen, erfahren wir, dass es außerdem alle 50 Jahre ein sogenanntes Jubeljahr gibt. Rechnen wir 6.000 Jahre geteilt durch 50 Jubeljahre, erhalten wir die Zahl 120. Gott gibt uns also mit dieser Aussage das Versprechen, dass die Erde 120 Jubeljahre erleben wird, bevor die derzeitige Weltzeit zu Ende gehen wird und das 1.000-jährige Reich beginnen wird.
Marana tha – unser Herr kommt! Hallelujah – gelobt sei Jah!
BeRAShIT
BShARIT Im Rest (Israels)
Gerne dürfen Sie dieses Kommentar näher erläutern. Danke.