DAS GESETZ – TEIL 2: JESUS UND DAS GESETZ


Markus 7:19 – Sind alle Speisen rein?

HINWEIS: Dieser Artikel ist eine Kooperation von Bibellernende, Messianischer Evangelist und 119 Ministries. Die Kooperation findet nur für die Serie „DAS GESETZ“ statt, für andere Inhalte der Kooperationspartner sind wir nicht verantwortlich. Sofern nicht anders markiert, werden alle Bibelstellen aus der Schlachter 2000 zitiert. Im Fließtext werden manche Namen wiedergegeben, wie sie im Hebräischen ausgesprochen werden. So nutzen wir beispielsweise statt dem griechischen „Jesus“ das hebräische „Jeschua“. Dort wo Gottes Eigenname vorkommt, nutzen wir aus Rücksichtnahme nur die Konsonanten JHWH, da es verschiedene Ausspracheformen gibt und darauf nicht unser Fokus liegen soll. Nach Beendigung des Lektorats wird die gesamte Serie als Buch bei uns kostenlos als PDF und gegen einen kostendeckenden Betrag als Buch erhältlich sein. Der erste Teil ist unter https://bibel-lernen.de/das-gesetz-1 zu finden.


Und er spricht zu ihnen: Seid auch ihr so unverständig? Begreift ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht verunreinigen kann? Denn es geht nicht in sein Herz hinein, sondern in den Bauch, und es geht heraus in den Abort. Damit erklärte er alle Speisen für rein. Er sagte aber: Was aus dem Menschen herauskommt, das verunreinigt den Menschen.

Markus 7:18-20

Markus 7:19 wird oft zur Verteidigung der Behauptung angeführt, dass Jeschua alle Speisen rein gemacht hat. Wir sind uns einig, dass alle Lebensmittel rein sind, denn wenn etwas nicht biblisch rein ist, dann kann es keine Speise sein1 – Reinheit ist eine Voraussetzung dafür, dass etwas als Nahrung gelten kann. Das ist ein Punkt, der oft übersehen wird: Nicht alle Dinge sind Speisen! Oder isst du bspw. verschimmelte Nahrungsmittel, Abfälle oder giftige Pilze?

Lass uns einen Moment lang etwas tiefer graben. Der Kontext der Ereignisse in Markus 7 umfasst ein von Menschen gemachtes Ritual des Händewaschens und das man dabei bestimmte Gebete spricht, bevor man isst. Dies geht aus dem Kontext hervor, der durch die Verse am Anfang von Kapitel 7.

Und es versammelten sich bei ihm die Pharisäer und etliche Schriftgelehrte, die von Jerusalem gekommen waren; und als sie einige seiner Jünger mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen Brot essen sahen, tadelten sie es. Denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, wenn sie sich nicht zuvor gründlich die Hände gewaschen haben, weil sie die Überlieferung der Alten halten. Und wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich gewaschen zu haben. Und noch vieles andere haben sie zu halten angenommen, nämlich Waschungen von Bechern und Krügen und ehernem Geschirr und Polstern. Daraufhin fragten ihn die Pharisäer und Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Überlieferung der Alten, sondern essen das Brot mit ungewaschenen Händen?

Markus 7:1-5

Die vorangegangenen Verse machen deutlich, dass die Pharisäer sich nicht über das Essen aufregten, sondern dass die Jünger ihre Hände nicht „nach der Tradition der Ältesten“ gewaschen hatten. Ihre Sorge gilt der Tradition der Ältesten und dem Händewaschen, nicht dem, was in der Tora steht. In der Tat gefiel es Jeschua nicht, dass die Pharisäer hier ein Problem hatten; er bezeichnete sie als Lehrer die Menschen gemachte Lehren lehren und nicht das Wort Gottes. Jeschua sagt sogar, dass sie die Gebote Gottes verlassen haben und stattdessen an ihren eigenen Traditionen festhalten.

Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Trefflich hat Jesaja von euch Heuchlern geweissagt, wie geschrieben steht: »Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist fern von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, weil sie Lehren vortragen,die Menschengebote sind.« Denn ihr verlasst das Gebot Gottes und haltet die Überlieferung der Menschen ein, Waschungen von Krügen und Bechern; und viele andere ähnliche Dinge tut ihr. Und er sprach zu ihnen: Trefflich verwerft ihr das Gebot Gottes, um eure Überlieferung festzuhalten. Denn Mose hat gesagt: »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!«, und: »Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben!« Ihr aber lehrt so: Wenn jemand zum Vater oder zur Mutter spricht: »Korban«, das heißt zur Weihegabe ist bestimmt, was dir von mir zugutekommen sollte!, dann gestattet ihr ihm auch fortan nicht mehr, irgendetwas für seinen Vater oder seine Mutter zu tun; und so hebt ihr mit eurer Überlieferung, die ihr weitergegeben habt, das Wort Gottes auf; und viele ähnliche Dinge tut ihr.

Markus 7:6-13

Jeschua war eindeutig nicht mit den Praktiken der Pharisäer und der Tatsache einverstanden, dass sie sich mehr um ihre Tradition des Händewaschens kümmerten als um die Gebote Gottes. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Text immer noch keinen neuen Kontext enthält. Im Kontext der Diskussion geht es immer noch um die Befolgung der menschlichen Tradition des Händewaschens, nicht um die Definition dessen, was Nahrung ist. Bevor wir zum nächsten Teil des Textes übergehen, müssen wir ein wenig mehr über die Tradition des Händewaschen erfahren. Die „Jewish Virtual Library“ beschreibt es folgend:

„Das Waschen der Hände ist erforderlich, bevor eine Mahlzeit eingenommen wird, bei der Brot serviert wird. Der Grund für das Händewaschen ist rein profan: Sie sollen vor dem Essen gereinigt werden. Der Ursprung dieses Gesetzes ist jedoch biblisch2. Mose wurde befohlen, ein kupfernes Waschbecken anzufertigen und es am Eingang zum Altarbereich aufzustellen, damit Aaron und seine Söhne sich die Hände waschen konnten, bevor sie sich dem Altar näherten, um zu opfern. Vers 20 schließt mit den Worten: „…und es soll ihnen ein ewiges Gesetz sein.“ Das Waschen der Hände macht sie rituell rein. Dieser symbolische Ausdruck für das Abwaschen der Unreinheit von den Händen stammt aus der Zeit des Tempels, als die Priester (Kohanim), wie oben bei Aaron beschrieben, ihr Leben dem Tempel und seinem Opfersystem widmeten. Bevor ein Kohen ein Ritual durchführte, musste er seine Hände waschen , um sich rein und bereit für die rituellen Opfer zu machen. Als der Tempel im Jahr 70 n. Chr. zerstört wurde, wurde der Esstisch in einem Haus zum Symbol für den Tempelaltar. Das Brot darauf symbolisiert die Opfergaben, die einst den Priestern gebracht wurden. Die Weisen , die glaubten, dass der Tempel und das Priestertum wiederhergestellt werden würden, wollten nicht, dass die Praxis des Händewaschens vor dem Umgang mit einer Opfergabe oder einem Ritual in Vergessenheit gerät, und so wurde das Waschen der Hände vor einer Mahlzeit streng durchgesetzt. Orthodoxe und traditionelle Juden waschen sich auch heute noch die Hände, bevor sie Brot essen.“3

Interessanterweise stimmt der karaitischer Jude namens Nehemia Gordon, der als orthodoxer Jude aufgewachsen ist, mit diesem Verständnis überein, zitiert aber stattdessen die Geschichte in Matthäus 15:

„In Matthäus 15 setzten sich die Jünger hin, um Brot zu essen, ohne sich die Hände zu waschen, wie es die alten jüdischen Tradition eigentlich forderte. Als die Pharisäer dies sahen, wandten sie sich mit einer Anklage an Jeschua: Warum übertreten deine Jünger die Tradition der Ältesten? denn sie waschen sich nicht die Hände, wenn sie Brot essen [Vers 2]. Jeschua antwortete: Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes durch eure Tradition? [Vers 3] Wenn die meisten „bibelgläubigen Christen“ dies lesen, sind sie überzeugt, dass Jeschua sie befreit von der „Knechtschaft der Tora“. Der alte Bund verlangte eine rituelle Waschung der Hände vor dem Essen, aber Jeschua sei gekommen, um die Christen von diesem Ritual zu befreien. Wenn Jeschua nicht gekommen ist, um auch nur ein Buchstabe oder ein Strich des Gesetzes abzuschaffen, warum hat er dann seine Jünger verteidigt, wenn sie Essen aßen, ohne sich die Hände zu waschen? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst feststellen, wo die Tora das Händewaschen vor dem Essen vorschreibt. Tatsächlich gibt es kein solches Gebot in der Tora! Wenn orthodoxe Juden ihre Hände waschen, sprechen sie den Segensspruch: Gesegnet seist du, Herr, König des Universums, der uns befohlen hat, die Hände zu waschen. Warum sollten orthodoxe Juden in der ganzen Welt und im Laufe der Geschichte Gott dafür loben, dass er ihnen befohlen hat ihre Hände zu waschen, wenn kein solches Gebot in der Tora zu finden ist? Ich bin als orthodoxer Jude aufgewachsen, und diese Frage habe ich meinen orthodoxen Rabbinern gestellt, als ich aufwuchs. Meine Rabbiner erklärten mir, dass die Verpflichtung zum Händewaschen eine Verordnung ist, die von den Rabbinern vor mehr als vor 2000 Jahren eingeführt wurde. Sie erklärten weiter, dass die „mündliche“ Tora uns befiehlt, den Rabbinern zu gehorchen und indem wir den Rabbinern gehorchen, gehorchen wir indirekt Gott. So ist der Segen, dass Gott uns befohlen hat, unsere Hände zu waschen in Wirklichkeit eine Erklärung unseres Gehorsams gegenüber der gottgegebenen Autorität der Rabbiner, neue Gebote zu erlassen. Für jemanden, der nicht in das orthodoxe Judentum eingeweiht ist, mag das unglaublich klingen. Aber der Schlüssel zum Verständnis ist das alte pharisäische Konzept der „mündlichen“ Tora. Orthodoxe Juden glauben, dass Moses während der 40 Tage und 40 Nächte auf dem Berg Sinai eine zweite Tora gegeben wurde, die mündlich weitergegeben werden sollte. Der Glaube an diese mündliche Tora (auch mündliches Gesetz genannt) ist die grundlegende Lehre, die moderne orthodoxe Juden und die alten Pharisäer gleichermaßen vertraten45.“6

Hat all dies dazu beigetragen, die Tradition des Händewaschens zu klären um zu verstehen, warum die Pharisäer sie für so wichtig empfanden? Fahren wir mit dem Rest des Kontextes von Jeschuas Aussage in Markus 7 fort.

Und er rief die ganze Volksmenge zu sich und sprach zu ihnen: Hört mir alle zu und versteht! Nichts, was außerhalb des Menschen ist und in ihn hineinkommt, kann ihn verunreinigen; sondern was aus ihm herauskommt, das ist es, was den Menschen verunreinigt. Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre! Und als er von der Menge weg nach Hause gegangen war, fragten ihn seine Jünger über das Gleichnis. Und er sprach zu ihnen: Seid auch ihr so unverständig? Begreift ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht verunreinigen kann? Denn es kommt nicht in sein Herz, sondern in den Bauch und wird auf dem natürlichen Weg, der alle Speisen reinigt, ausgeschieden. Er sprach aber: Was aus dem Menschen herauskommt, das verunreinigt den Menschen. Denn von innen, aus dem Herzen des Menschen, kommen die bösen Gedanken hervor, Ehebruch, Unzucht, Mord, Diebstahl, Geiz, Bosheit, Betrug, Zügellosigkeit, Neid, Lästerung, Hochmut, Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen heraus und verunreinigt den Menschen.

Markus 7:14-23

Einige Christen meinen hier, dass deshalb z.B. Schweine Fleisch einen nicht „unrein“ machen können. Aber steht das wirklich so in allen Bibeln?

Es ist nichts außerhalb des Menschen, das ihn könnte gemein machen, so es in ihn geht; sondern was von ihm ausgeht, das ist’s, was den Menschen gemein macht.

Markus 7:15 LUT 1912

In der einen Bibel Übersetzung steht unrein und in der anderen gemein im Sinne von „unheilig“, aber gibt es laut Bibel einen Unterschied?

Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen meine Heiligtümer; sie machen keinen Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen und lehren nicht, zu unterscheiden zwischen dem Unreinen und dem Reinen. Sie verbergen ihre Augen vor meinen Sabbaten, und ich werde entheiligt in ihrer Mitte.

Hesekiel 22:26

Laut Bibel gibt es also einen Unterschied zwischen gemein bzw. unheilig und unrein. Schauen wir uns das Wort an, was an der Stelle in Markus 7:15 einmal für „unrein“ und einmal für „gemein“ verwendet wird. Das griechische Wort lautet hier „koinoo“7. Schauen wir uns nun vergleichsweise eine Stelle aus der Apostelgeschichte an, wo dieses Wort vorkommt:

Und er sprach zu ihnen: Ihr wisst, dass es einem jüdischen Mann nicht erlaubt ist, mit einem Angehörigen eines anderen Volkes zu verkehren oder sich ihm zu nahen; doch mir hat Gott gezeigt, dass ich keinen Menschen gemein [koinoo] oder unrein [akathartos8] nennen soll.

Apostelgeschichte 10:28

Wenn „koinoo“ nun „unrein“ bedeuten würde, müsste dort folgendes stehen:

„[…] dass ich keinen Menschen unrein [koinoo]) oder unrein [akathartos] nennen soll.“

Macht das Sinn? Nein!9

In diesem Abschnitt erklärt Jeschua weiter, dass die Tradition des Händewaschens keine Autorität über das Gesetz Gottes hat. Die Traditionen der Menschen können etwas nicht rein oder unrein machen, nur das Gesetz Gottes kann das tun. Wie wir aus dem Kontext der Verse um Markus 7:19 gesehen haben, hat die Frage nichts mit essen zu tun, das von den jüdischen Pharisäern nicht bereits als Nahrung verstanden wird. Sie sprachen nicht davon, etwas zu essen, das nach der Tora unrein ist; sie sprachen darüber wie ihre Handlungen etwas, dass vor Gott als Nahrung rein ist, es unheilig machen kann. Jeschua sagte, dass nicht das, was in den Mund kommt, einen Menschen unheilig macht; sondern das was rauskommt.

Mit anderen Worten: Das Nichtwaschen der Hände macht das, was Gott als reine Nahrung bezeichnet, nicht unheilig. Wenn man darauf hinweist, werden einige argumentieren, dass die Bibel eindeutig sagt: „So erklärte er alle Speise für rein“. Wir stimmen zu, dass alle Speisen rein sind. Historisch gesehen geht die Definition des Menschen, was Nahrung ist, über das hinaus, was wir laut JHWH essen dürfen. Zum Beispiel essen viele Menschen unter anderem Kaninchen, Schweinefleisch und Schalentiere und halten sie für Nahrungsmittel. Aber seit wann setzt sich die Kultur des Menschen über das Gebot des Schöpfers hinweg?

In einem anderem Artikel von Bibellernende zu Apostelgeschichte 15 steht:

„[…] wir müssen bedenken, dass Jeschua hier zu Juden, insbesondere Peruschim (hebr.: Phärisäer) sprach. Diese waren später die Begründer des rabbanitischen Judentums und hatten zusätzlich zur Tora ihre eigenen mündlichen Überlieferungen. In diesen Überlieferungen bauten sie sprichwörtlich einen Zaun um die Tora. Sie nahmen also die Gebote Gottes und machten diese strenger, um vor einem Gesetzesbruch zu schützen. Dies nahm solche Ausmaße, dass noch heute Speisen, die z. B. von einem Nichtjuden zubereitet wurden, meist nicht mehr als „koscher“ sondern als „treif“ gelten. Hier möchte ich mit einer Begriffserklärung beginnen. In der Tora heißt es „tahor“ (biblisch rein) und „tame“ (biblisch unrein). Diese Begriffe nutze ich in diesem Beitrag in der Trennung zum rabbinisch-jüdischen „koscher“ (rabbanitisch rein) und „treif“ (rabbanitisch unrein), da der biblische und der rabbanitisch-jüdische Standard teilweise große Unterschiede hat. Jeschua sprach hier also zu Pharisäern, welche Speisen, die „tahor“ (biblisch rein) war, für „treif“ (rabbanitisch unrein) erklärten und Jeschua machte ganz klar, dass diese Speisen nicht „tame“ (biblisch unrein), also auch nicht „treif“ (rabbanitisch unrein) und somit sehr wohl „tahor“ (biblisch rein) seien und dementsprechend auch gegessen werden dürfen.“10

JHWH hat die Nahrung für uns definiert; alles, was er als Nahrung definiert hat, ist das, was wir essen sollen. Wenn wir diese Parameter überschreiten, machen wir uns selbst zu Göttern und stellen unsere Wünsche, Begierden und Regeln über die von JHWH. Selbst wenn Jeschua sagt, dass alle Speise rein ist, dann ist es das „biblische“ Verständnis dessen, was Speise ist, und nicht das, was die Gesellschaft als Schmackhaft empfindet.

Du hast vielleicht bemerkt, dass wir gerade gesagt haben „selbst wenn Jeschua gesagt hat“, denn diese Worte in Markus 7:19 sind nicht in den ältesten Manuskripten zu finden; in den meisten Bibeln, die diese Aussage zitieren, findet man eine Fußnote dazu. Die Genfer Bibelgesellschaft schreibt in ihrer Fußnote zu Markus 7:19 folgendes:

„w. reinigend alle Speisen; andere Handschr.: in den Abort, der alle Speisen reinigt“

Es ist durchaus möglich, dass diese Worte also in späteren Übersetzungen von den Übersetzern eingefügt wurden. Sie machten sich ihre eigenen Gedanken darüber, was Jeschua meinte und kommentierten es vielleicht am Rand und er nächste Kopist kopierte das Kommentar in den Fließtext.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die gängige Lehre, dass Jeschua alle Dinge rein gemacht hat, nicht in den Kontext der Passage passt. Stattdessen sehen wir, dass Jeschua hier eine große Wahrheit offenbart: Wir können nichts tun, um das Wort Gottes zu ändern. JHWH hat erklärt, was zum Essen rein ist; nichts, was der Mensch tun kann, wird das ändern.

In der Vergangenheit gab es zudem Versuche über die Verträglichkeit verschiedener Fleischsorten und das Ergebnis dieser Studien lässt sich auf dem sogenannten „phytotoxischen Index“11 erkennen. Anhand dieses Indexes lässt sich erkennen, dass Tiere, die biblisch als unrein gelten, höhere Toxizitätswerte und andere unerwünschte Nebenwirkungen haben, als Tiere, die biblisch rein sind121314. Beispielsweise hat das Schwein eine Verträglichkeit von 54% und der Hase eine Verträglichkeit von 49% während alle reinen Säugetieren hingegen eine Verträglichkeit von 82% bis 94% haben. Im Vergleich haben also reine Tiere eine über 20%höhere Verträglichkeit. Wir sollten also berücksichtigen, das unser Schöpfer nur das Beste für uns will und wir von seinen Speisegeboten lernen sollten. Ob unsere Hände nun sauber oder schmutzig sind, Speise ist immer noch Speise und Nicht-Speise bleibt Nicht-Speise.

1vgl. 3.Mose 11:1-47

2vgl. 2.Mose 30:17-21

3https://www.jewishvirtuallibrary.org/hand-washing

4vgl. Talmud bawli, Schabbat 31a

5vgl. Josephus Flavius: Jüdische Altertümer 13.10.6

6https://www.hebrewyeshua.com/in_searchof.html

7https://biblehub.com/greek/2840.htm

8https://biblehub.com/greek/169.htm

9Mehr dazu im Kapitel „Römer 14 – eine Sache der Meinung“

10https://bibel-lernen.de/apostelkonzil-t1

11W.J. Veith: „Creation to Restoration“, in: „The Genesis Conflict“, S276ff

12https://bibel-lernen.de/wp-content/uploads/2022/11/phytotoxischer-index-1536×869.jpg

13David I. Macht: „An experimental pharmacological Appreciation of Leviticus XI and Deuteronomy XIV“, in: „Bulletin of the History of Medicine“, Organ of „The American Association of History of Medicine“ and of „The John Hopkins Institute of the History of Medicine“, 09/1953

14W.J. Veith: „Rein & unrein: Was sagt die Wissenschaft?“, 2009

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